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Die Einkaufsliste

Ich fahre zum Sarastro!!!

Na ja, eigentlich fahre ich zum Oktoberfest nach München, aber GoogleMaps behauptet, dass der kürzeste Weg über die A8 führt und da sause ich direkt bei meiner Lieblingsgärtnerei vorbei. So ein Pech aber auch! Damit ich nur ja genug Zeit zum Aussuchen und für den Schaugarten habe (und weil ich es nicht erwarten kann), werde ich schon bei der Hinfahrt die Pflanzen kaufen und sie bei der Rückfahrt nur mehr abholen. Bei der Heimfahrt kommt mir nämlich die Mittagspause der Gärtnerei in die Quere, schließlich wollen wir noch unser Frühstück in München genießen.

Also bin ich schon seit Tagen in meinem Garten auf der Suche nach all den Lücken, die sich in der Sommerhitze gebildet haben. Es gibt ja immer irgendwelche Beete, mit denen ich nicht zufrieden bin, wo etwas vor sich hin krewecherlt (kümmert, für die nicht Wiensprachigen). Im Bauerngarten ist noch viel Luft nach oben, unter der flachwurzelnden Eberesche hält sich kaum etwas. Dem Brandkraut scheint’s aber zu gefallen, also werde ich noch zwei oder drei dazusetzen. In der Fläche gibt das Brandkraut sowieso mehr her, wie ich seit meinem Besuch in der Kräutergärtnerei Syringa weiß. Ein erstes must have hat sich gefunden.

Ich habe auch schon angefangen, ein bisschen umzusetzen, mit einem Wort Platz zu schaffen. Im Präriebeet beispielsweise darbte ein Bartfaden vor sich hin. Husker’s Red soll 80 bis 100 cm hoch werden und er bildet imposante Buschen, die ich bei der Gräfin von Zeppelin bewundert habe. Gegen das Federgras rundherum kommt er jedoch nicht an, das sich entgegen seinem Beinamen „tenuissima“ (lat. sehr zart) ziemlich protzig und raumgreifend benimmt. Er kriegt unter den Gräsern so wenig Licht, dass seine Blätter die sortentypische rote Farbe völlig verleugnen. Ich habe ihn auf die andere Seite der „Kapelle“ vor die Eibenhecke gesetzt und hoffe auf besseres Gedeihen. Das entstandene Loch habe ich gar nicht zugeschaufelt, da muss was Robusteres hinein. Eine Himalayasilge würde mir gut gefallen, von dem Doldenblütler hätten auch die Bienen was und sie würde gut mit der Wilden Möhre in der Blumenwiese korrespondieren. Nr. 2.

Entlang der Eibenhecke klaffte nach dem großen Rückschnitt ein breiter Streifen nackte Erde. Die Blumenwiese hat sich nicht wie erhofft dorthin ausgesamt, den Kalifornischen Mohn aus England haben die Schnecken gekillt – wie wär’s mit einer Geißraute? Den Rest habe ich bereits mit dem genannten Bartfaden, der Bergminze, die ihr Bierfass schon fast sprengte, und einer kleinen Mitbringsel-Aster gefüllt.

Im Bauerngarten hat sich das Sonnenauge „Lorraine Sunshine“ gut bewährt, da möchte ich noch ein zweites dazu pflanzen. Der Storchschnabel „Rozanne“, dem ich nun schon drei verschiedene Standorte angeboten habe, hat sich nach mickriger Blüte fast ganz verabschiedet und damit meine Geduld aufgebraucht. Eine Amsonia (Röhrenstern) könnte hier Höhe und blaue Farbe einbringen. Sie blüht zwar schon im Frühjahr, hat aber eine leuchtende Herbstfärbung und würde die nebenstehende Chrysantheme damit unterstreichen. Ja, und in diesem Beet fehlt eindeutig eine Katzenminze. Ich könnte sie hinter die Agastache setzen, die ohnehin immer weniger wird, dann hätte sie einen kompakten Hintergrund. Dann noch ein paar Schafgarben und was liebes Kleines für die erste Reihe und das Beet wäre voll.

Im Staudenbeet und im Wegbeet muss ich noch ein bisschen rangieren, überlegen – ein paar Tage habe ich ja noch. Außerdem darf ich nicht alles völlig verplanen, sonst bleibt mir für Spontankäufe (die gar nicht so unerwartet sind, weil ich eh weiß, dass noch was ins Auto hupft) kein Platz mehr. Jedenfalls freue ich mich wie ein Kind auf einen Besuch im Wurschtelprater.

Eure Flora

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