• Beitrags-Autor:
  • Beitrags-Kommentare:0 Kommentare

Kräutergärtnerei und Duftgarten Syringa

Auf den Duftgarten in Hilzingen nahe der Schweizer Grenze war ich besonders gespannt, verspricht die Website der Gärtnerei doch verschiedenste Duftbereiche in ihrem Schaugarten. Tatsächlich braucht es manche Schilder gar nicht, um zu wissen, wo man gerade steht, so intensiv ist das Dufterlebnis. Einfach der Nase nach! Nelken, Pfingstrosen und Thymian (unglaublich, wie viele Sorten es gibt!) sind mir besonders in Erinnerung geblieben. Ich hab zum ersten Mal Gewürztagetes gerochen (leider nicht gekauft, aus Angst vor Schnecken). Und viele, viele Rosen, nicht als großartige Königinnen, nein, in jedes Beet fügt sich völlig selbstverständlich ein Busch ein. So lässig habe ich Rosen noch nie wahrgenommen.

Hübsche Dekorationen wie ausgefallene Wasserschalen (Bodenseekeramik, gibt es auch zu kaufen) sind da und dort eingestreut, ein Pavillon thront über der Gärtnerei und ein fröhliches Knusperhäuschen macht gute Laune. Der Schaugarten ist so groß, dass ich wahrscheinlich gar nicht alles wahrnehmen konnte, was es da zu entdecken gibt. Ich kann nur sagen – hinfahren, anschauen, es lohnt sich.

Im Schau- und Duftgarten

Wesentliches Element des Gartens ist seine Natürlichkeit. Auch wenn da ein gewaltiges Konzept dahintersteckt, merkt man auf den ersten Blick nichts davon, alles fügt sich unglaublich harmonisch zusammen, wie von selber gewachsen. Und das auf 6.000 m²! Mit Holz oder Stein umrahmte Beete setzen Farbakzente durch großzügige Flächenpflanzung, besonders beeindruckt haben mich mehrere Quadratmeter gelbes Brandkraut und ein riesiger Fleck blühender Rosenmeister. Wieder einmal wurde mir bewusst, was für ein beengter Fleckerlteppich mein kleiner Garten ist. Die Landschaft trägt entscheidend zur Wirkung des Gartens bei. Der Kontrast der bunten Pflanzen zu den sie umgebenden sattgrünen Hügeln ist umwerfend. 

Der gärtnerische Aufwand, um das alles in Schuss zu halten, muss enorm sein. Ich kam mit einer Gärtnerin ins Plaudern und sie erzählte mir, dass der immerwährende Kampf gegen das Unkraut das größte Problem sei, nicht nur im Schaugarten, sondern auch auf den Feldern. Aber es muss ja auch laufend Verblühtes abgeschnitten werden, ebenfalls eine zeitaufwändige Angelegenheit auf dem riesigen Areal. Da bin ich dann doch wieder froh, dass mein Garten so klein ist. Und gut zu erfahren, dass die Profis mit denselben Problemen zu kämpfen haben wie ich Kleingärtner.

Jede Pflanze ist sorgfältig beschriftet, was das Wiederfinden im Verkaufsbereich erleichtert. Da ich bald den Kopf voll hatte, begann ich, die Schilder zu fotografieren, um dann nach den Fotos auf die Suche zu gehen. Und als ich etwas nicht gleich fand, war sofort eine freundliche Gärtnerin zur Stelle.

Der Einkauf – es wird immer hemmungsloser!

„Sie wissen schon, dass wir einen Versand haben?“ fragte mich die Dame an der Kasse entsetzt, als sie erfuhr, dass ich aus Wien angereist kam. „Ja, aber so macht es viel mehr Spaß“, antwortete ich lachend. Immer weniger dachte ich an meine vollen Beete zu Hause, ich packte ein, was mir gefiel und kaufte, da der mitgenommene Karton bereits aus allen Nähten platzte, eine Obststeige dazu.

Der Schwerpunkt lag hier auf der Hand: Duft- und Nektarpflanzen. Im Hinterkopf hatte ich schon die Töpfe, die ich damit bepflanzen wollte (jaja, dieses Buch!). Zwei Bartfäden gingen auch wieder mit, schön langsam werden das meine Lieblingspflanzen. Am Bücherstand riss ich mich gewaltsam los und auch bei den hübschen Wasserschalen blieb ich eisern. Schließlich füllte sich unser Auto schon bedrohlich und eine Gärtnerei hatten wir ja noch.

Penstemon „Katherine de la Mare“: Der zweifarbige (blau-rosa) Bartfaden hatte es mir sofort angetan. Er steht im provisorischen „Präriebeet“ mit drei anderen Bartfäden und drei Gräsern.

Penstemon digitalis „Husker’s Red Strain“: Schon seit der „Gräfin“ geisterte mir der rotlaubige, weißblühende Bartfaden im Kopf herum, dort war es die Sorte „Husker’s Red“. Einen nennenswerten Unterschied konnte ich zwischen den beiden nicht erkennen, also nahm ich ihn mit.

Dianthus anatolicus: Die weiße Nelke ist mit einer zweiten Nelke (siehe „Gräfin“) in einem Holztopf im großen Staudenbeet gelandet. 

Hippocrepsis comosa: Der gelbe Hufeisenklee ergänzt die beiden Nelken im Holztopf.

Thymus praecox ssp.arcticus „Minor“: Der rosa Polsterthymian soll sich unter dem Rosenbogen im Bauerngarten ausbreiten.

Thymus pulegioides „Foxley“: Noch einen Thymian hätte es nun wirklich nicht gebraucht, aber wenn er so hübsche weiß-grüne Blätter hat… Auch er gehört in den Bauerngarten.

Phulopsis stylosa: Den Rosenmeister (oder Scheinwaldmeister) habe ich ebenfalls in den Bauerngarten gepflanzt. Ich habe jetzt von seinem großen Ausbreitungsdrang gelesen, da wird er vielleicht umziehen müssen.

Hissopus officinalis nanus: Der blaue Zwergysop macht sich gut mit ein paar Sonnenfreunden in einem ausgedienten Schaff, das ich unter mein Schlafzimmerfenster gestellt habe.

Gypsophila repens: Da haben wir schon einen Kumpel vom Ysop: das Kriechende Gipskraut.

Karthäusernelke, Taubenskabiose, Zwergysop und Gipskraut
Und noch ein Thymian!
Nelken und Hufeisenklee

Schreibe einen Kommentar