Ende des Gartentagebuchs 2024

16. November 2024

Gestern hat unser Installateurfreund das Wasser abgedreht, die Gartensaison 2024 ist damit unwiderruflich zu Ende. Davor habe ich dem neuen Apfelbaum noch den Schlauch hingelegt, damit er bis zum nächsten Regen ausreichend versorgt ist. Er steht noch im vollen Blätterkleid da, während rundherum schon alles abgefallen ist. Trotzdem schaut der Garten mit den Gräsern, verdorrten Blütenköpfen und Samenständen und dem bunten Laub unter den Sträuchern ansehnlich aus. Ja, ich bin sehr zufrieden.

6. November 2024

Schon seit Tagen schlafe ich schlecht und bin nervös wegen des Gärtnerbesuchs. Es sind doch ein paar einschneidende Veränderungen in meinem Garten. Ein vierter Baum, den ich noch nicht einmal selber ausgesucht habe, das Entfernen der Feuerdorne, die viele Jahre lang im Herbst die Szenerie beherrschten. Werden sie die Felsenbirne gerade richten können? Was, wenn nicht?
Alle Sorgen waren unbegründet, es wird alles gut (siehe „Platz!„). Nur dass die Gärtner erbarmungslos auf meinen Storchschnäbeln und im Staudenbeet herumtrampeln, tut mir ein bisschen weh, aber natürlich sage ich kein Wort. Die haben freilich keine Zeit, um zwischen meinen Pflanzen herumzutanzen, und nächstes Jahr wird alles wieder schön austreiben.

1. November 2024

Die Sonne scheint so schön, dass Christian vorschlägt, den Tag im Garten zu verbringen. Wir sitzen auf der Terrasse in der Sonne und hören dem fallenden Laub beim Rascheln zu. Unter dem Marillenbaum hat sich eine prächtige gelbe Decke gebildet. Bis nicht alles herunten ist, lasse ich sie liegen.
Immer wieder stehe ich auf und betrachte die zwei Feuerdorne. In fünf Tagen kommt der Gärtner und gräbt sie aus. Als ich ein paar Spatzen im Gesträuch herumhüpfen sehe, plagt mich das schlechte Gewissen. Es ist doch ihr Zuhause, das ich da entfernen lasse. Ich hoffe, die nahestehenden Deutzie und Kolkwitzie sind ein brauchbarer Ersatz für sie.

31. Oktober 2024

Letzten Sonntag hat mir mein Sohn dabei geholfen, das Haus einzuräumen, nur die Kübelpflanzen blieben noch auf der Terrasse, das Wetter war gar zu schön und warm. Für die nächsten Tage droht jedoch „eventuell Bodenfrost am Morgen“, also bugsiere ich sie heute ins Haus. Bugsieren ist das richtige Wort, ich zerre, rolle, kippe und stemme die schweren Töpfe, bis alles auf den Tischen vor den Fenstern steht. Nur der Mexikanische Salbei tut mir leid, denn er hat grad zum Blühen begonnen und muss schon hinein. Der zartgelbe Reiherschnabel, den ich bei meinem letzten Sarastro-Besuch Ende September mitgenommen habe, blüht auch! Aber er ist ja winterhart und darf im Beet bleiben.

26. Oktober 2024

Ui, ui, ui, seit mehr als drei Wochen habe ich nichts mehr eingetragen. Erst war mein Laptop in Reparatur, dann war ich eine Woche in Salzburg. Auf meinen Ausflügen konnte ich meiner Leidenschaft, in fremde Gärten zu gucken, hemmungslos nachgehen.
Gleich am ersten Tag besuchte ich den Botanischen Garten der Universität Salzburg, ein wenig abgelegen hinter Schloss Freisaal, ein wenig verwirrend mit den Busverbindungen, bei den Touristen völlig unbekannt, nicht einmal mein Reiseführer erwähnt dessen Existenz. Aber ein echter Geheimtipp für Gartenfans! Er ist nicht allzu groß, aber sehr hübsch und durchdacht angelegt. Vor allem der Kräutergarten ist in viele verschiedene Bereiche angelegt: Heilpflanzen für Herz, Atemwege, Verdauung, Nerven etc. haben alle ihr eigenes Beet. Besonders begeistert hat mich ein riesiges Exemplar eines Sieben-Söhne-des-Himmels-Strauchs, auf dem gleichzeitig weiße Blüten und rote Fruchtstände beeindruckten. Auch den anschließenden Spaziergang zurück in die Altstadt, erst über freies Feld mit fantastischem Blick auf die Festung, dann ein kleiner Aufstieg zu Stift Nonnberg und schon ist man wieder im Zentrum, kann ich nur empfehlen. 

Kunst aus Simbabwe
Sieben Söhne des Himmels
Im Nutzgarten

Was hat sich in der Zwischenzeit im Garten getan? Na ja, jahreszeitlich bedingt nicht viel. Die neuen Pflanzen schauen alle sehr zufrieden aus, ein kleiner Reiherschnabel rafft sich sogar noch zu zwei Blüten auf.
Gestern habe ich die Tonnen ausgeleert und auf die Terrasse gestellt. 65 Gießkannen voll à 6 Liter macht fast 400 kg, die ich geschleppt habe. Danach noch die Terrassenfliesen vom Sitzplatz unter der Blutpflaume, die ich zum Abtrocknen auf der Terrasse aufgereiht habe – kein Wunder, dass mir heute alle Knochen weh tun. Gott sei Dank hilft mir morgen mein Sohn mit den schweren Einräumarbeiten.

1. Oktober 2024

Das viele Tüfteln hat sich gelohnt, ich bin mit meinem Einkauf beim Sarastro überglücklich. Zwei, drei Sachen von meiner Einkaufsliste habe ich nicht bekommen, aber mit Hilfe der geduldigen Gärtnerin habe ich für jedes Platzerl adäquaten Ersatz gefunden. Es gilt 24 neue Freunde einzusetzen, ab morgen soll es ja regnen. Nächstes Jahr freue ich mich auf Brandkraut, Röhrenstern, Geißraute, Teufelsabbiss (der die geplante Himalasilge im Präriebeet ersetzt), Mannstreu, Reiherschnabel, Nelkenwurz, Schönaster und ganz besonders auf eine winterharte Agapanthe mit dem Namen „Liliput“. A propos Namen: Seit heute residiert die berühmte Beth Chatto in meinem bescheidenen Garten und zwar als Sortenname einer amerikanischen Waldaster.
Fünf weitere Pflanzen habe ich für das Grab meiner Eltern gekauft, denn die ewigen Eisbegonien hatte ich satt. Rund um einen blauen Mehlsalbei (den irgendeine Banause achtlos entsorgt hat, ich habe ihn gerettet und statt der bisherigen Gaura eingesetzt, die viel zu groß für das kleine Rondell geworden ist) breiten sich jetzt zwei rosa Kissenastern, zwei weiße Polsterfedernelken und ein dunkler Gamander aus. Die Etagere fülle ich im Frühjahr mit Ablegern von meinem Gamander aus dem Staudenbeet. Jetzt haben meine Eltern ihren eigenen kleinen Staudengarten.

21. September 2024

Ich habe heuer viele Töpfe bekommen, die meisten Insassen kann man mit ein bisschen Glück überwintern. Was draußen überlebt, pflanze ich aus: eine Nelke und eine Aster. Ein flammendes Käthchen ersetzt die Nelke im Topf, es befindet sich noch ein Schwesterchen darin und lila Kapkörbchen. Sie muss ich in die Wohnung mitnehmen. Eine sehr hübsche Begonia boliviensis (Hängebegonie) mit spitzen roten Blättern kann im Gartenhaus bleiben, aber das Blaue Gänseblümchen braucht es wärmer. Dann grabe ich noch die drei Zitronengräser aus, auch die wollen es kuschelig. Die vorbereiteten Töpfe kann ich gleich wieder wegräumen und größere holen, die Süßgräser haben im Beet ordentlich Wurzeln zugelegt. Na toll, wenn ich das alles auf meinen Schreibtisch stelle (die Strelitzien hab ich auch noch!), kann ich meinen Arbeitsplatz vergessen. Dann gehe ich durch den Garten und erstelle meine Einkaufsliste.

