Ende der Gartensaison 2022
9. November 2022
Der traditionelle Schlusspunkt des Gartenjahres ist gekommen. Das Wasser wird abgedreht und die Leitungen werden entleert. Ab jetzt komme ich für ein paar Monate nur mehr nachschauen und vielleicht gießen. Seufz! Aber es gibt ja Gartenzeitschriften, Gartenbücher und sooo tolle Internetseiten von Gärtnereien, Samen wollte ich heuer bestellen und das Präriebeet muss ich planen… Bis nächstes Jahr!
6. November 2022
Die Salvien blühen immer noch wie verrückt, aber die Nächte werden doch schon kühler, also zwinge ich sie heute unter eine dicke Laubdecke. Wäre doch zu schade, wenn die drei Besonderheiten nur deshalb den Winter nicht überstehen würden, weil ich sie zu spät eingepackt habe. Eigentlich sind sie ja nicht winterhart, aber Frank Fischer hat mir versichert, dass sie die jetzigen Winter mit ein bisschen Schutz überstehen müssten. Aus den Blüten gehen sich drei hübsche Sträuße aus und ein paar stupfe ich in einen Blumentopf, vielleicht wachsen sie noch an.
Das Haselnusslaub aus den Beeten und zwischen den Stämmen hervorzuklauben ist ziemlich mühsam. Ich finde mich schön langsam damit ab, dass, wenn diese Maßnahme nicht entscheidend hilft, die Sträucher weichen müssen. Haselnüsse haben wir schon seit Jahren keine mehr geerntet und der Rückschnitt alle zwei Jahre wird mit zunehmendem Alter auch immer schwieriger. Ideen für eine Neugestaltung hätte ich mehr als genug. Trotzdem hänge ich an ihnen, waren sie doch schon immer da. Wir werden sehen, vielleicht ist im Frühjahr wieder alles gut und alle meine Sorgen sind unbegründet.
21. Oktober 2022
Beim prächtigsten Herbstwetter räume ich meine Kübelpflanzen ein. Na, die werden sich wundern, ist es doch draußen noch warm und sonnig! Bartblume und Hortensie kriegen einen Wintermantel, nur die Strauchsalvien sind noch so prächtig, dass ich mich nicht überwinden kann, sie zurückzuschneiden.
14. Oktober 2022
Ich habe keine Ahnung, ob meine Pfefferoni und Chilis einjährige oder mehrjährige Sorten sind, nur die Wildchilis überwintere ich schon seit zwei Jahren erfolgreich. Warum nicht mit den anderen auch versuchen? Kompostieren kann ich sie im Frühjahr immer noch. Laut Internet ist es ihnen aber im Haus bei knapp über 0° C zu kalt, also übersiedeln wir sie in die Wohnung ins kühle Schlafzimmer, wo auch die Wildchilis immer stehen. Wir schlafen also jetzt in einer Chiliplantage.
13. Oktober 2022
Die Pension hat echt was Gutes: Das Einräumen des Hauses, das Einwintern des Gartens war bisher eine höchst ungeliebte Tätigkeit, beschränkt auf das Wochenende ohne Rücksicht auf Wetter und Lust. Heuer geht das ganz gemütlich bei Sonnenschein, da ein paar Platten, dort ein paar Dekosachen und alles in Ruhe abbürsten, damit ich nicht wie sonst den ganzen Dreck ins Haus schleppe. Herrlich!
9. Oktober 2022
Das Mädel ist nicht umgezogen, sie saß unter derselben Platte, aber heute war ich unerbittlich. Missmutig, weil ich ihr ein Versteck nach dem anderen vor der Nase weggezogen habe, platschte sie in den Miniteich, kletterte am anderen Rand wieder hinaus und verkroch sich unter dem Holzstoß beim Feuerdorn. Warum nicht gleich?
7. Oktober 2022
Der Fuchs in unserer Anlage wird mir immer unsympathischer. Hat er bisher nur Schuhe gestohlen und Haufen hinterlassen, fängt er jetzt immer mehr an, Löcher zu buddeln. Die Schneeforsythie musste ich mit einem Gitter umgeben, weil er sie halb ausgegraben hat, jetzt hat er meinen Glockenblumentopf zerstört. Sarastro ist noch lebendig, die Karpatenglockenblumen habe ich wieder festgedrückt, aber die Zwergglockenblumen sind zerfetzt und unauffindbar. Mistvieh!
Nach dem ersten Schnitt schaut die nachgesäte Wiese saftig grün aus. Ein bisschen scheckig zwar, aber warten wir einmal ab, wie sie sich im Frühjahr präsentiert.
Als ich die Terrassenfliesen vom Liegeplatz entfernen will, finde ich gleich unter der ersten eine hell gesprenkelte Erdkröte, die mich entsetzt ansieht. Ich hoffe, das Mädel zieht schleunigst um.
24. September 2022
Auf dem Dachboden habe ich ein Sackerl Grassamen gefunden, keine Ahnung wie alt. Bevor ich ihn unbesehen wegschmeiße, streue ich ihn in die Lücken auf dem Grasstreifen, der meinen Garten umgibt. Kommt das Gras, ist’s gut, kommt es nicht, auch. Ich kümmere mich schon seit Jahren nur wenig um diese Rabatte. Kaum ist sie hübsch begrünt, baut wieder irgendwer ein Haus und die Minibagger walzen alles kaputt.
19. September 2022
Da das Wetter heute morgen an Scheußlichkeit nicht mehr zu überbieten ist (heftiger kalter Wind, Niesel- bis Platzregen), packe ich meine Sachen und übersiedle in die Wohnung.
In den letzten Tagen habe ich etwas erledigt, was ich schon seit Jahren aufgeschoben habe – ich habe den Dachboden aufgeräumt. Jetzt ist er wieder betretbar. Obwohl ich nur wenig entsorgt habe, ist es mir gelungen, durch ein bisschen Ordnung unglaublich viel Platz zu schaffen. Ich bin stolz auf mich! Entsorgen musste ich leider rund 60 Gläser vergessene Marillenmarmelade, die so unansehnlich dunkelbraun geworden ist, dass sie bestimmt niemand mehr aufs Brot streichen will. Auch geschmacklich hat sie nichts mehr geboten, nur mehr ein picksüßer Klumpen, von Frucht keine Spur mehr. Wenn ich an die viele Arbeit beim Einkochen denke, blutet mir zwar das Herz, aber was hätte ich sonst damit machen sollen?! Die Marmelade war bestimmt 20 Jahre alt.
Als letzte Tat setzte ich (schon bei Nieselregen) eine Schneeforsythie ins Wegbeet. Ein paar Gärten weiter musste sie weichen und die Frau fragte mich, ob ich sie wolle. No na! Beim Ausgraben hat sie nicht viele Wurzeln mitbekommen, hoffentlich wächst sie an. Im Gegensatz zu den gelben Namensvettern sind Schneeforsythien ein absoluter Insektenmagnet im zeitigen Frühjahr.
