Gartentagebuch 2021

Ende der Gartensaison 2021

13. November 2021

Brrr, kalt und nebelig präsentiert sich das Wetter und ich muss in den Garten. Der Gärtner kommt und hört sich meine Wünsche für Jänner an: Pflegeschnitt für den Marillenbaum und die Blutpflaume, Verjüngung der Eibenhecke und Einkürzen des zweiten Haselnussstrauches, den ich einfach nicht mehr geschafft habe. Nach der kurzen Besprechung packte ich schleunigst ein paar Sachen aus dem Haus zusammen und fuhr weg. Jetzt ist die Gartensaison 2021 endgültig beendet.

7. November 2021

Wer weiß, wie lange die Sonne noch scheint! Also bin ich heute noch einmal hergefahren und habe das Laub von der Wiese, Wegen und Terrasse beseitigt. Der Komposthaufen ist bumvoll geworden. Auf den Beeten lasse ich das Laub liegen, die paar Blätter, die der Wind noch verweht, verkraftet die Wiese schon.
Im Sumpf ist der Spaltgriffel verrückt geworden. Seit zwei Jahren warte ich darauf, dass er blüht (im Juli!). Nichts, nada. JETZT, Anfang November wacht er plötzlich auf und zeigt hübsche Sternblüten.

6. November 2021

Mein Sohn hat sich bereit erklärt, mir beim Einräumen der Gartenmöbel zu helfen. In nur drei Stunden haben wir ruckzuck alles weggeputzt. Gott sei Dank habe ich das schöne Herbstwetter der letzten Wochen genutzt, um den Garten winterfertig zu machen. Vor allem habe ich die Himbeeren verpflanzt, die sich im Bauerngarten gar nicht bewährt haben. 

Alles verstaut!

2. Oktober 2021

Ich habe mich überwunden und den ersten Haselnussstrauch geschnitten (siehe Haselnüsse). Die langen geraden Stöcke kann ich gut gebrauchen, als Umrandung für den Bauerngarten, zum Aufbinden, gekürzt als Totholzhaufen. Mit dem Schnittgut konnte ich den Igelverschlag füllen, leider liegt auf der Terrasse noch ein ordentlicher Haufen und hinter dem Haus noch einer. Und das war erst EIN Strauch!

Ich hab doch ein kuscheliges Plätzchen versprochen!

28. September 2021

Wir übersiedeln in die Wohnung, es macht keinen Spaß mehr. Gestern mussten wir im Bett zu Abend essen, weil uns schon so kalt war. Wie zum Hohn scheint die Sonne und wir sitzen noch mit gepackten Koffern zwei Stunden auf der Terrasse. 

23. September 2021

Jeden Abend muss ich Insekten aus dem Haus wieder in die nächtliche Kälte hinausbugsieren. Heute hat sich ein Heuhupfer verzweifelt angeklammert, es hätte ihm im Haus wesentlich besser gefallen. Pech, mein Lieber!

18. September 2021

Gestern ist mein Mann aus dem Gartenhaus in die Wohnung geflüchtet, heute machte ich einen Ausflug. Schön langsam wird es ungemütlich und wir planen den Umzug. Wahrscheinlich ist es unser letztes Wochenende für heuer im Garten.

17. September 2021

Majoran und Oregano sind abgerebelt und in Gläser verpackt. Wie immer muss ich aufpassen, nicht in die Ausbeute hineinzuniesen, sonst ist alles verstreut. Und niesen muss ich jedes Mal bei dem intensiven Majorangeruch.

12. September 2021

Die Montbretien sind wieder einmal an ihrer Ausrottung vorbeigeschrammt. Voriges Jahr hatte ich nur Blätter, heuer habe ich ihnen mit dem Kompost gedroht. EINE Blüte flammte auf, aber das reicht schon, um sie weiter stehen zu lassen.

9. September 2021

Schon zweimal habe ich einen hübschen Fuchs gesehen, der abends seelenruhig durch meinen Garten spaziert, heute schlenderte er zu Mittag über meine Terrasse. In der Anlage ist er bestens bekannt, er hat sich schon so an die Menschen gewöhnt, dass es ihm gar nichts mehr ausmacht, wenn man einen Meter entfernt sitzt.

