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Urlaub

Mit dem Urlaub ist es so eine Sache, wenn man einen Garten hat. Es gibt Leute in unserer Anlage, die gehen im Sommer gar nicht auf Urlaub, weil sie niemandem mit der Gießerei lästig fallen wollen (oder es macht ihnen eh keiner recht). Bei aller Liebe zu meinem Garten – sein Sklave bin ich nicht.

Das größte Handicap ist normalerweise die Flut von Marillen, die kann man nun wirklich niemandem zumuten. Allerdings nützt manchmal die beste Planung nichts. Schon zweimal haben wir unseren Urlaub nach der Wahrscheinlichkeit der Marillenernte getimt und dann hat sich die Reife genau in unsere Abwesenheit verschoben. Ich habe dann die Parole an alle Bekannten, Freunde und Nachbarn ausgegeben, dass sich jeder nehmen soll soviel er will, und Telefonnummern untereinander verteilt, aber die Koordination hat nicht geklappt. Einige kamen am selben Tag und zogen unverrichteter Dinge wieder ab, dann blieb wieder tagelang alles liegen…
Gießen tut normalerweise eine liebe Nachbarin, der ich dann gerne etwas mitbringe vom Urlaubsort. Auf meine Kinder ist kein Verlass. Statt in den Garten zu fahren, studieren sie den Wetterbericht und wenn irgendwo in Österreich Regen wahrscheinlich ist, rufen sie mich an und erklären jede Gießtätigkeit für unnötig. Morgen fahren sie dann ganz bestimmt hin… oder übermorgen… wenn sie Zeit haben…
Heuer ist alles anders. Erstens gibt es keine Marillen und zweitens ist unsere Wohnung wegen der Badezimmerrenovierung eine Baustelle. Unsere Tochter ist also in den Garten übersiedelt (mit wechselnden Schlaf- und Partygästen, aber ich muss ja nicht alles wissen) und kümmert sich um den Garten, während mein Mann und ich zwei Wochen in der Steiermark verbringen. Ich glaube, die Sache macht ihr sogar Spaß.
In der Nähe meines Urlaubsortes in der Südsteiermark gibt es eine große Gärtnerei, die diese Woche einen „Blumenflohmarkt“ hat, sprich alle Saisonblumen erheblich verbilligt. Seufzend akzeptierte mein Mann, dass mich so etwas so magisch anzieht wie ihn eine Wirtshausbrauerei oder eine gemütliche Buschenschank. Und da sah ich SIE: Eine Rosa persica „Bright Eyes“. Als ich dann noch an ihr schnupperte, war es mir schnurzpiepegal, dass sie wegen ihrer Besonderheit (2015 war sie in England „Rose des Jahres“) gar nicht verbilligt war und ich eigentlich gar keinen Platz für sie habe. Irgendetwas wird für die persische Schönheit weichen müssen, denn natürlich habe ich sie gekauft (und zwei wirklich spottbillige Fuchsien).

Und wer nur ein bisschen ein Herz für Rosen hat, wird mich nach dem Foto sicher verstehen.

Eure Flora

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