Das Gartenjahr ist aber noch nicht zu Ende, sobald die Sonne wieder da und die Temperatur ein bisschen freundlicher ist, wartet noch einige Arbeit auf mich.
15. September 2022
Da der Garten nach den nächtlichen Regenfällen eine Gatschgrube ist, reinige, zerlege und schleife ich meine Gartenscheren. Im Laufe der Jahre haben sich so einige angesammelt, ein paar Erbstücke von meinen Eltern sind auch dabei. Ein Billigmodell, das eh nie richtig angenehm war, habe ich entsorgt, aber die anderen sind eigentlich noch alle in Ordnung. Warum ich trotzdem jedes Jahr mindestens eine weitere Schere kaufe? Na weil die neue eben noch besser ist als alle, die ich habe, ist doch klar.
14. September 2022
Das Gras wächst wie verrückt, die Lücken schließen sich langsam. Auch der Trockenrasen treibt dicht aus.
12. September 2022
Ich bin so glücklich! Zum ersten Mal überhaupt hat sich ein Stieglitz in meinen Garten verirrt. Das reiche Angebot an Sonnenblumen ist auch zu verlockend. Aufmerksam wurde ich durch das Geschrei eines Jungvogels, der auf einer Sonnenblume schaukelte und um Futter bettelnd mit den Flügeln schlug. Dann erst entdeckte ich den Elternvogel (Mama oder Papa kann ich nicht sagen), der geschickt auf einem benachbarten Teller herumturnte und Körner für den Schreihals herauspickte. Leider war ich für ein Foto viel zu weit weg und bewegen traute ich mich nicht.
11. September 2022
Unglaublich! Am Montag habe ich begonnen, die Wiese nachzusäen, heute nach nicht einmal einer Woche leuchten schon grüne Spitzen in zwei Zentimetern Höhe! Zumindest bei der Mikroklee-Mischung, der Trockenrasen zeigt sich noch nicht. Vor lauter Begeisterung laufe ich alle zehn Minuten in den Garten und bewundere meine Grashalme.
Ach Gott, diese Gärtner!
8. September 2022
Sie ist wieder da! Der kleine Schlingel hat sich doch im Komposthaufen versteckt (siehe Eintrag vom 25. Juni).
Zu meinem Leidwesen konnte ich die Wiese nicht fertig nachsäen (vertikutiert ist sie schon), weil mir die Rasenerde ausgegangen ist. Vor allem im Mittelstück sind so viele „Glatzen“, dass ich schon zwei Säcke à 40 l verbraucht habe. Morgen kommt Christian mit Nachschub. Also habe ich den heutigen Tag genutzt, um meine Komposthaufen aus- bzw. umzuräumen. Der kleine linke Haufen hat drei Säcke voll reifem Kompost ergeben. Dann schaufelte ich den Inhalt des rechten doppelt so großen Drahtkorb nach links zum Reifen um – und schon hatte ich ein Problem. Bisher ging es sich mit dem Platz immer aus, denn ab der Hälfte war der Haufen schon ziemlich vererdet und ich siebte den frischen Kompost zur Lagerung über den Winter in Säcke aus, in den linken Kompost kam nur der Rest. Aber heuer ist die Rotte wahrscheinlich wegen der Trockenheit nicht so recht in Schwung gekommen und die Erde beginnt erst 15 cm über dem Boden. Also muss ich das Kompostgut in Säcken sammeln und hoffen, dass der linke Haufen bald zusammenfällt, damit ich ihn noch im Herbst fertig aufsetzen kann.
Der Tag verabschiedet sich mit einem traumhaften Abendrot. Da heißt es schnell sein mit der Kamera, schon nach wenigen Minuten ist der Zauber vorbei.
6. September 2022
Diese Woche ist Wies’nzeit! Was nach Bierzeltgaudi klingt, ist keineswegs spaßig. Meine Wiese hat in der Sommerhitze ziemlich gelitten, das Gras ist verdorrt oder überhaupt gleich verschwunden. Der Nachbar hat mir seinen Vertikutierrechen geborgt und ich kratze seit gestern Moos und Heu aus meinen drei Wiesenstücken. Das große Mittelstück in der prallen Sonne bessere ich mit speziellem Trockenrasen auf, unter dem Marillenbaum
und beim Wiesenweg zum Bauerngarten probiere ich eine Mikroklee-Rasensaat. Den Samen bedecke ich mit Rasenerde und trample die dünne Decke fest. Zu irgendwas müssen meine fast 100 kg ja gut sein. Dann wird mehrmals täglich eingegossen. Eine mühsame Prozedur!
Christian ist heute in die Wohnung übersiedelt. Wenn die Abende kühler werden und er nicht mehr draußen sitzen kann, hält ihn nichts im Garten. Bei mir ist es anders. Solange ich Arbeit habe, ist es praktischer, hier zu wohnen.
1. September 2022
Schon lange habe ich bedauert, dass ich bei der Anlage des Schattenbeets nur eine Schneemarbel gepflanzt habe. Und dann habe ich keine mehr bekommen. In Tulln war sie jetzt wieder vorrätig und ich habe vier weitere Stück mitgenommen. Zwischen den Wurzeln der Blutpflaume war es ein ziemliches Gestocher, aber ich habe es geschafft, sie einzugraben. Nur die rabiaten Elfenblumen muss ich bewachen, dass sie das zarte Waldgras nicht wieder überwuchern.
30. August 2022
Alles neu macht der Herbst! Das reimt sich zwar nicht, stimmt heuer aber in meinem Garten. Das kühlere Spätsommerwetter lässt den Tatendrang in mir erwachen. Und natürlich der volle Karton, den ich aus Tulln mitgebracht habe.
Das „Beerenbeet“ im Bauerngarten vorzubereiten ist eine arge Plackerei, ich lockere Scholle für Scholle und klaube unendlich viele Wurzeln, auch ansehnlich dicke, aus. Wenn ich da wohl beleidigt habe, die Eberesche, den Weinstock? Oder waren es nur Reste von den Ribiseln? Die Stachelbeeren bekommen den besten Sonnenplatz am Zaun, damit es ja keine Ausrede gibt, wenn sie doch Mehltau bekommen, die Ribisel pflanze ich ins Eck zum Wegkreuz, so kann ich bequem von zwei Seiten ernten. Für die Stachelbeerernte lege ich einen kleinen Weg aus zwei Betonplatten. Dann setze ich noch die Erdbeeren ein bisschen mehr in die Sonne, obwohl das angeblich ein Unding ist. Was soll’s, wenn es mir die Erdbeeren übelnehmen, kann ich immer noch nächstes Jahr neue kaufen.
Der Haufen Pfefferminze, den ich im Beerenbeet ausgegraben habe, ist in einem großen Topf gelandet, den ich zum Kräuterbeet stelle. Nächstes Jahr kriegt er Gesellschaft mit zwei neuen Sorten. Eine Minzenfamilie im Topf habe ich in Franks Salvias gesehen, das schaut ziemlich hübsch aus und erspart mir den Ärger mit den ewigen Ausläufern.