5. September 2021

Besuch auf der Gartenbaumesse Tulln. Wir haben uns in eine Gartenlaube verguckt, achteckig, keine 5 Quadratmeter groß, Platz für 10 Personen und mit 2,60 Höhe ein zierlicher Bau. Damit wäre endlich das Problem aus der Welt, dass wir bei Schlechtwetter kaum Leute einladen können. Und für uns wäre es auch nicht schlecht, im Haus steigen wir uns schon auf die Zehen, wenn wir nicht raus können. Wenn da nur nicht der Preis wäre…
Da das Ticket auch für die Garten Tulln galt, spazierte ich wieder einmal durch die Schaugärten (Christian genoss eine nahe Sitzgelegenheit im Schatten). Ich freue mich jedes Mal über die naturnahe Gestaltung, es sieht aus wie bei mir: Ende des Sommers wächst halt Manches schon durcheinander und die Beete sind nicht mehr so perfekt. Das tut gut, immerhin sind dort Profis.

3. September 2021

Majoran und Oregano trocknen zu kleinen Sträußchen gebunden im Haus – anders als sonst wird der Vorrat nicht für den ganzen Winter reichen, beim Umsetzen im Frühjahr sind die Kräuterbüsche doch erheblich kleiner geworden.
Die beiden Neulinge haben im Kräuterbeet als Aufputz ihren Platz gefunden, der hübsche Oregano ist laut Internet nicht essbar. Macht nichts, nächstes Jahr habe ich eh wieder genug anderen.

Kent Beauty

31. August 2021

Die „Beute“ des Urlaubs: ein weißer Lavendel „White Fragrance“ und ein Rundblättriger Oregano „Kent Beauty“. Bei der Gärtnerei in Gamlitz kann ich halt nicht vorbeigehen.

28. August 2021

Urlaub auf der Südsteirischen Weinstraße! Wie immer bin ich von dem Blick von der Terrasse, der bis nach Slowenien reicht, fasziniert. Am tollsten ist es, wenn es das Wetter zulässt, dass wir auf der Terrasse frühstücken. Da will man gleich gar nicht mehr fortfahren, weil man denkt „Schöner kann es eh nicht mehr werden!“ Ich gebe die Adresse gerne weiter, falls noch jemand diesen Ausblick genießen will (und den preisgekrönten Gelben Muskateller!): Weingut Amandus u. Carmen Adam, Leutschach, https://www.amandus.at/

Blick nach Slowenien

18. August 2021

Auch wenn meine Zehen beim Morgenkaffee auf der Terrasse ein bisschen frieren, genieße ich die kühle frische Luft.
Von einer Freundin aus dem Weinviertel habe ich eine kleinen Pfirsichbaum bekommen. Der Nachbar hat ihn selbst gezogen und ihr geschenkt, aber sie hat keinen Platz. Weingartenpfirsiche! Dafür MUSS man doch Platz haben! Nach den schlechten Erfahrungen mit Jamie bleibt er vorerst im Topf, bekommt aber einen größeren. 

Das neue Windrad
Pfirsichbowle!

13. August 2021

Geschafft: Der Kompost 2021 ist ausgesiebt (mehr dazu im morgigen Blogbeitrag).

9. August 2021

Während sich mein Mann filmisch mit der Kirche von Wartberg beschäftigt, gehe ich wandern.
Der Stein & Wein-Wanderweg von Eggenburg aus führt mich über die Kogelsteine zur Kellergasse von Stoitzendorf und durch Maisfelder retour. Trotz der prallen Sonne auf dem Rückweg ein wunderschöner Weg, den ich gerne weiterempfehle. Und wirklich deppensicher beschildert! An den Wegrändern blühen im August Königskerzen, Wiesensalbei, Storchschnäbel und Wegwarten, was mich wieder einmal an meine Idee, rund um den Bauerngarten eine Blumenwiese anzulegen, erinnert.

Wegkreuze und Marterl - typisch fürs Weinviertel
Bei den Kogelsteinen (Wackelsteine)
In der Kellergasse von Stoitzendorf

7. August 2021

Die 140 km lange Fahrt zur „Gartenlust“ auf Schloss Wallsee habe ich gerne auf mich genommen. Endlich einmal wieder ohne Maske herumspazieren, endlich einmal wieder bummeln und schauen! Für meinen Geschmack sind zwar die Pflanzen etwas zu kurz gekommen (nur vier Stände, davon zwei ausschließlich mit Kakteen und anderen Sukkulenten), aber dafür viel Gartendeko und ein Wiedersehen mit dem fröhlichen Engländer, der englisches Qualitätsgartenwerkzeug ausstellt. Ich habe mir eine zierliche Gartenschere aus Stahlkarbon geleistet, die richtig gut in der Hand liegt. Und ein großes Doppelwindrad, das demnächst aufgestellt (und selbstverständlich fotografiert) wird.