20. September 2024

Ich hätte es mir nicht gedacht: Ich übersiedle wieder in den Garten. Den letzten Rest von Zweifel räumt Christian aus, der mir zuredet, die Tage noch zu genießen. Heute liege ich auf der faulen Haut in der Sonne, aber morgen, morgen fange ich an.

18. September 2024

Ein bisschen Bauchweh habe ich schon, als ich unterwegs in den Garten bin. Ist alles heil geblieben? Steht der alte Herr noch? Was hat der Sturm für Schäden angerichtet? Alle Sorgen sind unbegründet, bis auf die Sonnenblumen, die umgefallen sind, ist gar nichts passiert. Ich gebe ihnen allen eine Stütze und richte sie wieder auf. Nur die ausgereiften Teller schneide ich ab und lege sie den Vögeln hin. Alles, was ich vor dem Sturm in Sicherheit gebracht habe, stelle ich wieder auf seinen Platz. Alles gut.

14. September 2024

Heute höre ich im Radio neben anderen Katastrophenmeldung wegen der Regenmengen, dass es „in NÖ zu ersten Evakuierungen aus Schrebergartenhäusern“ gekommen ist. Na, das passt ja, ich werde heute auch evakuiert. 

13. September 2024

Nicht zu fassen wie viel es abgekühlt hat. Von 30 Grad auf höchstens 10! Zu Mittag ist es im Haus bereits so unerträglich, dass ich den Heizstrahler vom Dachboden hole. Nach dem Abendessen kuschle ich mich gleich ins Bett. Christian putzt schon seit zwei Tagen die Wohnung, morgen kommt er mich mit den wichtigsten Sachen holen. Mir geht es zu plötzlich, ich wäre noch gerne im Garten geblieben, jetzt, wo die unerträgliche Hitze endlich vorüber ist und ich wieder etwas tun könnte.

12. September 2024

Ich glaub’s ja kaum, es regnet tatsächlich. Zu oft hat der Wetterbericht Bewässerung von oben versprochen und dann kam nichts. Für die nächsten Tage ist zusätzlich zu enormen Wassermassen Sturm angesagt. Mir macht mein hübsches Fass unter dem Marillenbaum Sorgen. Wenn wieder ein Ast bricht… Ich bringe die Glasplatte ins Haus in Sicherheit und bugsiere das Fass unter die Blutpflaume. Dann breite ich Noppenfolie aus und stülpe den kleinen Gartentisch zur Befestigung darüber. So, das müsste halten und das Fass bleibt trocken.
Anschließend hole ich alle Töpfe aus der Gefahrenzone auf die windgeschützte Terrasse und lehne die Spalierkästen mit der Sternwinde, die schon zweimal bei Wind umgefallen sind, gegen die Mauer. Zu guter Letzt entferne ich sämtliche Übertöpfe, damit nichts im Wasser steht, und flüchte ins (noch) warme Haus.

7. September 2024

Es ist sicher nicht die beste Jahreszeit, um Pflanzen umzutopfen. Aber anders wären meine Strelitziensprösslinge kaum durch den Winter gekommen. Beim größten wuchs bereits ein dicker fetter Wurzelengerling durch das Abzugsloch und kringelte sich am Boden des Übertopfs. Also dort, wo sich das überschüssige Gießwasser sammelt, was zwar von unten ein kühles feuchtes Klima schafft, wo aber ganz bestimmt keine Wurzeln aufweichen sollen. Auch die beiden Keimlinge von heuer lugten bereits durch die Abzugslöcher.
Meinen ersten Gedanken, die drei gleich in einen großen Topf umzusetzen, verwarf ich gleich wieder. Schließlich nehme ich meine Schützlinge, solange sie nur aus wenigen Blättern bestehen, im Winter in die Wohnung mit und so ein Monstrum will ich nicht auf dem Schreibtisch stehen haben. Also bekam jeder, je nach Größe, einen eigenen neuen Topf. Den einen Tontopf musste ich leider zerschlagen, anders hätte ich die Wurzel nie rausgekriegt.

6. September 2024

Gestern waren die Golden Gardengirls („Wenn eine eine Reise tut…„) bei mir und Silvas Freundin hat sich daran erinnert, dass ich das Gras rund um den Brunnen durch einen Bodendecker ersetzen will, den ich nicht mähen muss. Sie hat mir aus ihrem Garten drei Flecken Milden Mauerpfeffer mitgebracht. Bei näherer Betrachtung kam mir die Pflanze bekannt vor und tatsächlich! In meiner dreiteiligen Schale thront er in der obersten. Kurzerhand habe ich die Bepflanzung mit Kriechendem Günsel und Oregano ausgetauscht und den Inhalt der Schale zu den drei Ablegern in einen Zwickel hinter dem Brunnen gepflanzt. Wieder ein bisschen weniger zum Mähen!

4. September 2024

Vor zwei Tagen habe ich noch in meinem Blog geschrieben, dass kein Rotschwänzchen mehr da ist, heute setzte sich eines zu mir. Ganz kurz nur wippte es auf der Sessellehne, ohne jede Scheu vielleicht eineinhalb Meter entfernt, dann verzog es sich in die Eibenhecke.

2. September 2024

Die mickrige Seerose im Seerosenteich (siehe „Qualität zahlt sich aus„) hat vielleicht einen guten Grund, beleidigt zu sein. Anders als ihre Vorgängerin habe ich sie nicht in einem Korb gepflanzt, sondern direkt in den Boden, wo sie sich mit der Teichsimse um die Nährstoffe streiten darf. Allzuviel Teicherde habe ich damals aber nicht eingefüllt, es könnte ihr zu wenig sein, um sich gut anzuwurzeln. Seit Wochen schiebe ich es vor mir her, neue Teicherde zu kaufen, heute ist es mir zu dumm geworden. Auch wenn jeder Ratgeber hysterisch aufschreit, ich habe einfach ein paar Handvoll gesiebte Gartenerde in den Teich gekippt. So hungrig, wie die zwei Bewohner sind, werden sie die Nährstoffe noch vor dem Winter aufgefuttert haben.

30. August 2024

Die Staudenclematis blüht nun doch. Die Blüten sind zwar klein, womit ich nicht gerechnet habe, aber zahlreich. Leider ist sie nicht sehr standhaft, genau genommen fällt sie komplett auseinander, wenn ich sie nicht komplett einschnüre. Leider tut das ihrer Schönheit ziemlichen Abbruch. Den Bienen ist das egal, sie umschwirren schon um echs Uhr morgens den Topf und drängeln sich um die blauen Röhren. Ich überlege, ob ich sie überdüngt habe, dass sie gar so weiche Stängel hat. Frische Blumenerde + Biofert war vielleicht zu gut gemeint. Dazu kommt, dass die Blumenerde viel Volumen verloren hat und die Pflanze ein bisschen in der Luft hängt. Na ja, für heuer bleibt es wie es ist, nächstes Jahr fülle ich dann wieder nach und besorge mir einen speziellen Clematisdünger.

26. August 2024

Zwanzig Jahre lang habe ich mich gewehrt, jetzt ist er da. Der Rapid-Gartenzwerg.
Alle, alle habe ich sie abgeschmettert, meinen Mann, die Kinder, die fußballbegeisterten Freunde. Keiner hat sich getraut, einen grün-weißen Zwerg für meinen Garten mitzubringen. Jetzt haben wir mit sehr lieben, aber nicht alteingesessenen Freunden den 65er von Christian gefeiert und sie kündigten freudestrahlend das perfekte Geschenk für ihn und mich an. Ich wusste sofort, dass mich jetzt das Schicksal ereilt hat. Die Kinder kugeln sich vor Vergnügen und Schadenfreude. Na ja, lieb ist er ja und Christian strahlt.

Er hat seinen Platz vor der Eibenhecke gefunden: Vom ganzen vorderen Garten aus sichtbar, von außen kaum und kein Beton weit und breit, der ihm bei Wind gefährlich werden könnte.