29. August 2022
Statt dem Sibirischen Hartriegel habe ich einen Hibiskusableger gepflanzt, den mir eine Bekannte geschenkt hat. Sehr sonnig ist es auf dem Platz zwar nicht, aber am Nachmittag kriegt er auch was ab. Wenn es nicht klappt, bekommt er einen besseren Platz.
Nach langem Suchen in Internetkatalogen und ausführlicher Beratung in meiner Lieblingsgärtnerei in Tulln (nicht der starke, der andere) ist die Entscheidung auf einen Farnblättrigen Faulbaum statt der Spiere gefallen. Für einen normalen Faulbaum habe ich keinen Platz, aber diese Säulenform passt perfekt in die Lücke. Heimischer Strauch mit unscheinbaren Blüten, aber für Insekten ziemliche Magnete, kleine (giftige) Beeren im Herbst, dichter Wuchs bis 2,50 m, jährlicher Zuwachs etwa 30 cm – schon war er eingepackt. Statt der roten habe ich nun eine schwarze Ribisel und zwar in bequemer Erntehöhe – ich habe mir ein Stämmchen geleistet. Und ich vertraue den Sortenbeschreibungen, die mir mehltauresistente Stachelbeeren versprechen. Eine „Hinnonmäki gelb“ und eine rote „Captivator“ sind laut Google und Gärtnerin besonders gesund.
28. August 2022
Mein Sohn und sein bester Freund haben mir ein Problem, das mich seit zwei Jahren beschäftigt, aus der Welt geschafft. Der alte Spierstrauch im Wegbeet kränkelt schon seit längerem herum, auch ein Rückschnitt auf den Stock hat keine neuen Lebensgeister in ihm geweckt. Vor dem Ausgraben des mächtigen Wurzelstocks hat mir jedoch gegraust. In einer gemeinschaftlichen Aktion war er heute ruckzuck draußen und wenn wir schon dabei waren, mussten auch der Sibirische Hartriegel, der unter dem Marillenbaum gar nicht ansehnlich war, und die überalteten Beerensträucher im Bauerngarten weichen. Platz für Neues, auf in die Baumschule!
27. August 2022
Heute Morgen bin ich mit einem Notizbuch durch den ganzen Garten gegangen und habe mir aufgeschrieben, was ich heuer noch roden, neu anlegen, verbessern und umsetzen will. Es ist eine ziemlich lange Liste geworden, die mich fast verzweifeln lässt. Aber nur fast.
Das Eck beim Cotoneaster hinter dem Haus war schon wieder arg zugewuchert. Zuerst habe ich den unansehnlich gewordenen Frauenmantel bodennah abgeschnitten (und dabei eine Erdkröte aufgescheucht, die sich behäbig verkrochen hat), dann das Unkraut hinter dem Igelhaus beseitigt, Kompost ausgebracht und schließlich im Schattenbeet die Elfenblumen großzügig abgestochen und in das unzugängliche Eck eingegraben. Ich hoffe, sie ersticken dort ebenso alles rundherum wie sie es mit meinen Schaumblüten und meiner Schneemarbel gemacht haben. So, ein Punkt auf der Liste ist abgehakt.
26. August 2022
Die Herbstastern fangen schon an zu blühen. Jedes Jahr etwas früher, wie mir vorkommt.
12. August 2022
Gestern habe ich die Kermesbeeren nur abgeschnitten, weil sie zwischen Betonplatten durchgewachsen sind, heute habe ich einmal nachgeschaut, wie die Sache UNTER dem Beton ausschaut. Als erstes habe ich mir meinen fast neuen Unkrautstecher ruiniert – mit der richtigen Hebelwirkung geht das Verbiegen wie Butter. Grrr! Also musste der Spaten her, aber ganz vorsichtig, damit das englische Qualitätswerkzeug mit Eschenstiel nicht dasselbe Schicksal erleidet. Als ich die ersten Wurzelstücke ausgegraben hatte, wurde mir klar, dass ich mit diesen Monsterpflanzen bisher viel zu lässig umgegangen bin.
11. August 2022
Puh, meine Website hat mich geschockt! Irgendetwas musste aktualisiert werden, aber WARNUNG! Machen Sie unbedingt vorher ein Backup, sonst ist alles hin. Zwei Tage lang habe ich Tutorials durchforstet, bis ich das mit dem Backup hingekriegt habe, jetzt habe ich grad aktualisiert – nix ist passiert, die ganze Aufregung umsonst. Na egal, ich hab wieder was gelernt.
Die Japanischen Weinbeeren sind zurückgeschnitten und ausgelichtet, d.h. ich bin total zerstochen und zerkratzt. Die Biester haben nicht nur unangenehme Härchenborsten, sondern auch noch dazwischen scharfe Widerhaken. Warum ich sie behalte? Erstens ist die ganze Familie wild auf die Beeren, zweitens stammen sie vom Onkel aus Graz und drittens sind sie etwas Besonderes, das nicht jeder hat. Einmal beim Roden habe ich gleich die Kermesbeeren hinter den Komposthaufen entfernt. Sie sind zwar imposant anzuschauen, vermehren sich jedoch wie die Hölle.
10. August 2022
Bei meinem Liegeplatz klaffte eine Lücke zum Nachbargarten, die mich störte (umso mehr als ich auf einen grauen Doppelstabzaun schaute). Gestern habe ich mir zwei hohe Steckspaliere gekauft, heute habe ich sie aufgestellt. Kurz bin ich verzweifelt, weil die Stäbe nicht in die Erde wollten, dann legte ich kurz den Schlauch hin und eins, zwei, drei waren sie drin. Vor den Fingersträuchern wächst eine Wilde Weigelie, die habe ich hervorgezogen und am Spalier angebunden. So wie die wuchert, ist das Loch bald zu.
9. August 2022
Das war wieder ein arbeitsreicher Tag. Gleich in der Früh auf ins Gartencenter, ich brauche zwei Spaliere, um meinen Liegeplatz noch besser abzuschotten. Ganz spontan habe ich auch noch eine Mikroklee-Rasenmischung gekauft, zum Ausprobieren. Ich werde vom Ergebnis berichten.
Dann habe ich mich auf die Beete gestürzt, Wegbeet und Großes Staudenbeet waren heute dran. Der Rückschnitt von Katzenminze und Wiesenknopf hat einige Löcher hinterlassen, dafür hat das Mädesüß wieder Platz. Als mich das Buddeln in der Erde nicht mehr freute, beseitigte ich den Strauchschnitt von vorgestern, der noch unter dem Marillenbaum herumlag. War nicht so viel Arbeit, denn ich habe das Igelhaus neu befüllt und dafür reicht ein grober Zusammenschnitt. Unter den letzten Zweigen wartete eine große Überraschung auf mich – eine Kröte (was für eine auch immer) hatte sich unter den Ästen versteckt und sah mich verschreckt an.