Schloss Wallsee
Vielleicht doch noch ein Miniteich...?
Wenn ich nur mehr Platz hätt'...!

6. August 2021

Die Rosen leiden, wie jedes Jahr ab Anfang August, stärker am Sternrußtau, da hilft auch der Schachtelhalmspray nichts mehr. Bei den ständigen Gewittern in letzter Zeit, gefolgt von schwül-heißen Tagen ist es kein Wunder, dass die Pilze Party feiern. 
Ich fahre für ein paar Tage ins Weinviertel und freu mich schon auf wogende Getreidefelder und lange Spaziergänge in den Auen von Kamp und Schmieda. Und am Samstag mache ich einen Ausflug zur Gartenlust auf Schloss Wallsee! Freundlicherweise wurde mein Garten gestern fleißig von oben gegossen und der Morgentau ist schon erheblich ergiebiger als bei meinem letzten Urlaub. Ich muss mir also keine Sorgen machen, damit wird sogar der ewige Säufer Phlox auskommen.

3. August 2021

Der totale Gartenfrust-Tag: Als erstes habe ich meinen Palmkohl „geerntet“. Nicht für eine Mahlzeit, ich habe nur die völlig zerfressenen untersten Blätter abgeschnitten. Schnecken oder Kohlweißling-Raupen – irgendwem schmeckt mein Palmkohl ungemein. Da ich schon da war, harkte ich das gesamte Gemüsebeet durch. Als ich meine Wassermelonen vorsichtig aufbinden wollte, sah ich die nächste Katastrophe: Die größte ist ausgehöhlt – Schnecken wahrscheinlich. 
Die nächste Zebratomate  leidet an der Blütenendfäule. Zu hohe Luftfeuchtigkeit, sagt das Internet. Ja, den Regen kann ich noch nicht abschaffen.

Die Feinspitze lassen mir nur die Rippen!
Wenn ich den erwische...!
Wieder nix!

28. Juli 2021

Der Mangoldspinat war köstlich! Als ich alles abgeschnitten hatte, entdeckte ich die Sensation des Tages: Ich habe drei (!) Miniwassermelonen, die sich im Gemüse versteckt haben. Im Rucola habe ich auch eine gefunden. Dabei habe ich sie extra zum Zaun gesetzt, damit sie sich dort hochschlängeln kann, aber nein, Madame weiß es ja besser und grundelt im Mangold herum. 

26. Juli 2021

Seit gestern widme ich mich wieder der normalen Gartenarbeit. Ist das schön! Die Marillen, die jetzt noch vom Baum fallen, sind  überreif oder halb verfault und spritzen beim Aufprall in alle Richtungen. Wenn sie noch „schön“ ausschauen, schmecken sie mehlig und fad, sodass ich sie mit gutem Gewissen alle entsorge. Es ist vorbei!

Ich habe den Bretterverschlag für den Reisighaufen zusammengezimmert. Sogar eine kleine Haustür für einen Igel habe ich ausgesägt. Das Schlupfloch ist groß genug für einen Igel mit Winterspeck und sorgfältig mit der Raspel bearbeitet, damit ja kein Stachelchen gekrümmt wird. Ab sofort wandert jedes Zweiglein in den Kobel.

Meine Rosen, die ich für heuer nach Hitze- und Starkregenattacken schon abgeschrieben habe, raffen sich doch noch zu weiteren Blüten auf. Der Sternrußtau hält sich in Grenzen, das wiederholte Besprühen mit Schachtelhalmbrühe macht sich wirklich bezahlt. Die erste Sonnenblume ist aufgegangen und ich habe die erste Zebratomate vom Strauch genascht. Der Mangold wuchert eifrig dahin, morgen mache ich einen Kahlschlag und wir essen Cremespinat mit Spiegelei.

Die Bepflanzung von Miniteich Nr. 2 erweist sich jetzt schon als zu dicht. Ich hätte doch mehr auf die Gärtnerin hören sollen. Bis zum nächsten Frühjahr verändere ich aber gar nichts, wer weiß, vielleicht überlebt manches den Winter nicht. Der Griechische Bergtee hat sich als irgendein Schleierkraut entpuppt, wahrscheinlich schauen sie sich in einem frühen Stadium so ähnlich, dass sie sogar die Gärtnerin verwechselt hat. Den Bienen ist es egal, sie umschwärmen die kleinen Blüten mit Begeisterung.