18. August 2024

Kaum bete ich in meinem gestrigen Blogbeitrag den Regen herbei, fängt es an zu schütten. Während mein Garten genau die richtige Menge Wasser abbekam, die er dringend nötig hatte, lese ich heute von horrenden Überschwemmungen in anderen Bezirken der Stadt. Es ist kaum vorstellbar, dass ein paar Kilometer entfernt alles ganz anders war.
Die Blumenwiese wird von der Wilden Möhre beherrscht, sehr zur Freude von unzähligen Insekten, die die Doldenblütler umschwirren. Noch mehr davon will ich aber nicht und da die weißen Teller den Samenständen gewichen sind, entferne ich die Pflanzen komplett. Ich bin mir sicher, es ist schon genug ausgefallen, um den Bestand auch nächstes Jahr zu sichern.

16. August 2024

Ich dachte, es sei meine Schuld, dass die roten Zwiebel so klein sind, weil ich sie zu früh geerntet habe. Also ich war’s nicht, die letzten, die ich heute aus der Erde gebuddelt habe, sind auch nicht mehr größer geworden. Die Agapanthen sind ziemlich abgeblüht, ich schneide die meisten Bälle heraus. Wo noch Einzelblüten übrig sind, setze ich noch nicht die Schere an, die Bienen stürzen sich noch darauf.

15. August 2024

Nach wochenlangem Warten ist die erste Blüte meiner neuen Staudenclematis aufgegangen. Sehr hübsch, ein dunkles Blau, aber – 1 cm groß? Soll das so sein oder war es zu trocken? Vielleicht frage ich den netten Clematiszüchter von der Raritätenbörse.

10. August 2024

Die ersten Weintrauben sind reif!

8. August 2024

Nach vier Tagen Gartenpause in der Südsteiermark wartete eine nette Überraschung auf mich: der Kürbis hat endlich Früchte angesetzt! Eigentlich sind es drei, aber ein Kügelchen wird schon wieder gelb und das zweite scheint noch unschlüssig, ob es ausreifen soll oder nicht. Die zweite Kürbispflanze schaut nach Eingehen aus, aber ich bin ja schon mit EINER zufrieden. Und mit EINEM blauen Hokkaido-Kürbis, nur so zum Angeben.

2. August 2024

Da ich mit den Beeten weitgehend fertig bin, widmete ich mich einer besonders ungeliebten Aufgabe: das Gerümpel, das sich unter den Haselnüssen angesammelt hat, aufzuräumen. Dabei wollte ich gleich das mehltauige abgefallene Laub entsorgen. Aber weit kam ich nicht. Als ich mit einem kleinen Fächerrechen das aufgetürmte Laub aus den Stämmen hervorholte, purzelte eine entsetzte Erdkröte aus dem Haufen. Schnell stopfte ich die Blätter zurück und sie turnte wieder in ihr Zuhause.

1. August 2024

Ich wollte meinen Augen nicht trauen, aus der Topf, wo heuer eine zweite Strelitzie gekeimt hat, ragt erneut ein Spross hervor! Es muss sich um einen der Samen handeln, die ich voriges Jahr in die Erde gesteckt habe, ich habe den Sämling vom Vorjahr lediglich herausgezogen (und dabei abgebrochen, aber er hat ja überlebt). Als ich dann das vergessene Samenkorn gefunden habe, hatte ich den Topf noch nicht entleert und den Samen einfach hineingesteckt.

29. Juli 2024

Vor einer Woche habe ich begonnen, mich durch den Garten zu arbeiten. So vieles gehörte schon frisiert, geschnitten, in die Schranken gewiesen, geerntet, gedüngt, gejätet. Ich bin zwar noch nicht fertig mit meinen 352 m², aber schon ein gutes Stück weiter (siehe „Arbeitskalender“). Die Kräuterernte stand heute auf dem Programm und die war nicht ohne! Angesichts der Berge zum Trocknen erklärte sich Christian bereit zur Mithilfe. Wir zupften den Majoran von den Stielen und verteilten die Blättchen in zwei Steigen. Auch Oregano und Thymian trocknen ausgebreitet in luftiger Höhe auf den Küchenkästen. Das Bergbohnenkraut habe ich, wie schon das Rosmarin vorgestern, zu Buschen zusammengebunden und überall aufgehängt, wo sich ein Plätzchen gefunden hat: auf den Karniesen, auf der Deckenlampe, an Nägeln an der Wand…
Ich dachte, meine weiße Zwergseerose hätte mir den Umzug in den Brunnen übelgenommen, aber heute öffnen sich gleich DREI Blüten auf einmal. Die rote Seerose im Seerosenteich lässt noch auf sich warten.

24. Juli 2024

Heute habe ich mich durch das Immergrün-Hornkraut-Quecken-Dickicht rund um den Wasserschacht beim Gartentor gekämpft. Eigentlich, ja eigentlich ist die Umrandung geschottert, aber im Laufe der Zeit hat sich allerlei organisches Material dort angesammelt und schließlich ist von selber ein Immergrün aufgegangen. Am Anfang hab ich mich gefreut, so schön sind Steine ja nicht, aber mittlerweile zähle ich die endlosen Triebe zum Unkraut. Die Quecke dazwischen macht es umso schlimmer. Ich hab sie, so gut es ging, herausgezogen und Immergrün und Hornkraut zurechtgestutzt. Was für eine Fitzelei!

23. Juli 2024

Als ich am Abend, schon in der Dunkelheit, allein mit meinem Laptop auf der Terrasse saß (mein Mann hat in der Wohnung zu tun), fing es bei den Haselnüssen oder im benachbarten Kräuterbeet zu rascheln an. Das Rascheln wurde heftiger und lauter. Ein Vogel kann es nicht sein, es war ja schon finster. Eine Katze? Die würde durch den Garten stolzieren. Ein Fuchs? Heuer hat sich noch keiner blicken lassen. Ein Igel? Wegen der bodennahen Zäune eher unwahrscheinlich. Ein Dachs? Angeblich haben wir in der Anlage einen, aber wie sollte der in meinen Garten kommen? Können Dachse klettern? Da das unheimliche Rascheln nicht aufhörte, zog ich mich ins Haus zurück und machte die Tür zu. Feigling!

22. Juli 2024

Na endlich stoppt das Thermometer bei 30 °C, dazu weht angenehmer kühlerer Wind. Ich fange um 6 Uhr in der Früh mit dem Gießen an und mache gleich weiter. Als ich das Werkzeug beiseite lege, ist es halb vier Uhr nachmittags. Uff!
Im Gemüsebeet habe ich den roten Zwiebel und die Kartoffeln geerntet, anschließend ackere ich mich bis zum großen Staudenbeet vor. Schon gestern habe ich das Lampenputzergras dort eingegraben, die Lösung im Topf war doch nicht ideal. Ich bin mit dem Gießen nicht mehr hinterhergekommen, ich hoffe, im Beet fühlt sich das Gras wohler. Heute folgen die Rasselblume, die im Bierfass nicht genug zur Geltung kommt, und ein Ableger von der Wüstenmalve. Ein Moskitogras zieht aus dem Bauerngarten auch ins Staudenbeet. Um Platz zu schaffen, musste ich den Gamander auf die Hälfte dezimieren, aber er hat es mit seiner Ausbreitung auch übertrieben. Die Herbstanemone „White swan“ und den namenlosen Bauerngartenphlox, die beide nur mehr kümmerlich ausgetrieben haben, habe ich entfernt.

20. Juli 2024

Mein schlechtes Gewissen nimmt zu. Abgesehen vom morgendlichen Gießen schaffe ich es derzeit überhaupt nicht, irgend etwas im Garten zu machen. Die Hitze ist mörderisch und ich verziehe mich seit Tagen mit Buch und Mineralwasserflasche in den Schatten. Heute wäre es endlich etwas kühler, aber ich habe mich überreden lassen, zu einem Fußballspiel mitzugehen. Rapid – AC Milan. Es ist ein Freundschaftsspiel anlässlich des 125 Jahr-Jubiläums von Rapid, bei dem es um nichts geht. Andernfalls hätten mich mein Mann und mein Sohn nicht dabei haben wollen, ich bin seit jeher ein Garant für verlorene Spiele. Ein „Knofel“, wie man in Wien sagt.

