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Aufbruchstimmung

In meinem Alter wäre es traurig, wenn ich noch nicht kapiert hätte, dass gute Vorsätze zu Silvester für den berühmten Hugo (oder auf wienerisch für die Vetti-Tant) sind. Oder, wie meine Tochter, die an manchen ihrer grammatikalischen Wendungen aus der Kindheit hartnäckig festhält, zu sagen pflegt: Das bringt sich nichts. Also mehr Sport, abnehmen und jede Woche die Kaffeemaschine putzen scheiden aus. Nichtsdestotrotz lösen die Klänge des Neujahrskonzerts bei mir Jahr für Jahr das Gefühl eines Neubeginns aus, so wie ein unbeschriebener Buchkalender oder – ein neues Gartenjahr.

Als erstes werde ich die Berberitze entfernen, wahrscheinlich ein scheußliches Unternehmen, aber der Strauch ist mehr dürr als lebendig und ich mache sie auch für den mickrigen Gemüsewuchs im Bauerngarten verantwortlich. Ob ich dann an diese Stelle etwas Anderes pflanze, habe ich noch nicht entschieden. Ein bisschen mehr Platz für Gemüse wär nicht schlecht und wenn ich das stachelige Ungetüm ausgegraben habe, sind da noch immer der Efeu und eine wild aufgegangene Heckenrose in dem Eck. Immer der Reihe nach. Heuer stürze ich mich auf die Selbstaussaat, auch wenn ich bis jetzt keine guten Erfahrungen damit gemacht habe. Rund 60 Samen, Blumen und Gemüse bunt gemischt, habe ich schon ausgesucht, die Liste muss selbstverständlich überarbeitet, sprich dezimiert werden, schließlich ist mein Garten immer noch nicht größer geworden. Von meinen Kindern habe ich zu Weihnachten einen großen Keramiktopf bekommen (selber bin ich mir viel zu geizig dafür, ist ja Wahnsinn, was die Dinger kosten!). Der bekommt natürlich einen Ehrenplatz.

Die Wiese, die ich im Herbst aufwändig ausgebessert habe, soll heuer grün bleiben, das heißt mehr Pflege als in den letzten Jahren. Ein Stück davon habe ich bereits abgesteckt, dort soll eine Blumenwiese entstehen. Einiges habe ich schon im Herbst eingesät, schauen wir einmal, was sich durchgesetzt hat. Das Präriebeet ist noch sehr schwammig in meinem Kopf, weder die Form noch die Größe stehen fest. Aber ich fahre für die Bepflanzung in meine Lieblingsgärtnerei, das weiß ich schon. Die Rosen sind meine ewigen Sorgenkinder, um die will ich mich dieses Jahr ganz besonders kümmern, sprühen (mit Ackerschachtelhalm), sprühen, sprühen, um dem Sternrußtau die Stirn zu bieten. Die Schneckenbekämpfung liegt mir im Magen, aber die Biester machen einfach zu viel zunichte. Und ich möchte flächendeckend mulchen. Und das Ansetzen einer Beinwelljauche ausprobieren. Und mit Komposttee arbeiten. Und gaaanz viele Fotos machen. Und… puh, jetzt wird’s aber zuviel.

Ihr seid natürlich live bei der Umsetzung aller Ideen dabei. Die Homepage habe ich bereits überarbeitet, sie präsentiert sich in einem neuen Gewand. Die Pflegehinweise sind zur Gänze eingetragen, das neue Gartentagebuch ist angelegt, die Beiträge des Vorjahres lasse ich noch bis Ende Jänner stehen (es gibt sie aber auch bereits unter dem Button „Zum Wiederlesen“). Ich habe mich intensiv mit der Einrichtung einer Suchfunktion auseinandergesetzt, das Ergebnis war jedoch so unbefriedigend, dass ich sie wieder entfernt habe.

Mein Mann hat Ende Dezember seine Hüftoperation hinter sich gebracht, die Zeichen stehen in den nächsten Wochen ganz auf Rehabilitation. Mitte März sollte er wieder völlig wiederhergestellt sein und dann wird er mir wohl eine Menge Arbeit im Garten abnehmen: Rasen mähen, das Präriebeet umstechen, Sträucher schneiden, Schnittgut wegtragen, Gießkannen schleppen… Nein, jetzt geht die Fantasie mit mir durch. Der Garten gehört mir ganz alleine, Christian wird wie immer grillen und das Haus in Schuss halten. Und mit mir ins Innviertel fahren, schließlich gibt’s dort nicht nur meine Lieblingsgärtnerei, sondern auch jede Menge tolle kleine Brauereien.

Eure Flora

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. Silva

    Alles Gute für das Neue Gartenjahr !

    Wir brauchen keine neuen Vorsätze – wir arbeiten noch die alte Liste ab…

    Alles Liebe
    Silva

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