Wohnung für Igelfamilie bezugsfertig, aber noch unmöbliert günstig abzugeben! Kuscheliges Interieur wird demnächst nachgeliefert.

24. Juli 2021

Christian hat die Marillenernte 2021 für beendet erklärt. Er hat 80 Pkg. Gelierzucker 2:1, somit 160 kg reine Frucht zu Marmelade verarbeitet. Wenn man rund ein Drittel für die Kerne und das, was er ausgeschnitten hat, noch dazurechnet und das, was ich großzügig verschenkt habe, sind es rund 250 kg gewesen, die vom Baum gefallen sind und die ich alle aufgeklaubt habe. Mein Rücken behauptet noch mehr, aber da übertreibt er wohl. 

Marmelade, Marmelade! Gott sei Dank haben wir einen Großabnehmer.

14. Juli 2021

Die Marillenernte hat uns voll im Griff. Ernte kann man es nicht nennen, wir sammeln nur auf, was runterfällt (mehr dazu in meinem nächsten Beitrag). Ich bemühe mich weiterhin, bei jeder Marille in die Knie zu gehen, aber manchmal schummele ich, es sind einfach zu viele. Morgen werde ich die Leiter aufstellen und versuchen zu pflücken. Aber für jede Marille, die im Kübelchen landet, fallen drei zu Boden und sind dann wieder nur Fallobst, das binnen Stunden verarbeitet werden muss. Trotzdem, für ein paar dankbare Abnehmer/innen in der Anlage klettere ich hinauf. Bei Marillenknödeln können sie keine Druckstellen gebrauchen.
Zwischendurch arbeite ich weiter im „wilden Eck“. Morgen kann ich Kompost einarbeiten (danke, liebe MA 48, für den Gratiskompost, obwohl – meiner schaut schöner aus!) und Phacelia als Gründüngung aussäen. Und ich beobachte das Treiben im neuen Miniteich. Ich habe eine kleine Wasserschnecke entdeckt, die am Beckenrand ihre Runden zieht. Und eine rabiate Larve, die Gelsenlarven attackiert. Bravo, weiter so!

Sooo viele Marillen!

12. Juli 2021

Es ist soweit: Die reifen Marillen plumpsen vom Baum. Gestern habe ich die erste Portion zum Einkochen hergerichtet, heute schon wieder eine große Schüssel aufgeklaubt. Da ich meinem Rücken, meinem Beckenboden und meiner Fitness zuliebe bei jeder Marille in die Hocke gehe, waren das schon ganz schön viele Kniebeugen. Die nächsten drei Wochen sind wir beschäftigt.

Der Wassersalat produziert Nachwuchs am laufenden Band. Zusammen mit seinen hungrigen Kindern konnte er das Wasser tatsächlich klären und jetzt sieht man auch, dass die Tannenwedel schon ein Stück größer geworden sind.

Auch die Läuseplage ist für heuer vorbei. Die schon arg zerfransten Chilis erholen sich und fast alle tragen schon Früchte. Helfer in der Not waren Marienkäferlarven, die sich in Scharen auf die Läuse gestürzt haben. Chili für Chili befreiten sie von den Plagegeistern, lustigerweise wirklich einen nach dem anderen. Erst wenn eine Pflanze komplett läusefrei war, zogen sie weiter. 

11. Juli 2021

Ich habe meine persönliche Tour de France geschafft. Eigentlich ist es eine Tour de Vienne mit den Alpenetappen Gaudenzdorfer Gürtel und Wilhelmstraße. Aber jetzt steht mein Rad im Garten (statt im Keller der Wohnung)  und wartet auf sportliche Anfälle von meiner Seite. Meine Kondition lässt gewaltig zu wünschen übrig, bei jeder noch so geringen Steigung musste ich absteigen und schieben. Trotzdem bin ich stolz auf mich: Ich habe es geschafft.