18. Juli 2024

Nach fast zehn Jahren ist mein Liegeplatz FERTIG! Heute war ich noch unterwegs, um hübsche Pflanzen einzukaufen, habe aber nichts Rechtes gefunden. Nur einen panaschierten Euonymus fand ich hübsch, der wächst auch ganz langsam. Zumindest bei den hängenden Pflanzen habe ich etliche Anregungen gefunden. Immergrün, kriechender Günsel, Tripmadam – das muss ich nicht kaufen, das habe ich alles im Garten. Mit letzter Kraft (es hat weit über 30 °C) grabe ich ein paar Ableger aus und setze sie in die hübschen Bierdosen. FERTIG! (siehe auch „Der große Pfusch„)

16. Juli 2024

Erste Verkostung vom Lollo rosso – Pflücksalat! Vorsichtig schneide ich die äußeren Blätter ab und verteile sie als Untergrund für Tomaten mit Mozzarella, den ich für mich und meine Tochter herrichte. Ich bin begeistert, meine Tochter findet ihn ein wenig bitter. Das ist ja der Clou an der Sache, deswegen fressen ihn die Schnecken nicht! Aber sie mag halt bitter überhaupt nicht.

12. Juli 2024

Die bunten Kunststoffbretter für meinen Liegeplatz sind endlich angekommen! Christian und ich bewaffnen uns mit Wasserwaage, Hammer und Akkubohrschrauber und fangen mit der Montage an. Puh, ist das mühsam! Auf jeden Fall sind vier Hände nicht genug, aber sechs Bretter schaffen wir. Was das wird? Ihr könnt gespannt sein, nächste Woche kann ich hoffentlich schon einen Blogbeitrag darüber schreiben und dann gibt’s auch Fotos!

18:45 Vor wenigen Stunden habe ich mich nach Regen und Abkühlung gesehnt, jetzt ist das Gewitter da. Schon seit zwei Stunden ziehen schwarze Wolken herum, ein paar dicke Tropfen und heftiger kühler (angenehmer!) Wind. Dann wieder Beruhigung, bis es losgeplatscht hat. So vehement, wie das Wasser aus dem Ablaufrohr schießt, sind meine Regentonnen bald voll. Seit fast einer Stunde wird mein Garten gegossen – danke!

8. Juli 2024

Die Schnecken haben, wie es scheint, das Interesse an meinem Gemüse verloren. Perfekt, weg mit den Kübeln!

6. Juli 2024

Beim Aufwachen durchzuckt mich ein großer Schreck. Ich habe gestern Abend vergessen, meinen Kürbissen und der Zucchini ihre nächtlichen Schneckenschutzkübel überzustülpen. Voller böser Vorahnungen schleiche ich zum Gemüsebeet. Nix passiert!

4. Juli 2024

Wenn ich die Heckenschere schon einmal vom Dachboden geholt habe, trimme ich auch gleich meine Frühlingssträucher Deutzie und Kolkwitzie. Wieder einmal stelle ich fest, dass die haarigen Samenstände der Kolkwitzie das reinste Juckpulver sind. Wenigstens habe ich mir zum Aufsammeln der Zweiglein Handschuhe angezogen, das Zeug beißt sich wie Engelshaar in die Haut.

3. Juli 2024

Nach dem ersten Raubzug der Schnecken in meinem Gemüsebeet ist Ruhe eingekehrt. Immerhin 7 von den 12 Pflücksalatpflänzchen sind übriggeblieben und treiben kräftig aus, auch der Kohlrabi ist nicht mehr interessant. Vielleicht haben die Schnecken nur die schwächsten Setzlinge, die ohnehin nicht durchgekommen wären, gekillt. Im Zweifel für die Angeklagten…

2. Juli 2024

Gestern habe ich die Blumenwiese gemäht. Was grad in Vollblüte steht, hab ich stehen gelassen. Es war natürlich eine stundenlange Fitzelei mit der Grasschere, um Natternkopf, Skabiosen und Wilde Möhren nicht zu beleidigen.
Aber das war nur der Auftakt, denn erst muss ich die Blumenwiese betreten können, um die Eibenhecke schneiden zu können. Trotz Heckenschere habe ich zwei Tage gebraucht. Wie lange ich Eibenstückchen aus dem Präriebeet, dem Gemüsebeet, der Blumenwiese… herausklauben werde, darüber will ich gar nicht nachdenken.

1. Juli 2024

Sagt „WONDER WOMAN“ zu mir! Ein ZWEITER Strelitziensamen hat gekeimt und streckt ein winziges Spitzchen aus der Erde. Dabei habe ich mir mit diesem Nachzügler noch viel weniger als mit den anderen angetan. Als ich die leere Packung wegräumen wollte, habe ich einen übersehenen Samen ertastet und einfach in einen Topf mit Erde gestopft und seither ist er mehr oder weniger unbeachtet herumgestanden, nur hin und wieder hat der Topf einen Schluck Wasser bekommen. Erwartet hab ich mir gar nichts, war doch schon die erste Keimung voriges Jahr eine kleine Sensation. Der kleinen Strelitzie geht es übrigens gut, sie bekommt ein neues Blatt nach dem anderen. Nur in die Sonne will sie keinesfalls, da rollt sie sofort alles ein. 

29. Juni 2024

Die Sternwinde „Spanische Flagge“ hat ihre anfängliche Schüchternheit überwunden und wächst und wächst, sodass ich ihre Rankgitter nach oben verlängern muss. Was sie nicht tut, ist blühen (stattdessen blüht der Blattsenf zu ihren Füßen). Also ist wieder einmal Geduld angesagt. Auch meine Staudenclematis vergrößert sich kontinuierlich, ohne Blüten anzusetzen. Die Strelitzie hat mein derbes Umsetzen überstanden (siehe 12. April) und bereits zwei neue Blätter.
„The Pilgrim“ steht durch den Sternrußtau fast ohne Blätter da. So schön die Rose geblüht hat, jetzt ist sie ein Bild des Jammers und das für den Rest des Sommers. Ich überlege ernsthaft, sie zu entfernen, schließlich steht sie prominent vor meiner Terrasse.

24. Juni 2024

Zehn Tage war ich weg, lächerliche zehn Tage und schon brauche ich eine Machete für meinen Garten. Das gute Kind hat gegossen, während wir uns bei 40 °C an der Adria vergnügt haben.
Als erstes schleppte ich alle Töpfe, die ich unter der Blutpflaume im Schatten versammelt hatte, an ihren Platz und zupfte alles Verblühte aus. Dann schwang ich den Rasenmäher und jetzt schaut es schon viel ordentlicher aus. Dringend notwendig war es, die Miniteiche nachzufüllen.
Bowle hat immer noch zwölf Pfirsiche auf den Zweigen, das Kräuterbeet ist förmlich explodiert, die Blumenwiese steht doppelt so hoch und gehört bald gemäht, die ersten Marillen sind abgefallen, die Haselnüsse haben Mehltau und hängen viel zu weit in den Weg hinein – die nächsten Wochen bin ich beschäftigt. Für heute lehne ich mich einmal zurück und schmökere in der neuen Gartenzeitschrift. Wir fahren erst im September wieder auf Urlaub.

9. Juni 2024

EINMAL im Leben groß Geburtstag feiern, wünschte sich meine Tochter. Klar, mit 21 bleibt ja dafür nicht mehr viel Zeit. Und im Garten sollte es sein. Seufzend sagte ich ja und amen zu dem Plan und sie verschickte Einladungen. Viele Einladungen, denn, so zerstreute sie meine Befürchtungen, die Hälfte von den 36 Freunden würde ja eh absagen.

