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Ja wo ist er denn?

Futsch ist er. Mein geliebter Schokoprinz. Dabei wollte ich ihm im Herbst etwas Gutes tun und ihn an einen sonnigeren, weniger trockenen Standort umsetzen, wo seine edle Leuchtkraft besser zur Geltung kommt. Jetzt gähnt am alten Platz ein Loch und ich habe partout keine Ahnung, wo sich mein kleiner Prinz herumtreibt. Aufgeschrieben habe ich es mir nicht, weil „das merk ich mir eh“. Ich frage mich, wie viele Pflanzen noch verloren gehen müssen, weil ich mir das immer wieder einbilde. Nicht einmal habe ich im Frühjahr ein „Unkraut“ herausgerissen, bis mir im Nachhinein dann gedämmert ist, dass das ein liebevoll umgesetztes, aber an diesem Ort noch unbekanntes Grün war.

Also, für alle diejenigen, die meine Pflanzenliste nicht im Kopf haben: Der Schokoprinz ist eine rotblättrige, wunderschön lila strahlende Storchschnabelsorte, die ich aus meiner Lieblingsgärtnerei Sarastro mitgebracht habe. Die Gärtnerin hatte mich gewarnt, dass die Sorte zwar hübsch und besonders, aber nicht sehr ausbreitungsfreudig ist. Tatsächlich blieb er schmal und schlank, blühte jedoch üppig im Frühsommer. Obwohl er nach einem Rückschnitt wieder austrieb, konnte er sich bisher zu keiner zweiten Blüte aufraffen, deswegen wollte ich ihm besseren Boden im Staudenbeet (oder im Bauerngarten oder im Wegbeet?) gönnen.

Wo bist du nur hin?

Und jetzt finde ich ihn nicht mehr und zermartere mir das Hirn, was ich mir im Herbst gedacht haben könnte. Die Knautia, die ich ebenfalls umgepflanzt habe, habe ich im Bauerngarten unter einem Meer von Jungfern im Grünen wiederentdeckt und von den streitbaren Amazonen ringsum befreit. Die beiden Agastachen, die ebenfalls Beet wechseln mussten, habe ich erst jetzt abgeschnitten, also die weiß ich auch. Die Taglilien „Stella d’Oro“, die vorher neben meinem Liegeplatz im Schatten vegetierten, habe ich mir tatsächlich gemerkt und mich über ihren kräftigen Neuaustrieb im Bauerngarten gefreut. Beim Phlox bin ich mir nicht sicher, aber da schaut schon am Fuße des Rosenbogens ein Spross aus dem Boden, das könnte er sein. Und der Himalaya-Storchschnabel „Plenum“ steht in Zukunft am alten Phloxplatz. Er kann sich entweder noch nicht von seinem Winterschlaf losreißen oder er hat den Umzug durch den trockenen Winter nicht überlebt. Gestern triumphierte ich schon, als ich im Wegbeet unter dem Laub einen Storchschnabelaustrieb ausgebuddelt hatte, bis mir einfiel, dass es sich um einen namenlosen hohen Storchschnabel handelt, der schon länger da steht, aber nach der ersten Blüte von seinen Nachbarn übertrumpft und von mir immer wieder vergessen wird. Aber ich habe doch noch mehr herumgegraben, oder? Was habe ich da nur wieder angestellt? Das Gartentagebuch vom Vorjahr gibt auch keine genauere Auskunft, das muss ich heuer besser dokumentieren.

Hurra, die Taglilien sind da!

Jedenfalls war ich in den letzten Tagen sehr vorsichtig mit dem Unkraut jäten und rupfte nur das aus, was ich wirklich kenne. Löwenzahn zum Beispiel, der ist eindeutig. Alles Andere darf vorerst wachsen, bis es ganz klar unerwünscht ist. Und wenn ich im Herbst wieder Pflanzen versetze, schreibe ich mir alles genau auf, außer – ich merk’s mir eh.

Eure Flora

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