Bilanz 2025
Auch wenn das Thermometer tagsüber noch in die Höhe klettert, die Morgentemperaturen sind bereits herbstlich. Erste Blätter verfärben sich, erste Stauden ziehen ein, erste dürre Stängel ragen in den Beeten. Viel zu tun gibt es heuer nimmer. Die Tulpenzwiebeln sind gesetzt und der Knoblauch fürs nächste Jahr auch. Vielleicht noch ein bisschen was umsetzen – oder dann im Frühjahr.
Die immer wieder eingestreuten Regentage haben meinen Garten heuer so grün dastehen lassen wie schon lange nicht. Die Wiese ist kein bisschen ausgebrannt, in den Beeten herrscht üppiges Wachstum und die Wasserrechnung wird garantiert günstiger als voriges Jahr. Der erste Eindruck des bald abgelaufenen Gartenjahres ist positiv.
GUT
- Das Feuerdornbeet hat sich nach anfänglichen Fehleinschätzungen (Schatten! siehe „Sisyphos„) gut entwickelt. Mit der Bepflanzung bin ich sehr zufrieden, viele Wildblumen haben ein Plätzchen gefunden (Alant, Steinsame, Rainfarn, getüpfeltes Johanniskraut…) und wachsen stetig vor sich hin. Der Persische Gamander ist der hemmungslose Dauerblüher und Bienenhit, auf den ich gehofft habe, und das Helmkraut blüht nach jedem Rückschnitt weiter. Auch den Waldphlox, dem es im Feuerdornbeet zu sonnig war, konnte ich mittlerweile gut unterbringen.
- Der Sumpf sieht nach meiner Frühjahrsaktion (siehe „Der Sumpf„) den ganzen Sommer attraktiv aus. Zwar lassen Fieberklee und Sumpfiris mit der Blüte aus und das neue Sumpf-Vergissmeinnicht blüht nicht wie versprochen durch, dafür belebt der neue Zwerg-Blutweiderich die Szene über Wochen.
- Ich habe endlich erste Erfolge mit Samen. Der Rittersporn, der letzten Sommer kaum gekommen ist, hat mit einem Jahr Verspätung gekeimt und wie (siehe Foto)! Seit Wochen trumpft er im Storchschnabelbeet mannshoch auf. Blutampfer und Brennende Liebe haben fleißig Setzlinge gebildet und sind teils schon ausgepflanzt. Immerhin hatten wir ZWEI Radieschen zum Nachtmahl.
- Ein paar langgehegte Wünsche haben sich erfüllt. Scheibtruhe und weißes Bankerl sind eingezogen, mein Liegeplatz ist eine kleine Urlaubsoase geworden und der ungeplante Miniteich Nr. 4 hat meine Wasserlandschaft positiv umgestaltet.
- Ein großer Triumph war für mich der 4. Platz beim Fotowettbewerb „Naturpark Garten“ von Global 2000. Noch viel mehr als über die Sachpreise habe ich mich über die Anerkennung einer hochkarätigen Jury (Karl Ploberger, Paula Polak) gefreut. Fühle ich mich doch oft genug in meiner Anlage als spinnerte Außenseiterin (siehe „Ansichtssache„).
SCHLECHT
- Die Idee des Präriebeets ist endgültig gescheitert. Zwischen dem dominanten Federgras gelingt es keiner Pflanze, sich zu behaupten und wie geplant die wogenden Halme zu überragen. Nur die Wüstenmalve hält das wuchernde Gras unbeeindruckt aus. Ich habe alle anderen vor dem Erstickungstod in Sicherheit gebracht und die Pflanzen (Bartfäden, Salvie und Teufelsabbiss) scheinen aufzuatmen. Schön ist das Beet trotzdem.
- Schnecken und Wanzen sind und bleiben das Hauptproblem in meinem Garten. Mit Fortdauer des Sommers (und den Regenfällen) nimmt die Plage zu, die mühsam gebastelte Schneckenbarriere ist keineswegs unüberwindlich. Na, wenigstens werden wir heute zum ersten Mal eigenen Salat essen. Die Reste halt.
- Bei unseren Grilleinladungen hatten wir fast durchgehend Pech mit dem Wetter. Kein Schaden ohne Nutzen, wir mussten erfinderisch sein und haben sogar eine Möglichkeit gefunden, zu acht (!) im Haus zu sitzen.
2025 war ein gutes Jahr. Und ich bin auf dem richtigen Weg, das beweisen mir nicht nur die immer harmonischeren Beete, sonden auch die stetig wachsende Tierwelt in meinem kleinen Paradies. Kleineren Verlusten stehe ich immer gelassener gegenüber, habe ich doch die Gewissheit, dass mein Garten immer schöner wird.
Eure sehr zufriedene Flora