Niemand hat abgesagt. Die Zahl 36 schwebte wie ein Damoklesschwert über mir, aber das gute Kind hatte alles ausgemessen und geplant. Tische und Bänke vom Verein, das Zelt wegen des unsicheren Wetters aufgestellt, fertig. Mein Einwand, dass in einem 3 x 4 m Zelt keine 36 Leute Platz haben, wischte sie beiseite. Egal, es wird eh nicht regnen. Letztendlich siegte auch bei ihr die Vernunft und wir mieteten das Vereinshaus mit riesiger Wiese. Alle, die meinen Garten schon kannten, atmeten auf und die Neulinge machten große Augen, als sie die urprünglich geplante Location sahen.

Gestern war das große Fest. Mein Mann stand an den Grillern, die Gäste wanderten zwischen den Tischen hin und her, spielten Federball, Dart und Bierpong. Und alle waren sich einig, dass mein Garten die Party nicht unbeschadet überlebt hätte.

7. Juni 2024

Nach dem Beerenbeet war heute das Gemüsebeet dran. So schön der Mohn war und so sehr ihn die Hummeln auch geliebt haben, ich bin doch froh, dass er weg ist. Von den zwei ausgesäten Kürbissen ist nur einer gekommen, zur Sicherheit habe ich einen dritten im Topf vorgezogen. Der kommt jetzt an den Zaun anstelle des Versagers. Zum Schutz vor Schnecken habe ich den beiden einen Schutzring gekauft und selber noch verbessert.

6. Juni 2024

Seit einer Woche kein Eintrag! Seit einer Woche ist der Garten auch ständig so nass, dass ich nicht viel machen kann. Nur die Sträucher beim Weg habe ich geschnitten und aus dem Beerenbeet den abgeblühten Mohn entfernt. Zwiebel und Knoblauch haben tatsächlich in dem Gewirr überlebt.

31. Mai 2024

Was bin ich doch stolz auf mich! Seit Jahren liegen in meiner Gerätehütte zwei nicht funktionierende Kabeltrommeln herum, typische „Muss ich mir mal anschauen, wenn ich Zeit habe“-Objekte. Heute nahm ich mir die Zeit und habe die Stecker auseinandergenommen. Die Litzen waren abgebrochen und aus der Verankerung gerutscht und mit ein wenig Fummelei schaffte ich es, sie zu kürzen und wieder anzuschließen. 

28. Mai 2024

Mein Nachbar (der Techniker, siehe „Wo man hinschaut„) hat es geschafft, mein großes Windrad zu reparieren. Ein Blatt war abgebrochen und damit war eine Seite unwuchtig und drehte sich nicht mehr recht. Obwohl ich eine vage Idee von „mit einem Stift als Verstärkung wieder anlöten“ hatte, fehlte mir doch Lötlampe und handwerkliches Können zur Umsetzung. Er hat beides, machte sich gleich ans Werk und kriegte die Ausbesserung fast unsichtbar hin. Das Windrad dreht sich wie zuvor. Danke!

27. Mai 2024

Die „Golden Gardengirls“ (siehe „Wenn eine eine Reise tut…“ kommen zum Frühstück, endlich jemand zum Fachsimpeln! Obwohl ich Silvas Freundin vorher gar nicht kannte, verstehen wir uns auf Anhieb. Ja, Gärtnern verbindet!
Seit ein paar Tagen gräbt irgendein Vieh in einem Farntopf. Um weitere Schäden zu vermeiden, habe ich die letzten zwei Nächte einen Gartensack über den Farn gestülpt und dachte schon, die Gefahr wäre vorüber. Heute habe ich die Misere im nächsten Farntopf entdeckt. Sack habe ich keinen mehr, also habe ich rund um den Topf Stöckchen gesteckt. Schön schauen die Palisaden nicht aus, aber sie halten den Fuchs oder Dachs oder Marder (oder Katze?) hoffentlich von weiterem Übermut ab.

24. Mai 2024

Die Seerose im Brunnen zeigt erste Erfolge. Der „Schlatz“ wird sichtbar weniger (sogar mein Mann sieht das), anscheinend frisst ihm die Seerose die Nährstoffe weg. Der Buntkalmus treibt so was wie eine Blüte, hätt ich mir nie gedacht! Die Schwanenblume, die ich schon verschwunden glaubte, präsentiert sich mit einem Blatt, immerhin hat sie überlebt.
DIE Sensation im Miniteich Nr. 1: Der Rohrkolben macht einen Kolben!!!!! Aha, nicht der Zwergrohrkolben hat überlebt, sondern der andere, der schmalblättrige. Seit mindestens vier Jahren (oder fünf oder sechs? keine Ahnung, wann ich den Miniteich angelegt habe) warte ich auf Kolben, endlich ist es soweit. Die hohen Blätter sind zwar attraktiv, aber Rohrkolben ist RohrKOLBEN. Ich fühle mich wie die Gewinnerin der Chelsea Flower Show.

23. Mai 2024

Schon seit Tagen kämpfe ich mich Beet für Beet durch den Garten – wenn ich Zeit dafür habe, denn die letzte Woche war sagen wir einmal intensiv. Pensionistendasein halt. Heute stürze ich mich auf die Kolkwitzie meines Nachbarn oder besser auf unsere gemeinsame Kolkwitzie, denn gut die Hälfte des Strauchs hängt in meinen Garten. Hinter dem Haus stört mich das nicht weiter, aber jetzt ist er schon bei meiner Regentonne angelangt und das ist zuviel des Guten. Ich dränge die Äste bis zum Zaun zurück und schaffe es sogar, dass es kein hässlicher Kahlschlag wird. Das Beet von Giersch und Efeu zu befreien ist kein Vergnügen, aber am Ende tauchen sogar längst verloren geglaubte Taglilien wieder auf.

15. Mai 2024

Heute ist Teichpflege angesagt. Also erst einmal ins Gartencenter, ein paar Schwimmpflanzen und eine zweite Seerose erstanden. Beides soll die Algen in Schach halten, hoffe ich jedenfalls. Und Seerose ist immer gut, diesmal eine rote. Schon beim Heimfahren dämmert mir, dass eine rote Seerose nicht in den gelb-lila bepflanzten Brunnen passt. Aber mir fällt eine Lösung ein: Ich nehme die weiße Seerose aus dem Seerosenteich und ersetze sie durch die rote, die weiße passt dann in den Brunnen. Gut, dass sie in einem Korb wurzelt.
Gesagt, getan. Ich bekomme noch unerwartet Hilfe von der kleinen Nachbarin, die einen Heidenspaß dabei hat, mit dem Netz die Algen abzufischen. Sorgfältig klauben wir die Libellenlarven wieder aus. Und als sich dann im Miniteich Nr. 1 ein Molch ins Netz verirrt, kennt ihre Freude keine Grenzen. Auch die Schwimmpflanzen setzt sie mit Begeisterung aus: Wassersalat in den Minteich Nr. 1, Froschbiss und eine Seekanne in den Brunnen und Wasserfarn in den Seerosenteich.

13. Mai 2024

Fast schon habe ich es bereut, dass ich dem Klatschmohn im Gemüsebeet so viel Raum gelassen habe. Eine einzige (!) Mohnpflanze hat zwei Reihen rote Zwiebel fast komplett zugewuchert! Aber als ich heute am Weg vor dem Bauerngarten stand und versuchte, meinem Weinstock ein bisschen Form zu geben, brummte es um mich herum. Hummeln! Und alle stürzen sich auf die Mohnblüten. Schon bin ich wieder versöhnt.
Der Weinstock hat sich heuer völlig verzettelt. Ich brauche über eine Stunde, um aus dem Blattgewirr die Triebe rauszuschneiden, die keine Trauben tragen, und die Geiztriebe zu entfernen. Am Ende ist nur mehr die Hälfte übrig, die ich, wo es von der Länge her schon geht, an die Drähte anbinde.

