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Ich und 1000 Fotos

Dass das Fotografieren ein weiteres großes Hobby von mir ist, habe ich bereits in einem Blogbeitrag beschrieben („Gartenporträts„). Ich muss gestehen, dass die Fotografie im Garten heuer etwas zu kurz gekommen ist. Wie mir überhaupt vorkommt, dass ständig etwas zu kurz kommt, ich habe einfach zu viele Interessen und tanze dauernd auf zu vielen Kirtagen. Aber zurück zu den Fotos. Wenn ich dann einmal die Kamera in die Hand nehme, fragt mich sicher bald ein freundlicher Nachbar oder eine freundliche Nachbarin, warum denn da geknipst werde. Dass eine Blüte grad in voller Pracht dasteht, ist für sie offensichtlich nicht besonders genug, um es bildlich festzuhalten. Die dumme Antwort „Meine Rose hat Geburtstag“, die mir auf der Zunge liegt, gebe ich natürlich nicht, sondern murmle „nur so, für mich“ und bemühe mich, das leichte Kopfschütteln zu übersehen. Schließlich sind Christian und ich schon von unseren Reisen daran gewöhnt aufzufallen, er mit der großen Videokamera, ich mit meiner Spiegelreflex, während alle um uns herum nur schnell die Handys zücken.

Früher habe ich nach jedem Urlaub ein Fotoalbum geklebt, was auf die Dauer ziemlich platzraubend wurde, seit der Digitalfotografie stelle ich Fotoshows zusammen und unterlege sie mit Musik und Effekten. Hin und wieder schnappen wir uns die Festplatte und schwelgen im Fernsehen in Erinnerungen. Die Fotos, die ungestaltet am Computer gespeichert sind, schauen wir dagegen kaum an. Nun habe ich im Laufe der Jahre eine ziemliche Anzahl von Gartenfotos gesammelt, auf meinem Laptop sind sie sorgfältig mit Datum beschriftet in einem eigenen Ordner, mit Unterordnern nach Beeten, geschlichtet. Trotzdem unbefriedigend, auch wenn ich auf der Webseite eine eigene Unterseite mit den besten Fotos des Monats angelegt habe. Ich sollte irgendwas mit meinen Fotos machen, aber bis jetzt hatte ich noch keine zündende Idee.

Vor kurzem habe ich mir eine neue Version meines Diashowprogramms gekauft und verbringe seither viele Stunden vor dem PC, um alle neuen Funktionen auszuprobieren. Vieles davon kann ich für meine Urlaubsfotos nicht gebrauchen, denn etliche Effekte benötigen eine gewisse Zeitdauer, um richtig zu wirken. Bei hunderten Reisefotos, die ich zusammenstelle, muss der Schnitt aber etwas flotter sein, sonst dauert das ja endlos. Und plötzlich hatte ich eine Eingebung! Meine Gartenfotos kann ich in kleinen Häppchen zusammenstellen, wo ich dann all die schönen sanften Überblendungen, Kamerafahrten, Intros und Outros unterbringe. Und diesmal nicht nur so für mich, sondern gleich für ein größeres Publikum auf meiner Homepage! Am liebsten würde ich sofort loslegen. Wirklich lästig, dass der Tag immer noch nur 24 Stunden hat und ich irgendwann auch schlafen muss (von Weihnachtsgeschenke besorgen, Wäsche waschen und Zähne putzen ganz zu schweigen), im Laufe des Winters müsste das Projekt aber zu verwirklichen sein.

Morgen fahre ich gleich in den Garten, um das bisschen Schnee festzuhalten, das seit heute Nacht gefallen ist. Da wird sich sicher wieder ein mitfühlender Mensch erkundigen, warum ich bei der Kälte kahle Sträucher fotografieren muss. Ich hab auch schon eine Antwort parat: „Weil’s mir Spaß macht.“

Eure Flora

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