Na, ich bin gespannt! Beim Arbeiten im Staudenbeet habe ich aus Ungeschicklichkeit einen verholzten Trieb von meiner Salvia greggii „Hotlips“ abgebrochen und aus Versehen einen grünen Trieb von meiner Rose „Ferdinand Pichard“ abgeschnitten. Genau der richtige Zeitpunkt, um das mit den Stecklingen einmal auszuprobieren. Anzuchterde hatte ich natürlich keine, also habe ich gesiebte Erde mit Kompost gemischt, eine breite Schale damit gefüllt, alles auf Stückchen zusammengeschnitten und in die Schale gesteckt. Wenn alles anwächst, habe ich zwei neue Rosen und ein Dutzend Strauchsalbeis (oder -salbeien?).
8. August 2022
Kaum habe ich mit der Gartenarbeit angefangen (ich wollte heute alle Beete durchjäten und bei einigen Stauden wie der Katzenminze den dringenden Rückschnitt durchführen), fing es an zu regnen und hörte nicht mehr auf. Grad einmal das Kräuter- und das Storchschnabelbeet hab ich geschafft. Dafür bin ich jetzt mit der Seite Meine Pflanzen und allen Unterseiten fertig. Auch nicht schlecht!
7. August 2022
Wow, heute war ich fleißig! Ich habe die Sträucher am Weg entlang geschnitten und, weil ich schon alles hergeräumt habe, auch gleich die Eberesche. Jedes Mal denke ich mir „ach, die paar Asterln sind ja gleich geschnitten“ und dann ist es doch wieder ein Kraftakt. Der Baum ist ja doch fast 4 Meter hoch und ich kann seine Krone nur auf der Leiter ganz oben balancierend mit der Teleskop-Schere einkürzen. Und die Leiter aufzustellen, ist im Bauerngarten auch ziemlich schwierig. Wie immer ist ein „Giftschipperl“ übrig geblieben, weil ich von keiner Seite mit der Leiter hingekommen bin.
6. August 2022
Das Problem mit der Raupe Nimmersatt hat sich von selbst gelöst, sie ist verschwunden. Ein Vogel? Oder schmeckt’s woanders doch besser? Wie auch immer, das eine Blatt wird Bowle verschmerzen.
Wir haben die tolle Lampe gleich ausprobiert – Licht gibt sie fast keines, aber sie ist zauberhaft!
5. August 2022
Auf dem Heimweg von unserem Steiermark-Kurzurlaub haben wir in Hartberg bei der „Gartenlust“ vorbeigeschaut. Gleich beim dritten Stand habe ich einen Ersatz für meine verschollene Lieblingsschere gefunden, Christian hat sich eine handgefertigte Keramikreibe für die Küche gekauft, eine wunderschöne Lampe mit Solarzelle für Romantik am Abend, eine viel zu edle Kompostschaufel (British Garden Shop – so cool!), zwei lustige Schilder für den Garten und ein Samentütchen mit Amaranth haben den Weg in meine Einkaufstasche gefunden. Der Amaranth (oder Fuchsschwanz) ist eine Kindheitserinnerung von mir: Von den langen hängenden Rispen durfte ich manchmal eine abschneiden, stopfte sie mir hinten in die Hose und spielte Micky Maus.
1. August 2022
Auf meinem Pfirsichbaum habe ich eine dicke, fette Raupe entdeckt, die genüsslich die Blätter abnagt. Laut Internetbestimmung wird das einmal ein prächtiger Segelfalter. Also bedrohte Bowle gegen bedrohten Schmetterling? Ich entscheide mich fürs Tierwohl und lasse sie vorerst weiterknabbern.
31. Juli 2022
Wegen des heftigen Windes kann ich heute schon wieder meine Sträucher nicht schneiden, da ist mir die Leiter zu gefährlich. Also räumte ich das Igelhaus und schaffte den Strauchschnitt vom Vorjahr in die Biotonne. Meine Hoffnung, irgendwelche Spuren von Wintergästen zu finden, hat sich nicht erfüllt. Entweder hatte ich äußerst diskrete Mieter oder – gar keine. Und ich hab mir solche Mühe gegeben! Trotzdem werde ich den Behälter heuer wieder anfüllen, vielleicht kommt doch ein Tourist vorbei.
30. Juli 2022
Nix is mit der Einweihung des neuen Sitzplatzes. Wegen des schlechten Wetters mussten wir unserem Besuch heute schweren Herzens absagen, zu acht können wir im Haus nur Schoßplätze verteilen.
27. Juli 2022
Unter der Blutpflaume, in deren Schatten wir einen Sitzplatz aufgestellt haben, ist die Wiese nicht mehr vorhanden. Zu viele Füße haben unter dem Tisch gescharrt und es ist ein kahler Fleck entstanden. Bei Trockenheit staubt es, nach Regen sinken die Sessel ein und es schaut hässlich aus – schon lange suche ich für diesen Schandfleck eine Lösung. Wir überlegen seit Monaten hin und her, heute habe ich eine Entscheidung getroffen und gleich umgesetzt: Wie gefällt sie euch?
Der Kaffeehausplatz musste umziehen. Wenn wir das Ensemble an seinem Platz belassen hätten, wäre die „Terrasse“ in die Mitte des Gartens gerutscht, das hätte dominantes Auftreten und Schatten erst ab 15 Uhr bedeutet. Im Schatten der Eberesche hat es ein lauschiges Plätzchen mit Aussicht in den Bauerngarten und auf das Große Staudenbeet gefunden. Perfekt!
Und falls die Baumeister unter euch fragen, wie ich die Fläche geschottert und betoniert habe – gar nicht. Wie schon bei meinem Liegeplatz neben dem Haus habe ich lediglich den Untergrund begradigt und die Terrassenfliesen aufgelegt. Im Winter kommen sie ins Haus, damit sie nicht so schnell verwittern.
26. Juli 2022
Endlich Regen! Nach den mörderischen 36° von gestern erwachen die Lebensgeister wieder. Meine Wiese, die schon nur mehr aus Heu bestanden hat, bekommt sofort einen grünen Schimmer.
22. Juli 2022
Der Österreichische Salbei hat nach dem Rückschnitt wieder schön ausgetrieben, schlagartig hat er braune verdorrte Blätter und schaut ziemlich tot aus. Zu viel gegossen? Zu wenig gegossen? Packt er die Hitze auch nicht? Nagt irgendwer an den Wurzeln?
20. Juli 2022
Für diese Woche habe ich mir vorgenommen, alle Sträucher zu schneiden. Gestern waren die Deutzie und die Kolkwitzie dran, aber wegen der unmenschlichen Hitze sind meine Kräfte völlig erlahmt. Im Haus bleibt es – noch – halbwegs kühl, wenn wir ab 8 Uhr morgens alles verbarrikadieren.
