24. Juli 2024

Heute habe ich mich durch das Immergrün-Hornkraut-Quecken-Dickicht rund um den Wasserschacht beim Gartentor gekämpft. Eigentlich, ja eigentlich ist die Umrandung geschottert, aber im Laufe der Zeit hat sich allerlei organisches Material dort angesammelt und schließlich ist von selber ein Immergrün aufgegangen. Am Anfang hab ich mich gefreut, so schön sind Steine ja nicht, aber mittlerweile zähle ich die endlosen Triebe zum Unkraut. Die Quecke dazwischen macht es umso schlimmer. Ich hab sie, so gut es ging, herausgezogen und Immergrün und Hornkraut zurechtgestutzt. Was für eine Fitzelei!

23. Juli 2024

Als ich am Abend, schon in der Dunkelheit, allein mit meinem Laptop auf der Terrasse saß (mein Mann hat in der Wohnung zu tun), fing es bei den Haselnüssen oder im benachbarten Kräuterbeet zu rascheln an. Das Rascheln wurde heftiger und lauter. Ein Vogel kann es nicht sein, es war ja schon finster. Eine Katze? Die würde durch den Garten stolzieren. Ein Fuchs? Heuer hat sich noch keiner blicken lassen. Ein Igel? Wegen der bodennahen Zäune eher unwahrscheinlich. Ein Dachs? Angeblich haben wir in der Anlage einen, aber wie sollte der in meinen Garten kommen? Können Dachse klettern? Da das unheimliche Rascheln nicht aufhörte, zog ich mich ins Haus zurück und machte die Tür zu. Feigling!

22. Juli 2024

Na endlich stoppt das Thermometer bei 30 °C, dazu weht angenehmer kühlerer Wind. Ich fange um 6 Uhr in der Früh mit dem Gießen an und mache gleich weiter. Als ich das Werkzeug beiseite lege, ist es halb vier Uhr nachmittags. Uff!
Im Gemüsebeet habe ich den roten Zwiebel und die Kartoffeln geerntet, anschließend ackere ich mich bis zum großen Staudenbeet vor. Schon gestern habe ich das Lampenputzergras dort eingegraben, die Lösung im Topf war doch nicht ideal. Ich bin mit dem Gießen nicht mehr hinterhergekommen, ich hoffe, im Beet fühlt sich das Gras wohler. Heute folgen die Rasselblume, die im Bierfass nicht genug zur Geltung kommt, und ein Ableger von der Wüstenmalve. Ein Moskitogras zieht aus dem Bauerngarten auch ins Staudenbeet. Um Platz zu schaffen, musste ich den Gamander auf die Hälfte dezimieren, aber er hat es mit seiner Ausbreitung auch übertrieben. Die Herbstanemone „White swan“ und den namenlosen Bauerngartenphlox, die beide nur mehr kümmerlich ausgetrieben haben, habe ich entfernt.

20. Juli 2024

Mein schlechtes Gewissen nimmt zu. Abgesehen vom morgendlichen Gießen schaffe ich es derzeit überhaupt nicht, irgend etwas im Garten zu machen. Die Hitze ist mörderisch und ich verziehe mich seit Tagen mit Buch und Mineralwasserflasche in den Schatten. Heute wäre es endlich etwas kühler, aber ich habe mich überreden lassen, zu einem Fußballspiel mitzugehen. Rapid – AC Milan. Es ist ein Freundschaftsspiel anlässlich des 125 Jahr-Jubiläums von Rapid, bei dem es um nichts geht. Andernfalls hätten mich mein Mann und mein Sohn nicht dabei haben wollen, ich bin seit jeher ein Garant für verlorene Spiele. Ein „Knofel“, wie man in Wien sagt.

18. Juli 2024

Nach fast zehn Jahren ist mein Liegeplatz FERTIG! Heute war ich noch unterwegs, um hübsche Pflanzen einzukaufen, habe aber nichts Rechtes gefunden. Nur einen panaschierten Euonymus fand ich hübsch, der wächst auch ganz langsam. Zumindest bei den hängenden Pflanzen habe ich etliche Anregungen gefunden. Immergrün, kriechender Günsel, Tripmadam – das muss ich nicht kaufen, das habe ich alles im Garten. Mit letzter Kraft (es hat weit über 30 °C) grabe ich ein paar Ableger aus und setze sie in die hübschen Bierdosen. FERTIG! (siehe auch „Der große Pfusch„)

16. Juli 2024

Erste Verkostung vom Lollo rosso – Pflücksalat! Vorsichtig schneide ich die äußeren Blätter ab und verteile sie als Untergrund für Tomaten mit Mozzarella, den ich für mich und meine Tochter herrichte. Ich bin begeistert, meine Tochter findet ihn ein wenig bitter. Das ist ja der Clou an der Sache, deswegen fressen ihn die Schnecken nicht! Aber sie mag halt bitter überhaupt nicht.

12. Juli 2024

Die bunten Kunststoffbretter für meinen Liegeplatz sind endlich angekommen! Christian und ich bewaffnen uns mit Wasserwaage, Hammer und Akkubohrschrauber und fangen mit der Montage an. Puh, ist das mühsam! Auf jeden Fall sind vier Hände nicht genug, aber sechs Bretter schaffen wir. Was das wird? Ihr könnt gespannt sein, nächste Woche kann ich hoffentlich schon einen Blogbeitrag darüber schreiben und dann gibt’s auch Fotos!

