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Fette Beute

„Wird eh nicht so wild,“ dachte ich, als ich die erste Gärtnerei mit nur drei Pflanzen verließ. Vorsorglich hatte ich einen großen Karton ins Auto gestellt und die drei Töpfe sahen fast verloren darin aus.

Was, welche erste Gärtnerei? Nun, ich hatte mir in den Kopf gesetzt, ein paar dieser Gärtnereien, von denen ich jedes Monat in den Gartenzeitschriften lese, anzuschauen. Staudengärtnerei Gräfin von Zeppelin, Franks Salvia, Syringa Kräuter- und Duftgarten und die Gärtnerei Gaissmayer standen auf dem Programm. Leider sind die nicht ums Eck, sondern in Süddeutschland bis hin zur französischen Grenze verstreut. Also bauten wir ein Besichtigungsprogramm ein, Christian suchte lokale Brauereien heraus, deren Bier er unbedingt kosten wollte und wir fuhren los. Über Ulm und Tübingen ging es nach Freiburg im Breisgau, wo zwei meiner Zielobjekte beheimatet sind. Also in der Nähe, die „Gräfin“ rund 20 km entfernt in Sulzburg und Franks Salvia im benachbarten Umkirch. Weiter ging es nach Hilzingen (Syringa) nahe der Schweizer Grenze, wo wir gleich beim Rheinfall in Schaffhausen vorbeischauten, und zurück über Konstanz und mit der Fähre über den Bodensee nach Illertissen (Gaissmayer). In Bad Tölz beendeten wir den kleinen Ausflug. Insgesamt waren es über 2.000 km. Christian hat fleißig gefilmt, ich habe fleißig fotografiert und ich werde jede einzelne dieser Gärtnereien in der nächsten Zeit vorstellen. Sie sind es wert.

Am Ende war nicht nur der Karton gefüllt, es kamen auch noch zwei weitere Steigen dazu. Als ich durchzählte, kam ich auf 34 Neuerwerbungen. Ein paar Pflanzen hatte ich ja ganz gezielt gekauft und für die gab es den passenden Platz, aber die meisten waren einfach ohne Plan ins Auto gehüpft. Weil sie im Schaugarten so hübsch ausgesehen haben, weil die Farbe, die Blüte oder die Blätter so besonders sind, weil ich so viel darüber gelesen habe, weil sie der Gärtner empfohlen hat, weil… Echt jetzt, wer braucht schon eine Begründung für neue Pflanzen. Haben wollen, das reicht. Und im Nachhinein bereue ich es, dass ich mir in der ersten Gärtnerei die tollen Glockenblumen verkniffen habe, weil ich dachte, Glockenblumen kriege ich eh überall. Stimmt, aber nicht diese, und jetzt beiße ich mich in den Allerwertesten.

Was ich alles gekauft habe? Eine Minirambler-Rose, Glockenblumen, Nelken, Salvien, Bartfäden, Gräser und noch dies und das. Bei den einzelnen Gärtnereien werde ich alle Sorten vorstellen und zeigen, wo sie Platz gefunden haben.

Wenn ich heimkomme, schreibe ich gleich an meinem Blog, hatte ich mir vorgenommen. Aber als wir am Sonntag zu Hause waren, galt die größte Sorge meinen Lieblingen, die durch die lange und heiße Autofahrt ein wenig mitgenommen aussahen. Ich fing sofort an mit dem Eingraben. Ein neues Beet musste ich anlegen, ein paar pflanzte ich in Töpfe (Warum musste mir die Kollegin zum Abschied auch ein Buch über Wildpflanzen im Topf schenken? War doch klar, dass ich das nachmachen muss.) Jetzt bin ich einmal müde, habe genug von Gärtnereien, neuen Pflanzen, neuen Beeten, neuen Ideen. Bin gespannt, wie lange das anhält.

Eure Flora

Genau der Minirambler, nach dem ich gesucht habe!
Salvien gehen doch immer!
Gräser und Bartfäden, eine tolle Kombination

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