15. Juli 2022
Nachdem ich mich jahrzehntelang gewehrt habe, bin ich seit heute Besitzerin einer elektrischen Heckenschere. Ich habe mir ein kleines Modell ausgesucht, das nur 2,5 kg wiegt, das Schwert hat nur 45 cm. Der Verkäufer hat mir zwar zu einem größeren, stärkeren Modell (3,7 kg, 67 cm) geraten, aber was mache ich mit einer Heckenschere, die stärker ist als ich? Schließlich will ich nicht jedes Mal meinen Sohn sekkieren, wenn die Eiben wieder geschnitten werden sollen. Nach dem starken Rückschnitt durch den Gärtner im Februar geht es sowieso nur um den Neuzuwachs. Den will ich ab sofort zweimal im Jahr stutzen, so wie mir der Gärtner geraten hat. Und ritsch-ratsch bin ich in einer halben Stunde mit dem Schnitt außen am Weg fertig (Innen und oben fällt zur Zeit aus, so viel ist noch nicht nachgewachsen.). Mehr Arbeit macht das Beseitigen des Schnittguts.
11. Juli 2022
Da es endlich ein bisschen kühler ist, arbeite ich den ganzen Tag im Garten. Zuerst sichle ich die „Blumenwiese“ ab, dann putze ich mit dem Rasenmäher nach. Nur die Glockenblumen und die Wilden Möhren bleiben stehen. Danach bin ich mit der Schere unterwegs, beseitige alles Verblühte und säbele remontierende Stauden ab.
10. Juli 2022
Ich bin mit dem zweiten Haselnussbusch fertig. Und mit meinen Kräften am Ende. Die Herumkriecherei war sehr anstrengend, außerdem habe ich hinter der Gerätehütte alles gerodet und alle Kübel mit Steinen (die ich vom Nachbarn bekommen habe, bevor er sie von seiner Baustelle entsorgt) hingeschleppt.
9. Juli 2022
Seit gestern räume ich den Keller in meinem Gartenhaus. Ein lieber Nachbar hat mir geholfen, den zugerosteten Deckel wieder aufzukriegen. Ich wusste ja schon gar nicht mehr, was ich da unten für Schätze aufbewahre, so lange bin ich nicht unten gewesen. Durch die Feuchtigkeit ist sämtliches Holz (Bretter, Regale, leider auch die Stiele von einem Maurerhammer und einem Krampen) morsch und nur mehr reif für die Deponie. Zu meiner großen Freude finde ich die alten Staudenringe, die noch mein Vater aus Eisenstangen zusammengeschweißt hat. Ein bisschen verrostet zwar, doch mit einer Drahtbürste lässt sich das leicht beheben.
6. Juli 2022
Vier Tage lang konnte ich mich freuen, die Farbe veränderte sich ein wenig von strahlendweiß zu einem hellen Gelb. Heute ist sie den ganzen Tag geschlossen geblieben, vielleicht wegen des Regens.
Ich habe das Laub der letzten Jahre, so gut es ging, unter dem vorderen Haselnussstrauch entfernt. Nicht nur, dass es nicht lustig ist, unter den mächtigen Stämmen herumzukriechen, verdarb mir auch noch das Gefühl, als Naturgärtner gescheitert zu sein, die Laune.
2. Juli 2022
Die Seerosenblüte hat sich geöffnet. Also die zweite, die erste haben wir ja verpasst. Das Warten hat sich gelohnt. Am späten Nachmittag geht sie wieder zu. Ich bin schon gespannt, wie oft sie sich öffnet.
1. Juli 2022
Die letzten Tage war es so heiß, dass an Gartenarbeit kaum zu denken war. Gießen, ein bisschen was abschneiden und erschöpft auf die Liege sinken, das war alles, wozu ich fähig war. Mein juckendes, kratzendes Auge tat sein Übriges dazu. Ich hatte laut Augenarzt einen Riss in der Bindehaut, dessen Heilung nun recht lästig ist, aber ich bin immer noch froh, dass nicht mehr passiert ist.
Bowle wächst und wächst. Da ich einen „richtigen“ kleinen Baum mit Krone haben möchte, habe ich ihm heute die untersten drei Äste weggeschnitten. Er sieht immer noch stattlich aus.
27. Juni 2022
Der Tag hat schon um fünf Uhr früh schlecht begonnen. Als ich mich zu meiner Lupine hinunterbeugte, um nach Schnecken zu sehen, rammte ich mir den Metallstab aus dem benachbarten Chilitopf ins rechte Auge. Ein paar Äderchen im Augapfel sind geplatzt und ich werde wohl ein blaues Auge davontragen, aber das hätte viel böser ausgehen können. Heute greife ich nichts mehr an.
25. Juni 2022
Drama! Eine meiner liebsten Gartenscheren ist nicht mehr aufzufinden. Nicht unter den Eiben, nicht im Bauerngarten, nicht im Staudenbeet, nicht im Komposthaufen, den ich in meiner Panik halb umgegraben habe. Ich fürchte, ich habe sie mit den stachligen Rosenzweigen in der Biotonne entsorgt.
Die Haselnüsse haben Mehltau. Im Herbst werde ich das ganze Laub entfernen, was ich sonst nie mache, vielleicht hilft das. Die Sträucher stehen seit über 60 Jahren da und strotzten immer vor Vitalität und Gesundheit. Hoffentlich werden sie nicht kaputt. Wer soll denn die ausgraben?
24. Juni 2022
Es ist schon komisch, was manche Leute für Prioritäten haben. In meinem Garten blüht es in allen Farben und auf das Prächtigste den ganzen Sommer über, aber kaum ein Vorübergehender sagt etwas dazu. Heute, als ich die Rasenkanten der Wegrabatten rund um meinen Garten fassoniert habe (einmal im Jahr tue ich mir das an), hörte ich dreimal: „Schön machen Sie das!“
23. Juni 2022
7 kg Stroh waren wohl doch etwas zu viel des Guten. Na gut, komme ich halt noch ein paar Jahre damit aus. Ich war wirklich großzügig mit der Mulchdecke, aber viel habe ich nicht verbraucht. Da Sturm und Gewitter angesagt sind, lege ich vorerst Bretter auf, bis sich das Stroh verfestigt hat.
Zu meiner großen Freude treibt die einjährige Chrysantheme wieder aus, zaghaft, aber doch. Sicherheitshalber habe ich auch schon Samen von den vertrockneten Blüten gerupft und verstreut. Auch der Islandmohn kriegt neue Blättchen. Und die Seerose hat schon wieder eine neue Knospe! Jetzt rühr ich mich nicht mehr weg.
22. Juni 2022
Endlich habe ich eine gute Idee für die Wege im Bauerngarten: Ich werde sie dick mit Stroh mulchen, das ist angenehm für die Füße (ich gehe meistens barfuß), hilft gegen das Unkraut und kostet nicht viel. Gesagt, getan, ich sause wieder einmal ins Gartencenter und erstehe einen riesigen Strohballen mit 7 kg.