18:45 Vor wenigen Stunden habe ich mich nach Regen und Abkühlung gesehnt, jetzt ist das Gewitter da. Schon seit zwei Stunden ziehen schwarze Wolken herum, ein paar dicke Tropfen und heftiger kühler (angenehmer!) Wind. Dann wieder Beruhigung, bis es losgeplatscht hat. So vehement, wie das Wasser aus dem Ablaufrohr schießt, sind meine Regentonnen bald voll. Seit fast einer Stunde wird mein Garten gegossen – danke!

8. Juli 2024

Die Schnecken haben, wie es scheint, das Interesse an meinem Gemüse verloren. Perfekt, weg mit den Kübeln!

6. Juli 2024

Beim Aufwachen durchzuckt mich ein großer Schreck. Ich habe gestern Abend vergessen, meinen Kürbissen und der Zucchini ihre nächtlichen Schneckenschutzkübel überzustülpen. Voller böser Vorahnungen schleiche ich zum Gemüsebeet. Nix passiert!

4. Juli 2024

Wenn ich die Heckenschere schon einmal vom Dachboden geholt habe, trimme ich auch gleich meine Frühlingssträucher Deutzie und Kolkwitzie. Wieder einmal stelle ich fest, dass die haarigen Samenstände der Kolkwitzie das reinste Juckpulver sind. Wenigstens habe ich mir zum Aufsammeln der Zweiglein Handschuhe angezogen, das Zeug beißt sich wie Engelshaar in die Haut.

3. Juli 2024

Nach dem ersten Raubzug der Schnecken in meinem Gemüsebeet ist Ruhe eingekehrt. Immerhin 7 von den 12 Pflücksalatpflänzchen sind übriggeblieben und treiben kräftig aus, auch der Kohlrabi ist nicht mehr interessant. Vielleicht haben die Schnecken nur die schwächsten Setzlinge, die ohnehin nicht durchgekommen wären, gekillt. Im Zweifel für die Angeklagten…

2. Juli 2024

Gestern habe ich die Blumenwiese gemäht. Was grad in Vollblüte steht, hab ich stehen gelassen. Es war natürlich eine stundenlange Fitzelei mit der Grasschere, um Natternkopf, Skabiosen und Wilde Möhren nicht zu beleidigen.
Aber das war nur der Auftakt, denn erst muss ich die Blumenwiese betreten können, um die Eibenhecke schneiden zu können. Trotz Heckenschere habe ich zwei Tage gebraucht. Wie lange ich Eibenstückchen aus dem Präriebeet, dem Gemüsebeet, der Blumenwiese… herausklauben werde, darüber will ich gar nicht nachdenken.

1. Juli 2024

Sagt „WONDER WOMAN“ zu mir! Ein ZWEITER Strelitziensamen hat gekeimt und streckt ein winziges Spitzchen aus der Erde. Dabei habe ich mir mit diesem Nachzügler noch viel weniger als mit den anderen angetan. Als ich die leere Packung wegräumen wollte, habe ich einen übersehenen Samen ertastet und einfach in einen Topf mit Erde gestopft und seither ist er mehr oder weniger unbeachtet herumgestanden, nur hin und wieder hat der Topf einen Schluck Wasser bekommen. Erwartet hab ich mir gar nichts, war doch schon die erste Keimung voriges Jahr eine kleine Sensation. Der kleinen Strelitzie geht es übrigens gut, sie bekommt ein neues Blatt nach dem anderen. Nur in die Sonne will sie keinesfalls, da rollt sie sofort alles ein. 

29. Juni 2024

Die Sternwinde „Spanische Flagge“ hat ihre anfängliche Schüchternheit überwunden und wächst und wächst, sodass ich ihre Rankgitter nach oben verlängern muss. Was sie nicht tut, ist blühen (stattdessen blüht der Blattsenf zu ihren Füßen). Also ist wieder einmal Geduld angesagt. Auch meine Staudenclematis vergrößert sich kontinuierlich, ohne Blüten anzusetzen. Die Strelitzie hat mein derbes Umsetzen überstanden (siehe 12. April) und bereits zwei neue Blätter.
„The Pilgrim“ steht durch den Sternrußtau fast ohne Blätter da. So schön die Rose geblüht hat, jetzt ist sie ein Bild des Jammers und das für den Rest des Sommers. Ich überlege ernsthaft, sie zu entfernen, schließlich steht sie prominent vor meiner Terrasse.

24. Juni 2024

Zehn Tage war ich weg, lächerliche zehn Tage und schon brauche ich eine Machete für meinen Garten. Das gute Kind hat gegossen, während wir uns bei 40 °C an der Adria vergnügt haben.
Als erstes schleppte ich alle Töpfe, die ich unter der Blutpflaume im Schatten versammelt hatte, an ihren Platz und zupfte alles Verblühte aus. Dann schwang ich den Rasenmäher und jetzt schaut es schon viel ordentlicher aus. Dringend notwendig war es, die Miniteiche nachzufüllen.
Bowle hat immer noch zwölf Pfirsiche auf den Zweigen, das Kräuterbeet ist förmlich explodiert, die Blumenwiese steht doppelt so hoch und gehört bald gemäht, die ersten Marillen sind abgefallen, die Haselnüsse haben Mehltau und hängen viel zu weit in den Weg hinein – die nächsten Wochen bin ich beschäftigt. Für heute lehne ich mich einmal zurück und schmökere in der neuen Gartenzeitschrift. Wir fahren erst im September wieder auf Urlaub.