9. Juli 2021

Nach den gestrigen 38°, die jeden Gedanken an Gartenarbeit im Keim erstickt haben, war ich heute bei kühleren Temperaturen wieder aktiv. Die Gerätehütte räume ich normalerweise gleich nach dem Winter auf, aber heuer bin ich noch nicht dazu gekommen. Höchste Zeit!
Da mein Grassamenvorrat überall verstreut ist, habe ich schon befürchtet, dass Mäuse in der Hütte überwintert haben. Die kleinen Biester haben Schnüre und Säcke zerbissen und natürlich überall ihren Kot hinterlassen. Als ich eine völlig versaute Schachtel zum Entsorgen auf die Terrasse legte, hüpfte doch glatt ein Speedy heraus und sauste davon. Trotzdem, auch wenn es keiner versteht: Ich mag Mäuse, sie sind sooo süß mit ihren Knopfaugen.

7. Juli 2021

Ein Falkenpärchen geht in unseren Gärten auf Jagd. Das kommt bei den anderen Vögeln nicht gut an. Zumindest heute hat ein Falke gegen eine Krähe in einem spektakulären Luftkampf den Kürzeren gezogen und suchte das Weite.

5. Juli 2021

Meine Miniwassermelone (siehe Sauwetter), die lange Zeit kein ersichtliches Wachstum an den Tag legte, ist endlich aufgewacht. Ich muss sie schon jeden Tag daran erinnern, dass sie nicht ständig durch den Zaun, sondern IN meinem Garten ranken soll. Die erste Blüte hat sich geöffnet. Mein Mann träumt schon von Melonenbowle.

1. Juli 2021

Unter den hohen Temperaturen haben auch meine Miniteiche sehr gelitten, das Wasser wurde doch sehr aufgeheizt. Die neu gesetzten Wasserpflanzen entwickeln sich prächtig bis auf die Tannenwedel. Die grundeln nach wie vor auf dem Boden, wachsen kaum und können so ihrer Funktion als Sauerstoffpflanzen nicht gerecht werden.
Darum auf ins nächste Gartencenter! Die Auswahl an Schwimmpflanzen ist Anfang Juli nur mehr höchst überschaubar, erst nach langem Suchen finde ich den letzten Wassersalat und der schaut traurig aus. Die Verkäuferin überlässt ihn mir „zum Retten“ um einen Euro, aber erst einmal aus dem engen Becher befreit, hält er eine Überraschung bereit: Während die Mutterpflanze anscheinend am Absterben ist, tummeln sich drei Kindeln unter den Blättern! Zusammen mit einem Becher „Schwimmender Wolfsmilch“ werden sie die Wasserqualität hoffentlich verbessern.

30. Juni 2021

Endlich ist es ein bisschen kühler. Durch die große Hitze sind die Blütezeiten sehr kurz geworden. Kaum öffnet sich eine Knospe, ist die Pracht auch schon wieder vorbei, am schlimmsten war es bei den Rosen. Und meine Wiese hat sich stellenweise in Heu verwandelt.

24. Juni 2021

Alles gut, alles hat überlebt! Zur Begrüßung nimmt mir auch noch ein abendlicher Regenschauer das Gießen ab.

20. Juni 2021

Mit großem Bauchweh fahre ich mit meinem Mann ein paar Tage in die Steiermark. Einerseits bin ich froh, der Hitze in der Stadt zu entkommen (wir haben seit zwei Wochen anhaltend über 30°C), aber ich habe niemanden gefunden, der meinen Garten gießt. Die Nachbarn fahren selbst weg, meine Tochter macht in Hainburg ein Praktikum und mein Sohn hat zu arbeiten begonnen. Ich habe wohl den ganzen Vormittag den Garten ertränkt und meinen Paradeisern eine große Plastikflasche in den Topf gesteckt. Da muss mein Garten jetzt durch. 

18. Juni 2021

Meine kleine Gartenwelt ist wieder in Ordnung: Die Agapanthe hat zwei Blüten angesetzt.

17. Juni 2021

Erneute „Schlangen“sichtung beim Haus bei der Gerätehütte! Diesmal habe ich aber die Nerven bewahrt und das Tier näher betrachtet. Der Vergleich mit den Bildern aus dem Internet beruhigt: Es ist eine Blindschleiche. Zu meiner großen Freude gilt die harmlose Echse als große Schneckenvertilgerin, die sich nur in naturnahen Gärten wohlfühlt. Also eigentlich ein Glück und ein Kompliment! Hoffentlich hat sie großen Appetit.