Mehr mache ich heute nicht mehr, wir haben Hochzeitstag. Mein Mann taucht mit einer wunderschönen Lupine auf – oh Gott, Schneckenfutter! Sie wird im Topf bleiben müssen. Mit einem Kupferband umwickelt hoffe ich, dass das ausreichend Schutz bietet. Heuer sind es vor allem die Gehäuseschnecken, die alles abraspeln, Zwiebel, Fetthenne, Sonnenblumen sowieso. Angeblich schädigen sie ja keine Pflanzen, aber das wissen meine nicht. Sogar ein Chili war angenagt!
21. Juni 2022
Endspurt! Zu Mittag kann ich meiner Familie stolz verkünden, dass alle 34 Pflanzen ihr Plätzchen haben. Jetzt kommt wieder der Alltag (Unkraut jäten, Verblühtes abschneiden…) und der hat es nach über zwei Wochen in sich. Den ganzen Nachmittag über bin ich mit dem Bauerngarten beschäftigt, vor allem mit den Wegen, die schon wieder vom Unkraut überwuchert werden.
20. Juni 2022
Es geht weiter mit der Versorgung der Mitbringsel. Bevor es noch heiß wird, pflanze ich die neue Rose (wieso biegen sich alle vor Lachen, wenn ich sage, es ist meine letzte Rose?) in der Mitte der Eibenhecke ein. Praktischerweise ist nach dem Radikalschnitt zu Tage gekommen, dass dort zwei Eiben eingegangen sind und die Lücke nutze ich gleich. Sie steht zwar im Moment ein bisschen im Schatten der Sonnenblumenreihen, aber jetzt soll sie sich heuer einmal einwurzeln und nächstes Jahr dann mit mehr Sonne durchstarten. Als nächstes fahren wir einkaufen, ich brauche Erde für die geplanten Wildpflanzentöpfe und einen Obelisken für meinen Minirambler. Dann grabe ich, bis ich vor Müdigkeit nicht mehr stehe kann. Das Ergebnis ist ein neues Beet mit drei Gräsern und vier Bartfäden zu Füßen der „Weißen Wolke“ und einem weißen Riesentopf mit Glockenblumen.
19. Juni 2022
Kaum zu Hause angekommen, fange ich schon an, die Neuankömmlinge einzubuddeln. Die drei Einjährigen (eine fantastische dunkelrote Kornblume, eine hübsche essbare Chrysantheme und ein kleiner Islandmohn) haben bei der langen heißen Autofahrt am meisten gelitten, hoffentlich erfangen sie sich wieder.
Die Seerosenblüte habe ich natürlich verpasst (meine Tochter aber auch, weil es so viel geregnet hat), dafür erwische ich noch die letzte Blüte der Sumpfiris. Und Bowle hat in der Zeit so zugelegt, dass er seinen Stecken bereits um 20 cm überragt.
3. Juni 2022
Mein Garten hat eine neue Attraktion: Der kleine Weingartenpfirsich hat seinen Platz in der Erde gefunden. Schon vorgestern wollte ich ihn aussetzen, da er sich im Topf nicht mehr zu fühlen schien und gelbe Blätter bekam, aber justament an dem vorgesehen Platz stach ich in ein Ameisennest. Also vermieste ich den Ameisen mit Herumgraben und Gießen das Leben und siehe da! Sie ließen sich zum Umzug zwei Meter weiter bewegen. Jetzt habe ich zwar einen frischen Erdhaufen in der Wiese, aber das stört mich nicht.
Das Bäumchen steht auf demselben Platz, wo der unglückliche Jamie sein Ende gefunden hat. Einen anderen Baumplatz hab ich einfach nicht. Hoffen wir, dass es ihm besser ergeht. Die untersten drei Äste hab ich gekappt, damit die Krone ein wenig höher liegt. Einen Namen für den Knirps muss ich mir gar nicht überlegen, mein Mann nennt ihn jetzt schon „Bowle“.
Und weil jetzt ein leerer Topf übrigblieb, habe ich noch schnell einen wild aufgegangenen Bluthartriegel ausgegraben und den Topf bepflanzt. Im Sichtschutz zur Nachbarin ist eine Spiere in die Jahre gekommen und mickert, nächstes Jahr werde ich sie ersetzen. Da kommt mir der Hartriegel grad recht, ich muss nur noch jemanden finden, der den mächtigen alten Stock ausgräbt. A propos ausgraben: Unter den Haselnussbüschen ist mir ein Feldahorn aufgegangen. Ich hab ihn eine Zeitlang ignoriert, aber da sein Stammdurchmesser schon gute zwei Zentimeter ausmachte, bin ich ihm heute auch gleich zu Leibe gerückt. Von „ausgraben“ konnte gar keine Rede sein, der Schlaumeier hat seine Wurzeln unter der Gerätehütte geparkt! Ich legte so viel wie möglich frei und kappte die Hauptwurzel. Wahrscheinlich treibt er wieder aus…
2. Juni 2022
Die Agapanthe hat das Umsetzen gut verkraftet, eine erste Blüte kommt schon zum Vorschein. Die Sonnenblumen, von den Läusen befreit, fangen an sich zu erholen. Der Pfeifenstrauch ist wieder eine überwältigende weiße Wolke. Und völlig unbemerkt ist der Pfirsichsalbei in die Höhe geschossen und präsentiert seine zauberhaften Blüten (siehe „Fotos des Monats“).
31. Mai 2022
Meine Eiben haben ihre Schockstarre überwunden und treiben wieder von innen heraus kräftig aus. Von der Ferne sieht man zwar noch nichts, aber in ein paar Wochen werden sie wieder grün sein. Sogar die Stämme, die wieder im Licht stehen, setzen rundherum Nadeln an.
Hab ich vorgestern noch gejammert, dass ich die Blüte der Iris verpasst habe (siehe „Einfach nur wow!„), überrascht mich heute die Sumpfiris mit zwei Blütenstängeln. Und ich fahre doch schon wieder weg!
30. Mai 2022
Die Sonnenblumenrabatte gestaltet sich immer mehr zur arbeitsaufwändigen Schnapsidee. Ich bin den ganzen Nachmittag damit beschäftigt, das Unkraut zu jäten (anscheinend hat alles, was jahrelang unter den Eiben unterdrückt wurde, abgewartet und drängelt jetzt aus dem Boden), die Ausfälle nachzusetzen (Gott sei Dank habe ich die überzähligen Jungpflänzchen weitergezogen) und alles neu aufzubinden. Hätte ich nur eine Blumenwiese gestreut! Aber im August werde ich wieder froh sein.
Die erste Libelle lässt sich am „Brunnen“ (Teich mit Ziegelmauer) sehen. Ein schwarz-weiß gemusterter Schmetterling flattert ständig herum, bleibt jedoch nicht lange genug sitzen, um ihn genau anzuschauen. Schachbrettfalter?