9. Juni 2024

EINMAL im Leben groß Geburtstag feiern, wünschte sich meine Tochter. Klar, mit 21 bleibt ja dafür nicht mehr viel Zeit. Und im Garten sollte es sein. Seufzend sagte ich ja und amen zu dem Plan und sie verschickte Einladungen. Viele Einladungen, denn, so zerstreute sie meine Befürchtungen, die Hälfte von den 36 Freunden würde ja eh absagen.

Niemand hat abgesagt. Die Zahl 36 schwebte wie ein Damoklesschwert über mir, aber das gute Kind hatte alles ausgemessen und geplant. Tische und Bänke vom Verein, das Zelt wegen des unsicheren Wetters aufgestellt, fertig. Mein Einwand, dass in einem 3 x 4 m Zelt keine 36 Leute Platz haben, wischte sie beiseite. Egal, es wird eh nicht regnen. Letztendlich siegte auch bei ihr die Vernunft und wir mieteten das Vereinshaus mit riesiger Wiese. Alle, die meinen Garten schon kannten, atmeten auf und die Neulinge machten große Augen, als sie die urprünglich geplante Location sahen.

Gestern war das große Fest. Mein Mann stand an den Grillern, die Gäste wanderten zwischen den Tischen hin und her, spielten Federball, Dart und Bierpong. Und alle waren sich einig, dass mein Garten die Party nicht unbeschadet überlebt hätte.

7. Juni 2024

Nach dem Beerenbeet war heute das Gemüsebeet dran. So schön der Mohn war und so sehr ihn die Hummeln auch geliebt haben, ich bin doch froh, dass er weg ist. Von den zwei ausgesäten Kürbissen ist nur einer gekommen, zur Sicherheit habe ich einen dritten im Topf vorgezogen. Der kommt jetzt an den Zaun anstelle des Versagers. Zum Schutz vor Schnecken habe ich den beiden einen Schutzring gekauft und selber noch verbessert.

6. Juni 2024

Seit einer Woche kein Eintrag! Seit einer Woche ist der Garten auch ständig so nass, dass ich nicht viel machen kann. Nur die Sträucher beim Weg habe ich geschnitten und aus dem Beerenbeet den abgeblühten Mohn entfernt. Zwiebel und Knoblauch haben tatsächlich in dem Gewirr überlebt.

31. Mai 2024

Was bin ich doch stolz auf mich! Seit Jahren liegen in meiner Gerätehütte zwei nicht funktionierende Kabeltrommeln herum, typische „Muss ich mir mal anschauen, wenn ich Zeit habe“-Objekte. Heute nahm ich mir die Zeit und habe die Stecker auseinandergenommen. Die Litzen waren abgebrochen und aus der Verankerung gerutscht und mit ein wenig Fummelei schaffte ich es, sie zu kürzen und wieder anzuschließen. 

28. Mai 2024

Mein Nachbar (der Techniker, siehe „Wo man hinschaut„) hat es geschafft, mein großes Windrad zu reparieren. Ein Blatt war abgebrochen und damit war eine Seite unwuchtig und drehte sich nicht mehr recht. Obwohl ich eine vage Idee von „mit einem Stift als Verstärkung wieder anlöten“ hatte, fehlte mir doch Lötlampe und handwerkliches Können zur Umsetzung. Er hat beides, machte sich gleich ans Werk und kriegte die Ausbesserung fast unsichtbar hin. Das Windrad dreht sich wie zuvor. Danke!

27. Mai 2024

Die „Golden Gardengirls“ (siehe „Wenn eine eine Reise tut…“ kommen zum Frühstück, endlich jemand zum Fachsimpeln! Obwohl ich Silvas Freundin vorher gar nicht kannte, verstehen wir uns auf Anhieb. Ja, Gärtnern verbindet!
Seit ein paar Tagen gräbt irgendein Vieh in einem Farntopf. Um weitere Schäden zu vermeiden, habe ich die letzten zwei Nächte einen Gartensack über den Farn gestülpt und dachte schon, die Gefahr wäre vorüber. Heute habe ich die Misere im nächsten Farntopf entdeckt. Sack habe ich keinen mehr, also habe ich rund um den Topf Stöckchen gesteckt. Schön schauen die Palisaden nicht aus, aber sie halten den Fuchs oder Dachs oder Marder (oder Katze?) hoffentlich von weiterem Übermut ab.

24. Mai 2024

Die Seerose im Brunnen zeigt erste Erfolge. Der „Schlatz“ wird sichtbar weniger (sogar mein Mann sieht das), anscheinend frisst ihm die Seerose die Nährstoffe weg. Der Buntkalmus treibt so was wie eine Blüte, hätt ich mir nie gedacht! Die Schwanenblume, die ich schon verschwunden glaubte, präsentiert sich mit einem Blatt, immerhin hat sie überlebt.
DIE Sensation im Miniteich Nr. 1: Der Rohrkolben macht einen Kolben!!!!! Aha, nicht der Zwergrohrkolben hat überlebt, sondern der andere, der schmalblättrige. Seit mindestens vier Jahren (oder fünf oder sechs? keine Ahnung, wann ich den Miniteich angelegt habe) warte ich auf Kolben, endlich ist es soweit. Die hohen Blätter sind zwar attraktiv, aber Rohrkolben ist RohrKOLBEN. Ich fühle mich wie die Gewinnerin der Chelsea Flower Show.