Mohndschungel

12. Mai 2024

Muttertag! Meine Kinder kommen – natürlich mit Blumen, aber höchst unterschiedlichen. Während meine Tochter einen Erdbeerstrauß gesteckt hat, bringt mir mein Sohn ein Geschenk mit „Mehrwert“, wie er sagt. Auf dem neuen Stehtisch passt die hübsche Gießkanne perfekt, die Anthurien und der Farn kriegen unter dem Marillenbaum nicht zuviel Sonne ab. 
Der tolle Blumenstrauß hat den Sonntagnachmittag leider nicht überlebt. Eine Erdbeere… und noch eine…

11. Mai 2024

Die kleine Nachbarin kommt mich besuchen und hilft mir, das Eckregal mit neu gekauften Sommerblumen zu bestücken. Sie ist mit Feuereifer bei der Sache, stopft Erde in die Töpfchen, gießt und schneidet Verblühtes ab. Für eine 5-Jährige kennt sie erstaunlich viele Blumen. Das macht Spaß!

10. Mai 2024

Aus der Traum von der Zucchinischwemme! Die Pflanze ist bis zum Stumpf  angefressen, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich noch einmal erholt. Auch meine Oktoberle haben sie schon wieder im Visier, dabei hab ich sie extra in ein Balkonkisterl gepflanzt, um sie zu schützen. 

Ich hasse Schnecken!
Ja, ja, Gehäuseschnecken tun nix.

3. Mai 2024

Na Gott sei Dank übernimmt heute der Himmel das Gießen, die Regentonnen waren schon fast leer. Dabei habe ich nur das Gemüse und die Neusaaten gewässert. Der Nachschub von oben wird meinem Garten guttun.
Die wunderschöne Iris „Spirit of Khaleb“ riskiert heuer zum ersten Mal eine zweite Blüte. Die Margeriten in der Blumenwiese, voriges Jahr nur kleine Blättchen, gewinnen an Höhe und haben winzige Blütenköpfchen. Die kleine Wicke, die ich voriges Jahr aus einer Wiese vorsichtig ausgegraben und in die Blumenwiese geholt habe, zeigt sich wieder. Die Byzantinischen Wildgladiolen sind aufgetaucht und haben fast alle Blütenansätze. Der Mexikanische Salbei hat bereits drei Triebe, wenn auch noch klein. Ein erfrorenes Federgras schiebt doch wieder grüne Halme hervor. Ach, es tut sich so viel, ich hopse den ganzen Tag aufgeregt wie ein kleines Kind von Beet zu Beet.

2. Mai 2024

Bei einem Friedhofsbesuch gehen wieder ein paar Pflanzen aus dem Bioabfall mit. Drei prächtige dunkelviolette Stiefmütterchen setze ich zwischen den gepunkteten Mohn unter den Pfirsichbaum, ein entsorgtes Dreigespann aus Schwingel, Silber-Greiskraut und Erika zerteile ich. Schwingel und Greiskraut quetsche ich ins Staudenbeet, die ziemlich vertrocknete Erika kommt in eine Schale aus Mauerpfeffer, die ohnehin ein paar Lücken hat. 

29. April 2024

Diese elenden Biester! Gestern erst habe ich die vorgezogene hübsche „Spanische Flagge“ in ihre neuen Pflanzkästen ausgepflanzt, heute ist schon eine angeknabbert, es fehlen drei Blättchen und am Rankgitter glitzern verdächtige Schleimspuren. Ich streue Biofert in die Töpfe, angeblich schreckt sie der Geruch ab.
Auch der Kalifornische Mohn ist arg dezimiert, natürlich der besondere aus England, den „gewöhnlichen“, der im Bauerngarten wuchert, schauen sie nicht an. So gefreut hab ich mich, dass er so fleißig gekeimt hat, jetzt habe ich bestenfalls noch fünf bis sechs Pflänzchen.

28. April 2024

Hurra, die Molche sind wieder da! Als ich heute Fadenalgen aus dem Miniteich beim Liegeplatz abfischte, spürte ich plötzlich eine Bewegung in meiner Hand. Hatte ich doch glatt einen Molch mit rausgeholt und wahrscheinlich zu Tode erschreckt. Schnell schupfte ich den kleinen Zappelphilipp ins Becken zurück und da wartete schon ein zweiter, kleinerer, beide getupft. Ein dritter, einfärbig braun, wuselte auch noch um sie herum. Willkommen, bienvenu, welcome!

26. April 2024

Alles gut! Sie haben vielleicht kalte Füße gekriegt, aber alle überlebt. Nur die Erdäpfeln haben ein paar schwärzliche Blätter, es hat sie also doch gezischt. Durch das kühle Wetter wurde das Wachstum aber deutlich gebremst, der Garten sieht genauso aus wie vor einer Woche.
Aha! In der Gärtnerei ist Kräuterwoche und mit dem Vietnamesischen Koriander und dem Zitronengras nehme ich auch gleich eine Zucchinipflanze mit. Bei der Kassa erzähle ich von meinen bisherigen Fehlversuchen mit Zucchini, während bei meiner Mutter immer die Zucchinischwemme eingetreten war, und die Gärtnerinnen schütteln den Kopf. Als sie hören, dass ich mein Gemüsebeet liebevoll mit Kompost und Hornspänen versorge, sind sie entsetzt. Nein, nein, das ist einer Zucchinipflanze zu scharf, weg mit der überdüngten Erde, sonst kann sie keine Früchte ausreifen. Also kratze ich die oberste Schicht gehorsam ab und fülle mit gesiebter Gartenerde auf. Dabei gelten Zucchini als Starkzehrer. Jetzt gibt es aber keine Ausreden mehr!

19. April 2024

Schnell, schnell noch in den Garten, die Schätzchen von der Raritätenbörse müssen versorgt werden. Morgen soll es schon wieder regnen und am Sonntag muss ich Koffer packen, denn am Montag geht es für vier Tage nach Budapest. Wenn nur kein Frost kommt!

15. April 2024

Die Glasplatte für mein Fass ist gekommen, rechtzeitig, bevor der große Regen einsetzt. Noch bei schönem, warmem Wetter weihen wir den neuen Stehtisch ein. Ich bin mir sicher, dass er bei größeren Gartenfesten zum Rauchereck, Biertreff oder Fußballdiskussionsrunde wird. Oder alles zusammen.
Morgen soll es mit dem Sommerwetter wieder vorbei sein. Da wir ohnehin nur das Nötigste mitgenommen haben, werden wir unsere Zelte wieder abbrechen, denn im Haus zu frieren, macht keinen Spaß. Ich überlege kurz, ob ich meine Kübelpflanzen noch einmal ins Haus räumen soll, schließlich sind für nächste Woche leichte Nachtfröste angesagt. Egal, da müssen sie jetzt durch, ich tu mir die Schlepperei nicht an.

12. April 2024

O Schreck! Da meine kleine Strelitzie schon ein wenig blass aussah, was ich auf Nährstoffmangel zurückführe, habe ich sie in frische Blumenerde umgetopft. Leider habe ich nicht damit gerechnet, dass die Wurzel äußerst heikel ist. Ein Knacks – und die Hälfte war ab. Leider die Hälfte mit all den Seitenwurzeln. Ich habe beides eingesetzt, den kleinen Vierblätter und das Wurzelstück. In der alten Erde fand sich auch noch ein ziemlich aufgequollener Samen, wird das auch noch was? Sicherheitshalber habe ich ihn auch in frische Erde gestopft. Irgendwas davon wird doch überleben?

9. April 2024

Wie jeden Tag schaue ich beim Mexikanischen Salbei vorbei, ob er nicht vielleicht doch noch ein Lebenszeichen von sich gibt. Es sind zwar rundherum winzige Keimblätter zu sehen, aber das ist wohl eher ausgesamter Amaranth. Vorsichtig schiebe ich ein Erdklümpchen zur Seite und… und… zwar fast nur mit der Lupe zu erkennen, aber eindeutig… ein Austrieb aus dem dürren Stängel!

8. April 2024

28° C! Wir packen das Nötigste zusammen und ziehen in den Garten. Ich sause gleich weiter in den Baumarkt und besorge Holzöl für das Fass. Und dann noch ins Gartencenter, einen größeren Topf für das Wandelröschen zu kaufen. So hübsch der Topf von meinen Kindern ist, er ist so rundlich geformt, dass die schwere Krone des Hochstamms ihn bei jedem Windhauch umwirft.

