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Steine

„De wachsn bei mir, de Stana“, jammerte meine Mutter immer, wenn sie aus einem Beet wieder einmal einen großen „Felsen“ klaubte. Wo die Steine nach jahrzehntelanger Bodenbearbeitung tatsächlich herkommen, ist auch für mich ein immerwährendes Rätsel. Aufgrund ihrer Schwere müssten sie sich doch eigentlich abwärts bewegen!? Aber selbst in gesiebter, mit Kompost vermischter Erde wandern Steine in allen Größen ans Tageslicht. So als ob sie wirklich im Boden wachsen würden, was sie natürlich nicht tun.

Spätestens seit meinem Kraftakt im vergangenen Jahr weiß ich, dass Steine, seien es kleine Kiesel oder gröberer Schotter, nicht nur ihren Preis haben, sondern auch, und das vor allem, unglaublich mühsam zu transportieren sind. Seither sammle ich sie (Nein, ich gehe nicht Steine suchen, ich schaffe nur beiseite, was ohnehin beim Jäten auftaucht. Ganz meschugge bin ich auch nicht.) Was ganz einfach klingt, erfordert doch ein wenig Überlegung. Die Steine müssen halbwegs sauber sein, sonst sind sie als Schotter oder Kies nicht zu gebrauchen. Also kommen sie zuerst in einen offenen Blumentopf und warten auf den nächsten Regen, der die anhaftende Erde weitgehend abwaschen soll. Dann rubble ich sie noch bisschen ab und sie ziehen um in einen Kübel mit Deckel. Bei der Gelegenheit ordne ich sie gleich nach Größe. So habe ich in Zukunft immer etwas Kies oder Schotter parat.

Ich gebe zu, es klingt ein bisschen schräg, Steinvorräte anzulegen. Wenn ich mit meinen Kübeln da sitze und die Steine verteile, komme ich mir schon ein wenig komisch vor. Obwohl, in einem Montessori-Kindergarten ist es durchaus eine sinnvolle Beschäftigung, Steine nach Größe zu sortieren. Ich bin auch garantiert die Einzige in der ganzen Anlage, die sich die Mühe macht. Kürzlich wurden in meiner Nachbarschaft für einen Poolneubau Tonnen an Erde/Schotter-Gemisch (vom alten Pool) entsorgt und dafür neuer  Schotter angeliefert. Solche Mengen kriege ich natürlich nicht zusammen, aber für eine Drainage in einem Blumenkübel reicht es. Oder als Unterbau für einen Seerosenkübel, den sich meine Tochter sehnlichst wünscht. Ich könnte auch für meine Eidechsen einen kleinen Steinhügel aufschütten. Zwei kurze Wege in der Wiese (warum, berichte ich noch) wären doch nett aus Schotter und aufgelegten Terrassendielen. Und seit ich ein Buch über Wildpflanzen im Topf, die sich in einem Sand/Kies/Erde-Gemisch am wohlsten fühlen, gelesen habe…

Vielleicht gehe ich doch noch Steine suchen.

Eure Flora

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