29. Mai 2022
Während meiner Abwesenheit ist der Garten regelrecht explodiert. Die Sonnenblumen sind gut doppelt so hoch, allerdings dürften ihnen die Läuse (bilde ich mir das ein oder wird es von Jahr zu Jahr ärger?)stark zugesetzt haben, die Blätter sind ziemlich verkrüppelt. Das hat allerdings bald ein Ende, die Marienkäferlarven breiten sich bereits aus.
„Weiße Wolke“ kündigt bereits Blüten an und auch die Seerose schiebt eine Knospe in die Höhe. Die Storchschnäbel überwuchern den Johannisstrauch und der Muskatellersalbei streckt sich wie ein erwachender Muskelprotz. Ach, es ist schön im Garten!
7. Mai 2022
Meine Rose „The Pilgrim“ lässt mich verzweifeln. Sie fängt jetzt schon mit dem Sternrußtau an! Im Juli wär auch noch Zeit genug gewesen.
6. Mai 2022
Den Himbeeren scheint es hinter dem Haus besser zu gefallen als im Bauerngarten. Sie treiben üppiger aus und setzen auch mehr Blüten an. Dann war das Umsetzen ja ein voller Erfolg! Leider sind sie nicht sehr standfest, wickeln sich um den Komposthaufen oder hängen traurig zu Boden. All meine Stangen habe ich heuer schon verbraucht, nur die Tomatenstäbe stehen noch in der Gerätehütte. Also wickle ich die Himbeeren herum. Schaut ein bisschen komisch aus, erfüllt jedoch voll den Zweck.
Heute habe ich die erste Nacht im Garten geschlafen. Spät für meine Verhältnisse, aber erstens war das Wetter bisher nicht zwingend und zweitens habe ich heuer ja auch Zeit zum Hin- und Herfahren. Aber nichts ersetzt das Aufwachen bei Vogelgezwitscher und den Morgenkaffee auf der Terrasse (siehe „6 Uhr morgens„).
6. Mai 2022
4. Mai 2022
Es ist die spannende Zeit, wo jeden Tag etwas Neues aus der Erde schaut oder aufblüht. Da ich die meisten Beete schon durchgejätet habe, kann ich den Garten aus vollen Zügen genießen. Hierhin und dorthin schauen, da ein bisschen Kompost, dort erstes Verblühtes abschneiden und dann in die Sonne legen!
Auf der Terrasse im Topf blüht auch schon etwas: Ein Ableger von einer Lewisia, den mir ein lieber Kollege geschenkt hat. Muss ihm gleich ein Foto schicken!
2. Mai 2022
Der Holzkübel für die Agapanthe (siehe „Mein größter Stolz„) schaut mit den Jahren ein bisschen klein aus. Wie klein sehe ich erst, als ich die Schmucklilie nach längerem Kampf vom Gefäß befreit habe. Ich hätte zwar einen prächtigen weißlackierten Keramiktopf, der zu den blauen Blüten sicherlich toll aussähe, aber dann fällt mir gerade noch rechtzeitig ein, dass ich sie jeden Herbst ins Haus schleppen muss und der Topf ist schon alleine schwer genug. Also wird es ein nicht ganz so schöner blauer Plastiktopf. Wenn sie blüht, überstrahlt sie sowieso jedes Gefäß.
Ein Falke auf Nachbars Fichte schockiert mich: Hält der etwa nach Henry und seinen Freunden Ausschau? Sofort google ich nach. Ein bisschen Hoffnung gibt es: Kleinsäugetiere sind ihm lieber, nur in der Not greift er auf Eidechsen und Schlangen zurück.
29. April 2022
Na endlich, die Ballonblumen sind auch wieder da. Obwohl ich es eigentlich schon besser wissen müsste, mache ich mir jedes Jahr Sorgen, die Zwillinge könnten den Winter nicht überstanden haben. Sie treiben nur einfach sehr spät aus.
23. April 2022
Die Sonnenblumen sind viel mehr Arbeit als ich dachte, vor allem, weil ich jedes Pflänzchen einzeln aufbinden musste (siehe „Das Kreuz mit dem Kreuz„). Eigentlich wollte meine Tochter ja mithelfen, doch „leider“ muss sie das ganze Wochenende lernen. Welche Mutter könnte da etwas dagegen haben?!
21. April 2022
Nach einer Massage in der Früh liege ich den ganzen Nachmittag nur faul auf der Liege und lasse mir die Sonne ins Gesicht scheinen. Henry (so habe ich meinen Eidechsenmann getauft, siehe „Jurassic Park„) raschelt im trockenen Laub bei den Haselnüssen. Aber hoppla, da ist ja noch einer beim Holzstoß im Kräuterbeet! Und ein Weibchen gleich dazu! Oje, das bedeutet wohl Kampf. Oder doch nicht, es taucht ein zweites Mädchen auf und Henry und sie kuscheln ausgiebig in der Sonne. Scheint so, als hätte ich ein richtiges Romantikhotel für Eidechsen aufgemacht.
20. April 2022
Viel zu spät kümmere ich mich um das Schattenbeet. Da die meisten Pflanzen schon kräftig austreiben, ist es ziemlich mühsam, die verdorrten Blätter und Stängel vom Vorjahr herauszupicken und auszuschneiden. Bei der Schneemarbel verlässt mich die Geduld und ich schneide den ganzen Schopf unten ab. Erst jetzt sehe ich, wieviel frisches Grün da dabei ist. Hoffentlich verzeiht sie mir das und bildet noch Blütenbüschel aus. Bei den Farnen bin ich schon wesentlich vorsichtiger.
14. April 2022
Meine Tochter wünscht sich Kräuter am Fensterbrett, also fahren wir in die Gärtnerei und erstehen Rosmarin und Thymian, Schnittlauch und Oregano, marokkanische Minze und eine Walderdbeere und zur Zierde eine Fuchsie. Leider zeigt ihr Küchenfenster nach Norden, wir werden sehen, was gedeiht.
Natürlich habe ich für mich auch was mitgenommen: 6 Chilis und zwei Erdbeeren „Verena F1“. Die Erdbeeren habe ich ins Beet gepflanzt, die Chilis gleich umgetopft, aber bis Mitte Mai habe ich jetzt wieder die Schlepperei raus aus dem Haus beim Kommen – rein ins Haus beim Gehen.
13. April 2022
Die letzten Tage war ich wirklich fleißig. Bauerngarten, Staudenbeet und Storchschnabelbeet sind schon tiptop. Sogar die Wege im Bauerngarten habe ich gejätet und mit dem trockenen Chinaschilf vom Vorjahr dick bestreut. Ich hoffe, dass das das Unkraut wenigstens ein bisschen in Schach hält.
11. April 2022
Das Wasser ist aufgedreht! Wie jedes Jahr genieße ich es unendlich, eine funktionierende Toilette zu haben und mir die Hände waschen zu können. Morgen räume ich das Haus aus (Terrassenfliesen, Tische, Sessel, Liegen…). Und dann wird gelüftet, damit die Winterkälte aus den Mauern rausgeht.