14. Juni 2021

Den Wasserpflanzen kann man beim Wachsen zuschauen. Gestern lugten vom Buntkalmus drei Spitzen aus dem Wasser, heute sind es schon fünf. Auch der Igelkolben hat die Wasseroberfläche schon erreicht!

Der Palmkohl hat sich erholt, zumindest die Pflänzchen, die die Schnecken heute Nacht nicht vertilgt haben. Wieder drei weniger. Den Mangold hatten wir heute schon das zweite Mal im Abendessen. 

13. Juni 2021

Da der Palmkohl gut gekeimt hat, habe ich ihn auseinandergesetzt. Im Moment schaut er jämmerlich aus, ich hoffe, er verzeiht mir den Eingriff. Den Mangold werde ich doch nicht vereinzeln. Erstens habe ich keinen Platz und zweitens essen wir ihn am liebsten als kleinen Blattspinat und da stören die Büscheln ja nicht.

12. Juni 2021

Einmal im Jahr raffe ich mich auf und ziehe eine exakte Grenze zwischen der Wiese und dem Staudenbeet. Erst die Linie mit dem Rasenkantenstecher und dann im Beet ausputzen. Als ich auf meinem Schemel vor mich hin zupfte, schlängelte sich plötzlich etwas zwischen meine Beine. Meinen Schrei haben sie in der halben Anlage gehört. Eine mindestens einen halben Meter lange Schlange (?) verschwand unter den Stauden. Wahrscheinlich war es nur eine Blindschleiche, aber der Schreck saß tief. Für einen Moment überlegte ich sogar, ob ich es mit dem Naturgarten nicht  übertrieben habe.

10. Juni 2021

Heute war es soweit! Ich war in meinem persönlichen Garten Eden, in der Staudengärtnerei Sarastro in Ort im Innkreis. Wie immer habe ich das Platzangebot in meinen Beeten überschätzt und zu viel eingekauft. Ab morgen irre ich wieder durch meinen Garten auf der Suche nach einem alternativen Platz. Vor lauter Raffgier habe ich dem schönen Schaugarten gar keine Aufmerksamkeit gewidmet, so beschäftigt war ich mit der Zusammenstellung für mein neues Projekt. Fazit: Wir müssen wieder hinfahren (na so ein Pech!)

Reiche Beute!

9. Juni 2021

Seit zwei Tagen sind wir im Innviertel unterwegs (Lieblingsgärtnerei! siehe Mein Mann und mein Garten). Heute waren wir im Klostergarten in Maria Schmolln. Üppiges Grün, wohin man schaut! Dabei scheint sich niemand um den richtigen Standort zu kümmern. Rosen im tiefsten Baumschatten, Lungenkraut in praller Sonne – alles gedeiht prächtig.

6. Juni 2021

Eigentlich mag ich Läuse ja nicht, denn sie verkleben und zerbeißen meine Chilipflanzen. Aber ohne Läuse hätten sich die vier Spatzen nicht auf meine Terrasse verirrt. Zuerst hörte ich ein Scheppern in den Blumentöpfen, dann sah ich sie drin sitzen, wie sie von den untersten Blättern die Läuse herunterpickten. Aber die fette Beute sitzt ganz oben an den jungen Trieben. Der erste flatterte in die Höhe und krallte sich am Pflanzstab fest. Nicht lange und die anderen machten es ihm nach. Dass ich nur zwei Meter entfernt saß, störte sie gar nicht. So herzig!

5. Juni 2021

Die ersten Rosenblüten haben sich geöffnet. Am prächtigsten ist meine kleine persische Prinzessin (siehe Urlaub), die anderen folgen noch ein wenig zögerlich.

Sollte ich noch einmal Palmkohl pflanzen, werde ich ihn bestimmt nicht mehr vorziehen. Der, den ich direkt ausgesät habe, ist schon genauso weit wie die Pflänzchen, die ich ausgesetzt habe. Beim Mangold habe ich den Fehler gemacht, in jedes Loch ein paar Samen zu streuen, da ich nicht wusste, wie alt die Samen waren. Jetzt muss ich ihn wohl vereinzeln, denn es hat jedes Samenkorn gekeimt. Viel Mangold heuer!

1. Juni 2021

Jetzt reicht ’s! Dass die eine oder andere Sonnenblume abgefräst wird, na gut. Dass meine ausgesäte Prunkwinde kaum Chancen zum Überleben hat, habe ich auch noch geschluckt. Aber kaum hat sich mein vorgezogener Palmkohl doch einmal entschlossen weiterzumachen, wird er abgeraspelt – das ist zuviel! Heute habe ich Schneckenkorn gestreut, natürlich biologisches, wohl bekomm’s! 