23. Mai 2024

Schon seit Tagen kämpfe ich mich Beet für Beet durch den Garten – wenn ich Zeit dafür habe, denn die letzte Woche war sagen wir einmal intensiv. Pensionistendasein halt. Heute stürze ich mich auf die Kolkwitzie meines Nachbarn oder besser auf unsere gemeinsame Kolkwitzie, denn gut die Hälfte des Strauchs hängt in meinen Garten. Hinter dem Haus stört mich das nicht weiter, aber jetzt ist er schon bei meiner Regentonne angelangt und das ist zuviel des Guten. Ich dränge die Äste bis zum Zaun zurück und schaffe es sogar, dass es kein hässlicher Kahlschlag wird. Das Beet von Giersch und Efeu zu befreien ist kein Vergnügen, aber am Ende tauchen sogar längst verloren geglaubte Taglilien wieder auf.

15. Mai 2024

Heute ist Teichpflege angesagt. Also erst einmal ins Gartencenter, ein paar Schwimmpflanzen und eine zweite Seerose erstanden. Beides soll die Algen in Schach halten, hoffe ich jedenfalls. Und Seerose ist immer gut, diesmal eine rote. Schon beim Heimfahren dämmert mir, dass eine rote Seerose nicht in den gelb-lila bepflanzten Brunnen passt. Aber mir fällt eine Lösung ein: Ich nehme die weiße Seerose aus dem Seerosenteich und ersetze sie durch die rote, die weiße passt dann in den Brunnen. Gut, dass sie in einem Korb wurzelt.
Gesagt, getan. Ich bekomme noch unerwartet Hilfe von der kleinen Nachbarin, die einen Heidenspaß dabei hat, mit dem Netz die Algen abzufischen. Sorgfältig klauben wir die Libellenlarven wieder aus. Und als sich dann im Miniteich Nr. 1 ein Molch ins Netz verirrt, kennt ihre Freude keine Grenzen. Auch die Schwimmpflanzen setzt sie mit Begeisterung aus: Wassersalat in den Minteich Nr. 1, Froschbiss und eine Seekanne in den Brunnen und Wasserfarn in den Seerosenteich.

13. Mai 2024

Fast schon habe ich es bereut, dass ich dem Klatschmohn im Gemüsebeet so viel Raum gelassen habe. Eine einzige (!) Mohnpflanze hat zwei Reihen rote Zwiebel fast komplett zugewuchert! Aber als ich heute am Weg vor dem Bauerngarten stand und versuchte, meinem Weinstock ein bisschen Form zu geben, brummte es um mich herum. Hummeln! Und alle stürzen sich auf die Mohnblüten. Schon bin ich wieder versöhnt.
Der Weinstock hat sich heuer völlig verzettelt. Ich brauche über eine Stunde, um aus dem Blattgewirr die Triebe rauszuschneiden, die keine Trauben tragen, und die Geiztriebe zu entfernen. Am Ende ist nur mehr die Hälfte übrig, die ich, wo es von der Länge her schon geht, an die Drähte anbinde.

Mohndschungel

12. Mai 2024

Muttertag! Meine Kinder kommen – natürlich mit Blumen, aber höchst unterschiedlichen. Während meine Tochter einen Erdbeerstrauß gesteckt hat, bringt mir mein Sohn ein Geschenk mit „Mehrwert“, wie er sagt. Auf dem neuen Stehtisch passt die hübsche Gießkanne perfekt, die Anthurien und der Farn kriegen unter dem Marillenbaum nicht zuviel Sonne ab. 
Der tolle Blumenstrauß hat den Sonntagnachmittag leider nicht überlebt. Eine Erdbeere… und noch eine…

11. Mai 2024

Die kleine Nachbarin kommt mich besuchen und hilft mir, das Eckregal mit neu gekauften Sommerblumen zu bestücken. Sie ist mit Feuereifer bei der Sache, stopft Erde in die Töpfchen, gießt und schneidet Verblühtes ab. Für eine 5-Jährige kennt sie erstaunlich viele Blumen. Das macht Spaß!

10. Mai 2024

Aus der Traum von der Zucchinischwemme! Die Pflanze ist bis zum Stumpf  angefressen, ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich noch einmal erholt. Auch meine Oktoberle haben sie schon wieder im Visier, dabei hab ich sie extra in ein Balkonkisterl gepflanzt, um sie zu schützen. 

Ich hasse Schnecken!
Ja, ja, Gehäuseschnecken tun nix.

3. Mai 2024

Na Gott sei Dank übernimmt heute der Himmel das Gießen, die Regentonnen waren schon fast leer. Dabei habe ich nur das Gemüse und die Neusaaten gewässert. Der Nachschub von oben wird meinem Garten guttun.
Die wunderschöne Iris „Spirit of Khaleb“ riskiert heuer zum ersten Mal eine zweite Blüte. Die Margeriten in der Blumenwiese, voriges Jahr nur kleine Blättchen, gewinnen an Höhe und haben winzige Blütenköpfchen. Die kleine Wicke, die ich voriges Jahr aus einer Wiese vorsichtig ausgegraben und in die Blumenwiese geholt habe, zeigt sich wieder. Die Byzantinischen Wildgladiolen sind aufgetaucht und haben fast alle Blütenansätze. Der Mexikanische Salbei hat bereits drei Triebe, wenn auch noch klein. Ein erfrorenes Federgras schiebt doch wieder grüne Halme hervor. Ach, es tut sich so viel, ich hopse den ganzen Tag aufgeregt wie ein kleines Kind von Beet zu Beet.

