Darf's ein bisserl weniger sein?
Heuer hab ich mich echt übernommen mit meinen Projekten. Zuerst der Kraftakt mit der Berberitze (siehe auch Video Operation Berberitze) samt Neuanlage des Gemüsebeets, dann der aufwändige Versuch, eine Blumenwiese zu etablieren und schließlich das Umgraben und Herrichten des Präriebeets. Im Gemüsebeet sprießen Mangold und Fisolen und der Mais wird hoffentlich bald aufholen. Die Blumenwiese keimt nur sehr zögerlich, aber wahrscheinlich warte ich da zu früh auf Ergebnisse. Manche Samen kommen vielleicht erst nächstes Jahr, es kann doch nicht sein, dass ich so viele Samenpäckchen vergeblich verstreut habe. Bis jetzt sehe ich aber nur den einjährigen Lein und EINE vorgezogene Kornblume, keine Ackerwitwenblume, keinen Wiesensalbei, keine Margeriten. Freilich kann es durchaus sein, dass ich die Keimlinge nicht erkenne. Steht ja überall, dass eine Blumenwiese erst ab dem zweiten Jahr ihre Schönheit zeigt. Leider gibt es Geduld nicht in Samentüten zu kaufen (würde bei mir eh nicht keimen). Am 12. Juni ist der Besuch in meiner Lieblingsgärtnerei fixiert, da wird Stipa (Nasella) tenuissima für das Präriebeet eingekauft, dann muss ich noch ein paar Lücken in anderen Beeten füllen und zu guter Letzt wird schon noch zusätzlich was ins Auto hüpfen. Also wieder mindestens zwei Tage um- und einpflanzen.
Und dann ist erst einmal Pause. Das ganze Frühjahr hechle ich schon mit den Erhaltungsarbeiten hinterher, also mit dem Jäten, Zurückschneiden, Aufbinden, Gießen, der Teichpflege und dem Kompost. Das verregnete Wetter hat sein Übriges dazu beigetragen. Kein Tag vergeht, an dem ich nicht stundenlang im Garten arbeite, und beim Schlafengehen teile ich mir in Gedanken die Aufgaben für den nächsten Tag ein. Morgen machen wir einen Ausflug, seit einer Woche geplant und im Terminkalender eingetragen, sonst wird es wieder nichts.
Im Kopf habe ich schon wieder die Umgestaltung meines Liegeplatzes (siehe War ja klar!). Das will ich doch noch heuer angehen, schließlich habe ich mir extra eine neue Liege gekauft und die soll einen entsprechenden Rahmen bekommen. Aber dann ist Schluss, habe ich meinem Mann versichert. Er hat nur müde gelächelt. Ja, ja, dir wird schon was einfallen.
Mit dem Reduzieren der Töpfe klappt es auch nicht. Obwohl ich mir Jahr für Jahr vornehme, keine Kübelpflanzen mehr anzuschaffen, das tägliche Gießen und jährliche Überwintern sind doch ziemlich mühsam, werden es von Jahr zu Jahr mehr. „Schuld“ daran ist eine liebe Kollegin und Gartenfreundin, die mir mit einem Wildpflanzentopfbuch eine ganze Flohkolonie ins Ohr gesetzt hat. Und meine Kinder, die mir letztes Weihnachten zwei so schöne Töpfe geschenkt haben, dass ich sie nicht mit Wildpflanzenexperimenten, sondern mit prachtvollen frostempfindlichen Gewächsen bestückt habe. Wildpflanzentöpfe habe ich natürlich extra gemacht. So viele Chilis wie heuer hatten wir noch nie und Basilikum, Koriander und Dille ziehe ich jetzt selber im Topf, weil das im Beet bei mir nix wird. Das Eckregal auf der Terrasse hatte ich immer mit kleinen Fetthennen aufgepeppt, aber die allgegenwärtigen Schnecken haben dort so gewütet, dass ich noch ein paar Einjährige einkaufen werde (falls ich nicht in meiner Lieblingsgärtnerei etwas Dauerhaftes finde… für Töpfe…). Da fällt mir ein, dass ich ja noch unbedingt eine Zistrose haben will, weil ich diese Pergamentblüten so unwiderstehlich finde, aber dafür brauche ich wieder einen schönen Topf… und einen guten Platz.
Ihr seht schon, bei mir ist Hopfen und Malz verloren. Solange ich es noch irgendwie schaffe, wird es nicht weniger werden, ich werde immer weiter planen und verwirklichen und pflanzen und pflanzen und pflanzen. Irgendwann muss ich meinen Blog dann umbenennen. Ich und 2000 Pflanzen oder so.
Eure Flora