9. April 2022
Auf der Suche nach passenden Plätzen für meine Neuerwerbungen (siehe „Kaufrausch„) grabe ich ein Loch an der leeren Stelle, wo ich im Herbst den Phlox mit wenig Hoffnung hingesetzt habe. Alle anderen Phloxe sind schon gut 10 cm hoch, das wird nix mehr. Als ich den kleinen Wurzelballen in den Kompostkübel schmeißen will, sehe ich auf einmal rundherum winzige Triebspitzen. So ein… Spätzünder! Sofort stopfe ich ihn wieder in die Erde und gieße mit schlechtem Gewissen (Phloxmörderin!) eine ganze Kanne Wasser drauf. Bitte verzeih!
8. April 2022
Es geht Schlag auf Schlag. Heute ist der Diptam aufgetaucht. Zumindest austreiben tut er, wir werden sehen, ob er im neuen Beet stattlicher wird als unter dem Wurzeldruck der Eberesche.
Meine Fuchsien, die ich jetzt jahrelang problemlos überwintert habe, sehen ziemlich tot aus, drei der vier habe ich schon verloren geglaubt. Aber beim Rückschnitt blinzelt da doch ein winziges Grün hervor, es hat anscheinend nur eine das Zeitliche gesegnet. Ich schneide sie trotzdem zurück, vielleicht überrascht sie mich ja. Die Duftpelargonie ist bis auf zwei Triebe dürr, dafür geht es der Agapanthe gut. Die Melonenbirne scheint das Überwintern auch überstanden zu haben, vielleicht tut sie ja heuer was.
Nach den Kübelpflanzen kommt das große Staudenbeet dran: alles abschneiden, Laub herausrechen, die Wucherer (Rudbeckien!) zurückdrängen und das fröhlich sprießende Unkraut aus der feuchten Erde ziehen. Die Neulinge aus dem Vorjahr (Mädesüß, Wiesenknöpfe, Kratzdistel, Agastachen und eine Katzenminze) treiben kräftig aus.
7. April 2022
Er ist wieder da! Beim Sichten des Bauerngartens sah ich plötzlich den roten Austrieb meines geliebten „Schokoprinzen“ (siehe „Ja wo ist er denn?„). Ich freu mich so! Auch die Wiesenknöpfe sind im Staudenbeet aufgetaucht. Jetzt fehlen nur noch der Diptam und ein Phlox, die waren aber schon vorher kränklich, deswegen habe ich sie ja umgesetzt.
Die Rose hat den Stress verkraftet, sie steht wieder aufrecht. Nach dem Regen ist der Geruch von dem Dünger ziemlich verschwunden.
6. April 2022
Kaum zurück vom Urlaub, gilt meine größte Sorge der neuen Rose, wie sie den Transport überstanden hat. Einmal muss sie noch ins Auto, aber jetzt wird sie nach allen Regeln der Kunst eingepflanzt. Ich hebe ein ziemlich großes Loch aus, siebe die Erde und mische sie mit Kompost. Da „Weiße Wolke“ nahe bei den Eiben steht, wird sie es ohnehin nicht leicht haben. Im ersten Moment schaut sie trotz ausgiebigem Wässern ein wenig schlapp aus.
Aus der Steiermark habe ich mir einen Sack Biodünger mitgebracht, der auch im biologischen Anbau eingesetzt wird (Biofert). Ich habe gesehen, wie ihn Gärtnerinnen im Schlosspark Pöllau ausgestreut haben. Wenn das für den prächtigen Schlosspark gut ist, kann es bei mir im Garten nur Wunder wirken. Das Zeug stinkt so, dass angeblich Schnecken den Garten fortan meiden. Das wäre was! Ich hab gleich die ganzen 25 kg großzügig verteilt, bis auf ein paar Handvoll, die dann im Mai die Kübelpflanzen bekommen.
17. und 18. März 2022
Der Garten ist „entwintert“. Zwei Tage lang habe ich Stauden abgeschnitten, Laub aus den Beeten geholt, Wucherer wie Immergrün und Efeu zurückgedrängt und einer lieben Nachbarin ein Stück „Annabelle“ abgestochen. Gejätet und gedüngt wird erst nach meinem Urlaub.
Meine Tochter wünscht sich gaaanz viele Sonnenblumen, also nütze ich heuer den kahlen Streifen vor den Eiben, bis ich mir klar bin, was ich endgültig damit machen will. Der Schnecken wegen ziehe ich die Sonnenblumen in Kistchen vor.
In der Früh ist es noch ziemlich kalt, erst in der Sonne lösen sich die Eisränder am Majoran auf.
15. März 2022
Vorigen Sommer habe ich von einer Kollegin ein niedliches Schildchen mit der Aufschrift „Bärlauch“ bekommen, weil sie annahm, eine Naturgärtnerin wie ich hätte welchen im Garten. Hatte ich nicht, betrachtete es aber gleich als gute Gelegenheit, das Versäumnis nachzuholen. Da Bärlauch nur sehr langsam keimt, habe ich mir fertige Pflänzchen besorgt. Neben dem Feuerdorn hinter der Regentonne kann er sich ausbreiten. Mein Mann sammelt schon eifrig Rezepte.
14. März 2022
Nach tagelanger Plage ist der Feuerdorn endlich fertig geschnitten, ausgelichtet und abtransportiert. Die Fingersträucher habe ich auf die Hälfte reduziert und vom Efeu befreit. Durch die Last sind sie schon mehr gelegen als gestanden, ich hoffe, sie richten sich ein bisschen auf. Und vor allem, sie treiben wieder aus und mausern sich zu den hübschen Kugeln, die sie einmal waren.
18. Februar 2022
Die erste (ungeliebte) Gartenarbeit hat begonnen: Der Feuerdorn muss geschnitten werden.
Aber es gibt auch nette Nachrichten: Palmkohl und Mangold haben den Winter überstanden und treiben aus. Überhaupt schaut der Palmkohl prächtiger aus als den ganzen Sommer über.
Die Taglilien haben den Umzug im Herbst gut überstanden und strecken schon Spitzen aus dem Boden. Die ersten Tulpen lugen auch schon hervor (ich hoffe, die, die mir mein Sohn als Kind geschenkt hat, sind auch dabei – auch sie mussten wegen des neuen Kräuterbeetes umziehen). Ja, und natürlich habe ich keine Ahnung mehr, was ich im Herbst noch alles umgesetzt habe. Aus „das merk ich mir doch“ ist „hätte ich es mir nur aufgeschrieben“ geworden. Das Unkraut jäten wird heuer lange warten müssen, bis ich mir sicher bin, was ich da rode (siehe auch „Ja wo ist er denn?“)
2. Februar 2022
Wo bleibt der erste Eintrag? Bessere Frage: Wo bleibt der Frühling? Ich kann es kaum erwarten.