6. April 2024

Ich habe heute Nacht zum ersten Mal im Garten geschlafen. Ich glaube fast, das ist Rekord, bisher war es der 9. April.
Im Marillenbaum tobt die Spatzenbande, wahrscheinlich picken sie Läuse oder Raupen herunter. Grad zimperlich sind sie nicht mit meinem alten Herrn, rundherum segeln Blattfetzen zu Boden. Ach ist es schön, im Garten aufzuwachen! Die erste Gelse (!) des Jahres, die meinen Kopf umschwirrt, kann daran gar nichts ändern.
Nach einem Gartenrundgang streue ich erst einmal Schneckenkorn. Die Biester haben meine Lilien und meinen Nesselkönig zugerichtet und gehen auf den Wintersteckzwiebel los. Aber es gibt auch viel Schönes zu sehen! Die Schweizer Minze, die ich schon aufgegeben hatte, treibt nun doch kräftig aus, die Asia-Salate versammeln sich wenige Tage nach der Aussaat zu einer Reihe, und Salomonssiegel und Blutweiderich, die traditionellen Spätzünder, lassen sich auch schon blicken. Nur der Mexikanische Salbei… Ach, man kann nicht alles haben.

5. April 2024

Ich habe ein Fass! Meine Kinder waren bei einer Weinverkostung und da hat es sich ergeben, dass sie ein Fass mitgenommen haben. Die Verwendung als Stehtisch bietet sich an, ich werde mich gleich um eine passende Glasplatte kümmern, das richtige Platzerl ist schon gefunden.
Noch eine Dekoidee habe ich umgesetzt, die ich auf einem Englandfoto meiner Freundin gesehen habe. Die Teekanne habe ich auf einem Flohmarkt entdeckt, die Tripmadam hatte sich vor Jahren im Garten angesiedelt und wurde von mir kurzerhand geplündert.

4. April 2024

Ich habe warmes Wasser, hurra! Unser Installateurfreund hat nach dem Winter wieder alles aufgedreht, komtrolliert und in Ordnung gebracht. In meiner Euphorie habe ich alle meine Kübelpflanzen auf Vordermann gebracht und auch noch das letzte Viertel des Bauerngartens gejätet und gedüngt.

Eine unangenehme Entdeckung dämpft meinen Elan ein wenig: Von meiner englischen Rose sind bereits erste Blätter mit Sternrußtau abgefallen. Anfang April!

3. April 2024

Das neue Insektenhotel findet nach anfänglichem Zögern doch Gefallen. Auch die Blumentöpfe, die ich mit den restlichen Füllmaterialien (alles Weihnachtsgeschenke meines Mannes) vollgestopft habe, werden bereits umschwärmt.

1. April 2024

Einmal haben wir von meinem Bärlauch Pesto machen können (hat fantastisch geschmeckt!), schon blüht er und somit ist die Ernte vorbei. Auch der Waldmeister ist viel zu früh dran, wie ein Aprilscherz. Aus der „Mai“bowle wird wohl nichts mehr werden. 

31. März 2024

So schön, wie sie uns versprochen habe, ist das Osterwochenende aber nicht! Zwar warm, aber keine Sonne und der heftige böige Wind nervt seit Tagen. Sitzen und schauen ist zu kalt, ich kann nur wie eine Wilde arbeiten. Egal, die Terrassen sind aufgebaut, die meisten Samen ausgestreut und morgen soll es freundlicherweise die Saat von oben eingießen.
Ich fürchte, der Mexikanische Salbei hat trotz Laubpackung nicht überlebt. Zumindest zeigt er keine Anzeichen für einen Neuaustrieb. Drei dürre Stängel sind alles. Ich habe sie einmal gegossen, vielleicht hilft das. Bitte, bitte!

29. März 2024

Mein Sohn hilft mir, das Haus nach dem Winter auszuräumen. Tische, Sessel, Liegen, Kübelpflanzen, Terrassenfliesen! In einer Stunde ist alles draußen, wenn auch noch nicht an Ort und Stelle. Im Moment liegt alles auf der Terrasse oder in der Wiese, am Wochenende habe ich genug Zeit, den Garten einzuräumen.

27. März 2024

In den letzten Tagen bin ich gefühlt nur auf der Erde gelegen und hab irgendwas eingepflanzt, gejätet und gedüngt. Wegen des warmen Wetters kümmere ich mich nicht mehr um Regeln (z.B. Aussaat April bis Mai) und schaue, dass alles unter die Erde kommt.
Obwohl ich schon sehr müde vom Garten heimkomme, schleppe ich mich noch zu einem Flohmarkt. Tatsächlich finde ich DIE perfekte Teekanne für eine Dekoidee  aus England. Wie? Was? Keine Sorge, ihr kriegt die Fotos schon noch zu sehen!

23. März 2024

Gut, dass ich gestern die Erde gekauft habe, so kann ich heute gleich ohne zeitraubende Umwege loslegen. Die Einkäufe sind schnell verbuddelt, dazu kommen Samen aus England und Knollen (Gastgeschenk), die schon seit dem Herbst auf ihren Einsatz warten.
Schön langsam weiß ich echt nicht mehr, wohin ich was noch pflanzen soll. Und ich habe noch ein paar Samen für Sommerblumen bestellt! Die Sternwinde „Spanische Flagge“ ziehe ich einmal in Töpfchen vor, die einjährige Kletterpflanze soll sehr kälteempfindlich sein (Geschenk aus England). So gut sie mir gefällt, ich habe keinen Plan, wo sie sich ranken soll. Im Internet lese ich nach, dass sie 3 bis 5 m hoch klettert?!
In einer Woche hat sich unglaublich viel getan, Sternhyazinthen und Traubenhyazinthen locken Insekten an, der Pfirsichbaum steht in voller Blüte, die voll erblühten Buschwindröschen sind eine Wucht.

22. März 2024

Beim Heimfahren war ich noch in Tulln in der Gärtnerei. Ich bin OHNE Pflanzen rausgegangen, nur einen Sack torffreie Universalerde habe ich dringend gebraucht. Ehrlich gesagt war ich ein wenig entsetzt von den Preisen, ich dachte schon, dass es in der Steiermark teuer ist. Jetzt ist mir klar, dass ich die Sarastro-Preise gewöhnt bin, und da ist halt jedes Pflänzchen mindestens 2 Euro günstiger. Das läppert sich bei meinen Großeinkäufen. Wenn er nur nicht so weit weg wäre! (Gott sei Dank, sonst wär ich ja jede Woche dort.)

20. März 2024

Da es auch in der Steiermark eine nette Gärtnerei gibt, die noch dazu den Dünger Biofert führt, den man in Wien nur schlecht bekommt, heißt es wieder einmal Pflanzen einkaufen. Nach einem Gespräch mit einer freundlichen Gärtnerin habe ich mich nun endgültig von dem Gedanken an eine Indigolupine verabschiedet – schneckengefährdet. Dafür erstehe ich Spanische Gänseblümchen, eine Sandnelke, ein Brandkraut, zweierlei Sorten Purpurglöckchen für meine Bierfässer, eine hübsche zweifärbige Segge (ebenfalls für ein Bierfass) und – Überraschung! – die umwerfende Salvie „Schwellenburg“, die ich mir schon voriges Jahr beim Sarastro gekauft habe. Ich habe sie wahrscheinlich zu tief zurückgeschnitten und dann war es zu heiß und den kümmerlichen Austrieb haben die Schnecken gefressen. Also probiere ich es noch einmal, denn die Sorte ist wirklich außergewöhnlich schön.

13. März 2024

Ich habe Buschwindröschen! Ja klar, ich habe sie ja gesetzt, aber erwartet habe ich nicht, dass sie tatsächlich aufgehen. Sechs Sprösslinge habe ich gezählt, dabei habe ich sie bisher übersehen, weil sich der Waldmeister dazwischengemogelt hat. Zwei Knospen sind auch schon da, hoffentlich kriege ich die Blüte in einer Woche noch mit. Ich freu mich so, die kleinen Anemonen waren immer schon meine Lieblinge im Frühling. Das Lungenkraut blüht auch demnächst.