2. Mai 2024

Bei einem Friedhofsbesuch gehen wieder ein paar Pflanzen aus dem Bioabfall mit. Drei prächtige dunkelviolette Stiefmütterchen setze ich zwischen den gepunkteten Mohn unter den Pfirsichbaum, ein entsorgtes Dreigespann aus Schwingel, Silber-Greiskraut und Erika zerteile ich. Schwingel und Greiskraut quetsche ich ins Staudenbeet, die ziemlich vertrocknete Erika kommt in eine Schale aus Mauerpfeffer, die ohnehin ein paar Lücken hat. 

29. April 2024

Diese elenden Biester! Gestern erst habe ich die vorgezogene hübsche „Spanische Flagge“ in ihre neuen Pflanzkästen ausgepflanzt, heute ist schon eine angeknabbert, es fehlen drei Blättchen und am Rankgitter glitzern verdächtige Schleimspuren. Ich streue Biofert in die Töpfe, angeblich schreckt sie der Geruch ab.
Auch der Kalifornische Mohn ist arg dezimiert, natürlich der besondere aus England, den „gewöhnlichen“, der im Bauerngarten wuchert, schauen sie nicht an. So gefreut hab ich mich, dass er so fleißig gekeimt hat, jetzt habe ich bestenfalls noch fünf bis sechs Pflänzchen.

28. April 2024

Hurra, die Molche sind wieder da! Als ich heute Fadenalgen aus dem Miniteich beim Liegeplatz abfischte, spürte ich plötzlich eine Bewegung in meiner Hand. Hatte ich doch glatt einen Molch mit rausgeholt und wahrscheinlich zu Tode erschreckt. Schnell schupfte ich den kleinen Zappelphilipp ins Becken zurück und da wartete schon ein zweiter, kleinerer, beide getupft. Ein dritter, einfärbig braun, wuselte auch noch um sie herum. Willkommen, bienvenu, welcome!

26. April 2024

Alles gut! Sie haben vielleicht kalte Füße gekriegt, aber alle überlebt. Nur die Erdäpfeln haben ein paar schwärzliche Blätter, es hat sie also doch gezischt. Durch das kühle Wetter wurde das Wachstum aber deutlich gebremst, der Garten sieht genauso aus wie vor einer Woche.
Aha! In der Gärtnerei ist Kräuterwoche und mit dem Vietnamesischen Koriander und dem Zitronengras nehme ich auch gleich eine Zucchinipflanze mit. Bei der Kassa erzähle ich von meinen bisherigen Fehlversuchen mit Zucchini, während bei meiner Mutter immer die Zucchinischwemme eingetreten war, und die Gärtnerinnen schütteln den Kopf. Als sie hören, dass ich mein Gemüsebeet liebevoll mit Kompost und Hornspänen versorge, sind sie entsetzt. Nein, nein, das ist einer Zucchinipflanze zu scharf, weg mit der überdüngten Erde, sonst kann sie keine Früchte ausreifen. Also kratze ich die oberste Schicht gehorsam ab und fülle mit gesiebter Gartenerde auf. Dabei gelten Zucchini als Starkzehrer. Jetzt gibt es aber keine Ausreden mehr!

19. April 2024

Schnell, schnell noch in den Garten, die Schätzchen von der Raritätenbörse müssen versorgt werden. Morgen soll es schon wieder regnen und am Sonntag muss ich Koffer packen, denn am Montag geht es für vier Tage nach Budapest. Wenn nur kein Frost kommt!

15. April 2024

Die Glasplatte für mein Fass ist gekommen, rechtzeitig, bevor der große Regen einsetzt. Noch bei schönem, warmem Wetter weihen wir den neuen Stehtisch ein. Ich bin mir sicher, dass er bei größeren Gartenfesten zum Rauchereck, Biertreff oder Fußballdiskussionsrunde wird. Oder alles zusammen.
Morgen soll es mit dem Sommerwetter wieder vorbei sein. Da wir ohnehin nur das Nötigste mitgenommen haben, werden wir unsere Zelte wieder abbrechen, denn im Haus zu frieren, macht keinen Spaß. Ich überlege kurz, ob ich meine Kübelpflanzen noch einmal ins Haus räumen soll, schließlich sind für nächste Woche leichte Nachtfröste angesagt. Egal, da müssen sie jetzt durch, ich tu mir die Schlepperei nicht an.

12. April 2024

O Schreck! Da meine kleine Strelitzie schon ein wenig blass aussah, was ich auf Nährstoffmangel zurückführe, habe ich sie in frische Blumenerde umgetopft. Leider habe ich nicht damit gerechnet, dass die Wurzel äußerst heikel ist. Ein Knacks – und die Hälfte war ab. Leider die Hälfte mit all den Seitenwurzeln. Ich habe beides eingesetzt, den kleinen Vierblätter und das Wurzelstück. In der alten Erde fand sich auch noch ein ziemlich aufgequollener Samen, wird das auch noch was? Sicherheitshalber habe ich ihn auch in frische Erde gestopft. Irgendwas davon wird doch überleben?

9. April 2024

Wie jeden Tag schaue ich beim Mexikanischen Salbei vorbei, ob er nicht vielleicht doch noch ein Lebenszeichen von sich gibt. Es sind zwar rundherum winzige Keimblätter zu sehen, aber das ist wohl eher ausgesamter Amaranth. Vorsichtig schiebe ich ein Erdklümpchen zur Seite und… und… zwar fast nur mit der Lupe zu erkennen, aber eindeutig… ein Austrieb aus dem dürren Stängel!