29. Mai 2021

Der Mensch ist doch ein grässlicher Neidhammel. Seit mir eine Kollegin erzählt hat, dass ihre Agapanthe (die aus derselben Madeira-Quelle stammt wie meine, siehe „Mein größter Stolz„) bereits eine Knospe angesetzt hat, stochere ich Tag für Tag in den Blättern meiner Agapanthe und ärgere mich, weil ich noch keine habe.

28. Mai 2021

Hurra, im Koriandertopf zeigen sich zwei winzige Spitzen!

Ansonsten hat sich in der letzten Woche kaum etwas getan. Ich habe an meinem neuen Projekt gearbeitet (keine Angst, ich stelle es bald vor). Ach ja, die Erdbeeren habe ich dick mit Stroh gemulcht (praktischerweise verwende ich das im März abgeschnittene Chinaschilf dafür), sonst faulen mir die Früchte bei dem täglichen Regen im Gatsch ab. 

23. Mai 2021

Ich bin grantig. Das anhaltende nasskalte Wetter hat mich gestern aus meinem Paradies vertrieben. In meinem Sommerhäuschen ist es drinnen gefühlt noch kühler als draußen, die letzten Nächte habe ich mit drei Decken geschlafen. Der Heizstrahler bringt höchstens eine Illusion von Wärme. Mein Mann hat schon längst aufgegeben. Pfingsten verbringe ich mit ihm in der Wohnung.

Der Garten scheint innezuhalten und auf Sonne zu warten, alles entwickelt sich in Zeitlupe. Zum Abschied leuchtete die erste Blüte des türkischen Mohns. Inmitten des trübseligen Nieselregens sah ihr Zinnoberrot etwas deplatziert aus.

19. Mai 2021

Trotz des grauslichen Wetters trauen sich schon die ersten Mangoldspitzen aus dem Boden. Der vorgezogene Palmkohl steht zwar aufrecht, die dünnen Fädchen nehmen aber kein bisschen zu. Vielleicht braucht er mehr Sonne und Wärme. Schließlich soll er eine stattliche Pflanze werden.

16. Mai 2021

Bei der Sichtung meiner Samenbestände habe ich festgestellt, dass die Keimgarantie bei fast allen schon abgelaufen ist. Also habe ich alles ausgesät und bin gespannt, was da noch kommt: Koriander und Genoveser Basilikum in Töpfe, Dille, Majoran und Fuchsschwanz direkt ins Beet.

15. Mai 2021

Der alte Herr ist wieder da. Nach zwei Jahren Pause hat er heuer nicht nur wunderschön geblüht, sondern auch jede Menge Marillen angesetzt. Mein Mann hofft auf den Junifruchtfall, aber selbst wenn der Baum noch ein Drittel der Früchte abwirft, werden mindestens 100 kg übrig bleiben. Also gute zwei Wochen lang Marmelade einkochen.

14. Mai 2021

Heute habe ich das nächste größere Projekt begonnen: Zusammen mit meinen Mann habe ich 92 alte Ziegelsteine, die jemand in der Nähe gratis abgegeben hat, in den Garten geschleppt. Was das wird? Ich werde demnächst darüber berichten.

11. Mai 2021

Ich war im Gemüsebeet fleißig, habe den vorgezogenen Palmkohl ausgepflanzt und zusätzlich welchen ausgesät und Mangold gesät. Außerdem habe ich eine Heckenkirsche in die Lücke zwischen Haselnüsse und Eibenhecke gepflanzt. Dieser heimische Wildstrauch hat es mir schon seit einiger Zeit angetan. Hübsche Blüten und rote Beeren, die den Vögeln schmecken, was will man mehr?

8. Mai 2021

Wir haben die Wohnung unserer Tochter und ihrem Freund überlassen und sind in den Garten übersiedelt! Jetzt fängt die Saison 2021 richtig an.

Unsere Chilis haben uns einen gehörigen Schrecken eingejagt. Schlaff hingen die Blätter herunter, ich dachte schon, die Nächte im Freien waren doch zu kalt für sie und das war’s dann. In meiner Hilfslosigkeit versuchte ich es mit Gießen – und siehe da! Eine Viertelstunde später standen sie wieder wie die Zinnsoldaten.