10. März 2024

Er kommt, er kommt, er kommt! Die letzten Male bin ich schon verzweifelt, weil mein großartiger Bartfaden „Black bird“ ziemlich tot ausgesehen hat. Heute habe ich zum wiederholten Mal unter die Laubdecke gelinst – und er treibt von unten aus! Ebenso melden sich die Farne in den Töpfen, die ich rund um den Sitzplatz unter der Blutpflaume platziert habe, mit zaghaften Schneckentrieben. Und die ersten Wildtulpensterne sind da! In den Minztöpfen tut sich auch schon etwas, nur die Schweizer Minze glänzt noch durch Abwesenheit. Den Vogel schießen aber meine Vergissmeinnicht ab. Sie stehen Anfang März in voller Blüte!

6. März 2024

Der Zierlauch, den ich zusammen mit dem Reitgras zwischen Eibenhecke und Sitzplatz am Brunnen gepflanzt habe, treibt schon kräftig aus. Unterirdisch dürfte er sich auch schon vermehrt haben, denn es sind viel mehr Triebe da als Zwiebeln, die ich gesetzt habe. Mir soll’s recht sein.
Die Schneeforsythie hat bereits Blättchen, die Blüte hat sie heuer ausgelassen. Na gut, ein Jahr gebe ich ihr noch, aber wenn sie das noch einmal macht, fliegt sie.

4. März 2024

Soll ich die Hortensien schon auspacken? Kommt noch einmal ein Frost? Ein Blick unter die Laubdecke und die Entscheidung ist getroffen. Noch länger halten es die frischen Triebe im Finstern nicht mehr aus. Für die Rosen ist es auch schon höchste Zeit. Rund um meine Pilgrim schieben sich unbekannte Spitzen aus der Erde. Oh, oh, was hab ich da im Herbst nur wieder eingegraben? Richtig, von meiner Gartenfreundin Silva hab ich ja verschiedene Zwiebeln bekommen, die sie in ihrem Garten nicht mehr untergebracht hat. Bin schon gespannt.
Das Präriebeet und den Mexikanischen Salbei aus dem Botanischen Garten lasse ich aber noch eingemummelt, sicher ist sicher.

3. März 2024

Voriges Jahr bin ich beim Ausschneiden der endgültig dürren Äste aus den Eiben nur bis zur Hälfte gekommen, weil ich dann nicht mehr in die Blumenwiese steigen konnte. Heute stürze ich mich auf den zweiten Teil des Sisyphus-Arbeit. Nein, falsch, Sisyphus wurde ja nie fertig, ich schon. Aber ich muss gestehen, so viel Geduld wie beim ersten Teil hatte ich nicht mehr. Trotzdem, auch wenn ich nicht mehr JEDEM dürren Ästchen im Inneren der Hecke nachjage, ist der Gesamteindruck stark verbessert.

1. März 2024

Ein Zitronenfalter schaukelt durch den Garten, die Bienen summen in der beginnenden Obstbaumblüte. Das neue Insektenhotel in der Eberesche (ein Weihnachtsgeschenk meines Mannes) findet aber noch keine Interessenten. Vielleicht ist es noch zu früh für den Nestbau oder das Füllmaterial riecht noch zu neu.
In der Sonne ist es richtig warm. Kein Wunder, dass ich den Pflanzen beim Wachsen zuschauen kann. Zum Arbeiten komme ich heute kaum, denn das schöne Wetter lockt alle Nachbarn in den Garten. Nach dem Winter gibt es viel zu erzählen und so plaudere ich den ganzen Nachmittag. 

28. Februar 2024

Ich habe den Beinwell abgeschnitten und die gepunkteten Blätter gleich weggetragen. Leider sind etliche Blütenansätze auch von der Schere erfasst worden, ich fürchte, das wird heuer mickrig werden.
Seit ich mich selber für das Thema Mikroplastik sensibilisiert habe, finde ich ständig Plastikteilchen im Garten. Da ein Splitter von einem Pflanzenstecker, dort ein Fetzchen von einem Sack, ein Stückchen ummantelte Schnur… Ich sammle alles auf und nehme mir vor, in Zukunft sorgfältiger mit meinen Materialien zu sein.

26. Februar 2024

Der Beinwell lässt mir keine Ruhe. Da ich im Internet nichts Vergleichbares dazu gefunden habe, machte ich mich in den Botanischen Garten auf. Zu meiner Freude entdeckte ich den Mitarbeiter, der den Vortrag (siehe „Die Angst vorm Scheitern„) gehalten hat. Der hat viel Ahnung, dachte ich. Hatte er nicht. Kopfschüttelnd stand er vor meinem Handyfoto und gestand, dass er so etwas noch nie gesehen hätte. Nach Pilz sähe es nicht aus, vielleicht wären es Eiablagen, wegen der erhöhten Stellen. Sein einziger Rat war, die Blätter schleunigst abzuschneiden und im Müll zu entsorgen. Ich will besondere BLÜTEN in meinem Garten, nicht Krankheiten!

25. Februar 2024

Diese dummen Wildtulpen! Da hab ich mich so lange damit abgeplagt, sie in der harten Erde mit dem richtigen Abstand zu verteilen (siehe „Wildtulpen„), und jetzt wachsen die Undankbaren nicht an ihrem zugedachten Platz, sondern in einem schmalen Streifen am Weg entlang. Und ich hab wieder einen kahlen Fleck im Schattenbeet! Außerdem sind es nur 19 statt 26, das ist immerhin ein Viertel weniger als gepflanzt. Ich hoffe nur, sie machen das mit schönen Blüten wett.
Pflanzen Sie Beinwell, einfach zu pflegen und dann haben Sie immer Düngepflanzen zur Hand! Ungefähr so lautet jede Beschreibung von Beinwell, doch meine Realität schaut anders aus. Zwei Sorten habe ich zu Füßen der Haselnüsse gesetzt. Der blaue erstickte voriges Jahr im Mehltau, bis ich den Trick mit der verdünnten Milch entdeckte. OK, nicht so schlimm, der Mehltau war weg und ich sprühte halt einmal pro Woche. Die zweite rosa Sorte stand DANEBEN kerngesund da. Heute inspizierte ich meinen Beinwell. Die Blätter des blauen Beinwell schauen schon wieder angestaubt aus, aber der rosa Beinwell schießt den Vogel ab mit hässlichen schwarzen Pusteln. Was ist das nur wieder?

18. Februar 2024

So schnell kann’s gehen! Gestern habe ich mich in meinem Blogbeitrag noch beklagt, dass vom Bärlauch nichts zu sehen ist, heute lugen schon Blattspitzen hervor.
Kopfzerbrechen macht mir der Bauerngarten. Ich wollte schnell das Unkraut bei Zwiebel und Knoblauch rupfen, doch dann stutze ich. Diese Blattrosetten kenne ich doch? Kurzum, Gemüse- und Beerenbeet sind voller Mohnpflänzchen. Wo um alles in der Welt kommen die denn her? Ausgesät habe ich Mohn im Herbst in der Baumscheibe vom Weingartenpfirsich, davor im Frühjahr in die Blumenwiese. Und jetzt geht meterweit entfernt eine ganze Kompanie auf? Ich kenn mich nimmer aus.

16. Februar 2024

Gestern war es so schön im Garten, dass ich gleich wieder hergefahren bin. Es ist zwar noch ein bisschen früh für den Staudenrückschnitt, aber die meisten treiben schon aus. Also her mit der Schere, bevor alt und neu die Sache mühsam machen.

15. Februar 2024

Nach einigen Schwierigkeiten (Urlaub, starker Wind…) wurde der alte Herr heute geschnitten. Die Krone wurde ausgelichtet und zurückgenommen, damit nicht wieder bei stärkerem Wind ein Ast bricht. Allerdings, als ich zum Baumpfleger sagte: „Ich will nicht mehr bei jedem Windstoß um ihn zittern müssen“, meinte er nur: „Das müssen Sie aber. Oder wir schneiden ihn gleich um, dann müssen Sie nicht mehr zittern.“ Also gut, werde ich halt zittern.