8. April 2024

28° C! Wir packen das Nötigste zusammen und ziehen in den Garten. Ich sause gleich weiter in den Baumarkt und besorge Holzöl für das Fass. Und dann noch ins Gartencenter, einen größeren Topf für das Wandelröschen zu kaufen. So hübsch der Topf von meinen Kindern ist, er ist so rundlich geformt, dass die schwere Krone des Hochstamms ihn bei jedem Windhauch umwirft.

6. April 2024

Ich habe heute Nacht zum ersten Mal im Garten geschlafen. Ich glaube fast, das ist Rekord, bisher war es der 9. April.
Im Marillenbaum tobt die Spatzenbande, wahrscheinlich picken sie Läuse oder Raupen herunter. Grad zimperlich sind sie nicht mit meinem alten Herrn, rundherum segeln Blattfetzen zu Boden. Ach ist es schön, im Garten aufzuwachen! Die erste Gelse (!) des Jahres, die meinen Kopf umschwirrt, kann daran gar nichts ändern.
Nach einem Gartenrundgang streue ich erst einmal Schneckenkorn. Die Biester haben meine Lilien und meinen Nesselkönig zugerichtet und gehen auf den Wintersteckzwiebel los. Aber es gibt auch viel Schönes zu sehen! Die Schweizer Minze, die ich schon aufgegeben hatte, treibt nun doch kräftig aus, die Asia-Salate versammeln sich wenige Tage nach der Aussaat zu einer Reihe, und Salomonssiegel und Blutweiderich, die traditionellen Spätzünder, lassen sich auch schon blicken. Nur der Mexikanische Salbei… Ach, man kann nicht alles haben.

5. April 2024

Ich habe ein Fass! Meine Kinder waren bei einer Weinverkostung und da hat es sich ergeben, dass sie ein Fass mitgenommen haben. Die Verwendung als Stehtisch bietet sich an, ich werde mich gleich um eine passende Glasplatte kümmern, das richtige Platzerl ist schon gefunden.
Noch eine Dekoidee habe ich umgesetzt, die ich auf einem Englandfoto meiner Freundin gesehen habe. Die Teekanne habe ich auf einem Flohmarkt entdeckt, die Tripmadam hatte sich vor Jahren im Garten angesiedelt und wurde von mir kurzerhand geplündert.

4. April 2024

Ich habe warmes Wasser, hurra! Unser Installateurfreund hat nach dem Winter wieder alles aufgedreht, komtrolliert und in Ordnung gebracht. In meiner Euphorie habe ich alle meine Kübelpflanzen auf Vordermann gebracht und auch noch das letzte Viertel des Bauerngartens gejätet und gedüngt.

Eine unangenehme Entdeckung dämpft meinen Elan ein wenig: Von meiner englischen Rose sind bereits erste Blätter mit Sternrußtau abgefallen. Anfang April!

3. April 2024

Das neue Insektenhotel findet nach anfänglichem Zögern doch Gefallen. Auch die Blumentöpfe, die ich mit den restlichen Füllmaterialien (alles Weihnachtsgeschenke meines Mannes) vollgestopft habe, werden bereits umschwärmt.

1. April 2024

Einmal haben wir von meinem Bärlauch Pesto machen können (hat fantastisch geschmeckt!), schon blüht er und somit ist die Ernte vorbei. Auch der Waldmeister ist viel zu früh dran, wie ein Aprilscherz. Aus der „Mai“bowle wird wohl nichts mehr werden. 

31. März 2024

So schön, wie sie uns versprochen habe, ist das Osterwochenende aber nicht! Zwar warm, aber keine Sonne und der heftige böige Wind nervt seit Tagen. Sitzen und schauen ist zu kalt, ich kann nur wie eine Wilde arbeiten. Egal, die Terrassen sind aufgebaut, die meisten Samen ausgestreut und morgen soll es freundlicherweise die Saat von oben eingießen.
Ich fürchte, der Mexikanische Salbei hat trotz Laubpackung nicht überlebt. Zumindest zeigt er keine Anzeichen für einen Neuaustrieb. Drei dürre Stängel sind alles. Ich habe sie einmal gegossen, vielleicht hilft das. Bitte, bitte!

29. März 2024

Mein Sohn hilft mir, das Haus nach dem Winter auszuräumen. Tische, Sessel, Liegen, Kübelpflanzen, Terrassenfliesen! In einer Stunde ist alles draußen, wenn auch noch nicht an Ort und Stelle. Im Moment liegt alles auf der Terrasse oder in der Wiese, am Wochenende habe ich genug Zeit, den Garten einzuräumen.

27. März 2024

In den letzten Tagen bin ich gefühlt nur auf der Erde gelegen und hab irgendwas eingepflanzt, gejätet und gedüngt. Wegen des warmen Wetters kümmere ich mich nicht mehr um Regeln (z.B. Aussaat April bis Mai) und schaue, dass alles unter die Erde kommt.
Obwohl ich schon sehr müde vom Garten heimkomme, schleppe ich mich noch zu einem Flohmarkt. Tatsächlich finde ich DIE perfekte Teekanne für eine Dekoidee  aus England. Wie? Was? Keine Sorge, ihr kriegt die Fotos schon noch zu sehen!

23. März 2024

Gut, dass ich gestern die Erde gekauft habe, so kann ich heute gleich ohne zeitraubende Umwege loslegen. Die Einkäufe sind schnell verbuddelt, dazu kommen Samen aus England und Knollen (Gastgeschenk), die schon seit dem Herbst auf ihren Einsatz warten.
Schön langsam weiß ich echt nicht mehr, wohin ich was noch pflanzen soll. Und ich habe noch ein paar Samen für Sommerblumen bestellt! Die Sternwinde „Spanische Flagge“ ziehe ich einmal in Töpfchen vor, die einjährige Kletterpflanze soll sehr kälteempfindlich sein (Geschenk aus England). So gut sie mir gefällt, ich habe keinen Plan, wo sie sich ranken soll. Im Internet lese ich nach, dass sie 3 bis 5 m hoch klettert?!
In einer Woche hat sich unglaublich viel getan, Sternhyazinthen und Traubenhyazinthen locken Insekten an, der Pfirsichbaum steht in voller Blüte, die voll erblühten Buschwindröschen sind eine Wucht.

22. März 2024

Beim Heimfahren war ich noch in Tulln in der Gärtnerei. Ich bin OHNE Pflanzen rausgegangen, nur einen Sack torffreie Universalerde habe ich dringend gebraucht. Ehrlich gesagt war ich ein wenig entsetzt von den Preisen, ich dachte schon, dass es in der Steiermark teuer ist. Jetzt ist mir klar, dass ich die Sarastro-Preise gewöhnt bin, und da ist halt jedes Pflänzchen mindestens 2 Euro günstiger. Das läppert sich bei meinen Großeinkäufen. Wenn er nur nicht so weit weg wäre! (Gott sei Dank, sonst wär ich ja jede Woche dort.)

20. März 2024

Da es auch in der Steiermark eine nette Gärtnerei gibt, die noch dazu den Dünger Biofert führt, den man in Wien nur schlecht bekommt, heißt es wieder einmal Pflanzen einkaufen. Nach einem Gespräch mit einer freundlichen Gärtnerin habe ich mich nun endgültig von dem Gedanken an eine Indigolupine verabschiedet – schneckengefährdet. Dafür erstehe ich Spanische Gänseblümchen, eine Sandnelke, ein Brandkraut, zweierlei Sorten Purpurglöckchen für meine Bierfässer, eine hübsche zweifärbige Segge (ebenfalls für ein Bierfass) und – Überraschung! – die umwerfende Salvie „Schwellenburg“, die ich mir schon voriges Jahr beim Sarastro gekauft habe. Ich habe sie wahrscheinlich zu tief zurückgeschnitten und dann war es zu heiß und den kümmerlichen Austrieb haben die Schnecken gefressen. Also probiere ich es noch einmal, denn die Sorte ist wirklich außergewöhnlich schön.

13. März 2024

Ich habe Buschwindröschen! Ja klar, ich habe sie ja gesetzt, aber erwartet habe ich nicht, dass sie tatsächlich aufgehen. Sechs Sprösslinge habe ich gezählt, dabei habe ich sie bisher übersehen, weil sich der Waldmeister dazwischengemogelt hat. Zwei Knospen sind auch schon da, hoffentlich kriege ich die Blüte in einer Woche noch mit. Ich freu mich so, die kleinen Anemonen waren immer schon meine Lieblinge im Frühling. Das Lungenkraut blüht auch demnächst.

10. März 2024

Er kommt, er kommt, er kommt! Die letzten Male bin ich schon verzweifelt, weil mein großartiger Bartfaden „Black bird“ ziemlich tot ausgesehen hat. Heute habe ich zum wiederholten Mal unter die Laubdecke gelinst – und er treibt von unten aus! Ebenso melden sich die Farne in den Töpfen, die ich rund um den Sitzplatz unter der Blutpflaume platziert habe, mit zaghaften Schneckentrieben. Und die ersten Wildtulpensterne sind da! In den Minztöpfen tut sich auch schon etwas, nur die Schweizer Minze glänzt noch durch Abwesenheit. Den Vogel schießen aber meine Vergissmeinnicht ab. Sie stehen Anfang März in voller Blüte!

6. März 2024

Der Zierlauch, den ich zusammen mit dem Reitgras zwischen Eibenhecke und Sitzplatz am Brunnen gepflanzt habe, treibt schon kräftig aus. Unterirdisch dürfte er sich auch schon vermehrt haben, denn es sind viel mehr Triebe da als Zwiebeln, die ich gesetzt habe. Mir soll’s recht sein.
Die Schneeforsythie hat bereits Blättchen, die Blüte hat sie heuer ausgelassen. Na gut, ein Jahr gebe ich ihr noch, aber wenn sie das noch einmal macht, fliegt sie.

4. März 2024

Soll ich die Hortensien schon auspacken? Kommt noch einmal ein Frost? Ein Blick unter die Laubdecke und die Entscheidung ist getroffen. Noch länger halten es die frischen Triebe im Finstern nicht mehr aus. Für die Rosen ist es auch schon höchste Zeit. Rund um meine Pilgrim schieben sich unbekannte Spitzen aus der Erde. Oh, oh, was hab ich da im Herbst nur wieder eingegraben? Richtig, von meiner Gartenfreundin Silva hab ich ja verschiedene Zwiebeln bekommen, die sie in ihrem Garten nicht mehr untergebracht hat. Bin schon gespannt.
Das Präriebeet und den Mexikanischen Salbei aus dem Botanischen Garten lasse ich aber noch eingemummelt, sicher ist sicher.

3. März 2024

Voriges Jahr bin ich beim Ausschneiden der endgültig dürren Äste aus den Eiben nur bis zur Hälfte gekommen, weil ich dann nicht mehr in die Blumenwiese steigen konnte. Heute stürze ich mich auf den zweiten Teil des Sisyphus-Arbeit. Nein, falsch, Sisyphus wurde ja nie fertig, ich schon. Aber ich muss gestehen, so viel Geduld wie beim ersten Teil hatte ich nicht mehr. Trotzdem, auch wenn ich nicht mehr JEDEM dürren Ästchen im Inneren der Hecke nachjage, ist der Gesamteindruck stark verbessert.

1. März 2024

Ein Zitronenfalter schaukelt durch den Garten, die Bienen summen in der beginnenden Obstbaumblüte. Das neue Insektenhotel in der Eberesche (ein Weihnachtsgeschenk meines Mannes) findet aber noch keine Interessenten. Vielleicht ist es noch zu früh für den Nestbau oder das Füllmaterial riecht noch zu neu.
In der Sonne ist es richtig warm. Kein Wunder, dass ich den Pflanzen beim Wachsen zuschauen kann. Zum Arbeiten komme ich heute kaum, denn das schöne Wetter lockt alle Nachbarn in den Garten. Nach dem Winter gibt es viel zu erzählen und so plaudere ich den ganzen Nachmittag. 

28. Februar 2024

Ich habe den Beinwell abgeschnitten und die gepunkteten Blätter gleich weggetragen. Leider sind etliche Blütenansätze auch von der Schere erfasst worden, ich fürchte, das wird heuer mickrig werden.
Seit ich mich selber für das Thema Mikroplastik sensibilisiert habe, finde ich ständig Plastikteilchen im Garten. Da ein Splitter von einem Pflanzenstecker, dort ein Fetzchen von einem Sack, ein Stückchen ummantelte Schnur… Ich sammle alles auf und nehme mir vor, in Zukunft sorgfältiger mit meinen Materialien zu sein.

26. Februar 2024

Der Beinwell lässt mir keine Ruhe. Da ich im Internet nichts Vergleichbares dazu gefunden habe, machte ich mich in den Botanischen Garten auf. Zu meiner Freude entdeckte ich den Mitarbeiter, der den Vortrag (siehe „Die Angst vorm Scheitern„) gehalten hat. Der hat viel Ahnung, dachte ich. Hatte er nicht. Kopfschüttelnd stand er vor meinem Handyfoto und gestand, dass er so etwas noch nie gesehen hätte. Nach Pilz sähe es nicht aus, vielleicht wären es Eiablagen, wegen der erhöhten Stellen. Sein einziger Rat war, die Blätter schleunigst abzuschneiden und im Müll zu entsorgen. Ich will besondere BLÜTEN in meinem Garten, nicht Krankheiten!

25. Februar 2024

Diese dummen Wildtulpen! Da hab ich mich so lange damit abgeplagt, sie in der harten Erde mit dem richtigen Abstand zu verteilen (siehe „Wildtulpen„), und jetzt wachsen die Undankbaren nicht an ihrem zugedachten Platz, sondern in einem schmalen Streifen am Weg entlang. Und ich hab wieder einen kahlen Fleck im Schattenbeet! Außerdem sind es nur 19 statt 26, das ist immerhin ein Viertel weniger als gepflanzt. Ich hoffe nur, sie machen das mit schönen Blüten wett.
Pflanzen Sie Beinwell, einfach zu pflegen und dann haben Sie immer Düngepflanzen zur Hand! Ungefähr so lautet jede Beschreibung von Beinwell, doch meine Realität schaut anders aus. Zwei Sorten habe ich zu Füßen der Haselnüsse gesetzt. Der blaue erstickte voriges Jahr im Mehltau, bis ich den Trick mit der verdünnten Milch entdeckte. OK, nicht so schlimm, der Mehltau war weg und ich sprühte halt einmal pro Woche. Die zweite rosa Sorte stand DANEBEN kerngesund da. Heute inspizierte ich meinen Beinwell. Die Blätter des blauen Beinwell schauen schon wieder angestaubt aus, aber der rosa Beinwell schießt den Vogel ab mit hässlichen schwarzen Pusteln. Was ist das nur wieder?

18. Februar 2024

So schnell kann’s gehen! Gestern habe ich mich in meinem Blogbeitrag noch beklagt, dass vom Bärlauch nichts zu sehen ist, heute lugen schon Blattspitzen hervor.
Kopfzerbrechen macht mir der Bauerngarten. Ich wollte schnell das Unkraut bei Zwiebel und Knoblauch rupfen, doch dann stutze ich. Diese Blattrosetten kenne ich doch? Kurzum, Gemüse- und Beerenbeet sind voller Mohnpflänzchen. Wo um alles in der Welt kommen die denn her? Ausgesät habe ich Mohn im Herbst in der Baumscheibe vom Weingartenpfirsich, davor im Frühjahr in die Blumenwiese. Und jetzt geht meterweit entfernt eine ganze Kompanie auf? Ich kenn mich nimmer aus.

16. Februar 2024

Gestern war es so schön im Garten, dass ich gleich wieder hergefahren bin. Es ist zwar noch ein bisschen früh für den Staudenrückschnitt, aber die meisten treiben schon aus. Also her mit der Schere, bevor alt und neu die Sache mühsam machen.

15. Februar 2024

Nach einigen Schwierigkeiten (Urlaub, starker Wind…) wurde der alte Herr heute geschnitten. Die Krone wurde ausgelichtet und zurückgenommen, damit nicht wieder bei stärkerem Wind ein Ast bricht. Allerdings, als ich zum Baumpfleger sagte: „Ich will nicht mehr bei jedem Windstoß um ihn zittern müssen“, meinte er nur: „Das müssen Sie aber. Oder wir schneiden ihn gleich um, dann müssen Sie nicht mehr zittern.“ Also gut, werde ich halt zittern.